Jürgen Klopp begeisterte als Trainer nicht nur die Fans des FC Liverpool. Inzwischen ist er bei Red Bull tätig und spricht nun über sein neues Leben – und die Kritik, mit der er umgehen musste. Der Stuttgarter Jürgen Klopp ist in der Welt viel rumgekommen. Erst als Trainer von Mainz (2001 bis 2008), Dortmund (2008 bis 2015) und Liverpool (2015 bis 2024) und inzwischen als Head of Global Soccer bei RB Leipzig . Dieses Amt führt der 58-Jährige seit Januar aus. Der langjährige Coach der "Reds" entschied sich für den Posten bei den Sachsen und beispielsweise gegen den Job als Bundestrainer nach der Saison 2022/23, als dieses Amt frei war. Warum? Das verriet er nun in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" ("Wams"). Klopp erklärte: "Da hätte ich 'Ja' sagen können, weil es vielleicht besser gewesen wäre, mal etwas anderes zu machen. Ich wollte es nicht. Und bei der Entscheidung ging es auch nicht um den Job des Bundestrainers an sich. Ich konnte Liverpool so nicht verlassen." Er wollte die Saison, die nicht so gut für Liverpool lief, noch einmal wettmachen und habe sich daher dazu entscheiden, dort zu bleiben. "Ich war nie süchtig" Zudem führte Klopp im Gespräch mit der "Wams" aus: "Die Zeit in Liverpool war wunderbar, aber sie ist vorbei. Ein bunter Blumenstrauß voller Erinnerungen – und 99 Prozent davon sind schön." Er habe das Trainer-Dasein genossen, aber genieße nun auch sein neues Leben mit einem planbaren Alltag und mehr Sport. Daher sage ihm sein Gefühl, dass er nicht bald wieder auf die Bank zurückkehre. "Ich vermisse nichts", so der gebürtige Schwabe, der auch meinte: "Ich habe es geliebt, Trainer zu sein, doch ich war nie süchtig." Er erfreue sich an seiner neuen Aufgabe bei RB Leipzig, die laut ihm außerhalb von Deutschland auch "anders betrachtet wird". "Klar ist, dass ich in Dortmund nicht unbedingt ins Stadion gehen würde" Allerdings nehme er Menschen auch nicht übel, wenn sie seine Beweggründe nicht verstehen können. Jürgen Klopp erklärte jedoch auch: "Bis jetzt hat noch keiner zu mir gesagt: Hey, da hast du dich ja schön verkauft. Klar ist aber auch, dass ich in Mainz oder Dortmund nicht unbedingt ins Stadion gehen würde." Warum? Er wolle die Menschen nicht in eine unangenehme Situation bringen. Er möchte vermeiden, dass einer sagt: "'Was will denn der Penner hier?', und der andere ihm entgegnet: 'Aber das ist doch der Kloppo'". Und der frühere Coach betonte auch: "Ich fand die Idee mit Red Bull zu spannend, als dass ich hätte sagen können: Das mache ich nicht, weil das bei meinen Ex-Klubs nicht so gut ankommt."