Wer morgens zum Kaffee aus der Maschine greift, sollte aufpassen: Viele Automatenkaffees enthalten gesundheitsschädigende Stoffe. Das berichten schwedische Forscher. Ob morgens im Büro oder in der Mittagspause: In Deutschland trinkt jede berufstätige Person im Schnitt fast vier Tassen Kaffee am Tag. Besonders beliebt sind dabei Automatenkaffees – schnell, bequem, aber womöglich auch ungesund. Denn wie eine neue Studie der Universität Uppsala (Schweden) zeigt, kann die Art der Filterung darüber entscheiden, wie stark der Kaffee den Cholesterinspiegel beeinflusst. Papierfilter vs. Metallfilter Die Forscher untersuchten in ihrer Studie verschiedene Kaffeezubereitungen – vom klassischen Filterkaffee bis zum Kaffeeautomaten mit Metallfilter. Dabei lag der Fokus auf zwei natürlichen Inhaltsstoffen der Kaffeebohne: Cafestol und Kahweol. Diese sogenannten Diterpene beeinflussen ein zentrales Enzym im Körper, das Cholesterin in Gallensäuren umwandelt. Wird dieses Enzym mit dem Namen CYP7A1 durch Cafestol gehemmt, bleibt mehr Cholesterin im Blut. Das Niveau des sogenannten LDL-Cholesterins – ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – kann dadurch ansteigen. So viel Cafestol und Kahweol steckt im Kaffee Das Forscherteam untersuchte Kaffee aus insgesamt 14 Büroautomaten und verglich diesen mit weiteren Zubereitungsarten. Die Konzentration der Diterpene unterschied sich je nach Methode erheblich: Zubereitungsart Cafestol (mg/l) Kahweol (mg/l) Papierfilter 12 8 Metall-/Dauerfilter 176 142 Frenchpress 90 70 Espresso bis 2.447 (variabel) - Kochkaffee, ungefiltert 939 678 Vor allem Bürokaffee, der aus Maschinen mit Metallfiltern stammt, enthält demnach eine auffällig hohe Menge der beiden Substanzen. Noch höhere Werte fanden die Forscher nur in ungefiltertem Kochkaffee und teils im Espresso. Im Vergleich dazu filtert die klassische Papiermethode Cafestol und Kahweol fast vollständig heraus. Was bedeuten die Ergebnisse für Kaffeeliebhaber? Die gute Nachricht: Es ist nicht der Kaffee selbst, der schädlich ist – sondern die Art seiner Zubereitung. Wer seinen Cholesterinspiegel nicht unnötig belasten möchte, sollte künftig zur Papierfiltermaschine greifen – oder den Automatenkaffee zumindest kritisch hinterfragen. Gerade bei hohem Konsum kann das eine einfache Maßnahme für die Herzgesundheit sein. Menschen mit erhöhtem Cholesterin oder einem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen raten die Forscher, auf eine schonendere Filtermethode umzustellen. Denn Cafestol und Kahweol gelangen nur dann in den Kaffee, wenn der Filter sie nicht ausreichend zurückhält – wie es bei Metallfiltern oft der Fall ist.