Bei Hitze leiden viele Menschen unter Kopfschmerzen. Lesen Sie, woher die Schmerzen kommen, wie Sie ihnen vorbeugen und wann es gefährlich werden kann. Kopfschmerzen bei Hitze können verschiedene Ursachen haben. Allen voran Flüssigkeitsmangel: Beim Schwitzen gehen Salze und Flüssigkeit verloren. Das Blut wird dicker und kann den Körper nicht mehr so gut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Um Wasser zu behalten, scheiden die Nieren weniger Flüssigkeit aus. Dies führt zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Konzentrationsstörungen. Hinzu kommt, dass sich bei Hitze die Blutgefäße weiten, sodass der Blutdruck sinkt. Dies kann vor allem bei Personen mit niedrigem Blutdruck zu Kopfschmerzen und Kreislaufproblemen führen. Wichtig ist dann ebenfalls, ausreichend zu trinken. Darüber hinaus können Kopfschmerzen oder Migräne bei Hitze auch durch andere Einflüsse entstehen, so etwa durch: grelles Sonnenlicht schnelle Temperaturwechsel, zum Beispiel durch eine Klimaanlage den Genuss von eiskalten Lebensmitteln oder Getränken Duftstoffe aus Parfüms oder Sonnencremes, weil ihr Geruch bei Hitze intensiver ist Lesen Sie, wie Sie Kopfschmerzen bei Hitze vorbeugen können und wann sie ein Warnsignal sind. Tipp 1: Bei Hitze ausreichend trinken Etwa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit sollten gesunde Erwachsene täglich zu sich nehmen. Bei großer Hitze ist der Bedarf jedoch erhöht. Um den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen und damit verbundene Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme oder Schwindel zu verhindern, gilt es, deutlich mehr zu trinken als gewöhnlich. Wie viel genau, hängt unter anderem davon ab, wie aktiv und wie groß und schwer die Person ist. Am besten ist es, ein Durstgefühl gar nicht erst aufkommen zu lassen. Denn Durst und ein trockener Mund sind bereits Zeichen dafür, dass der Körper austrocknet. Wichtig ist, nicht alles auf einmal, sondern regelmäßig über den Tag verteilt zu trinken, um den Körper kontinuierlich zu versorgen. Denn "auf Vorrat" trinken bringt nichts, weil der Körper überschüssige Flüssigkeit wieder ausscheidet. Hilfreich kann es aber sein, direkt am Morgen mit einem Glas Wasser zu starten. Gut geeignete Durstlöscher sind etwa Leitungswasser, Mineralwasser, Saftschorle oder ungesüßter Früchte- oder Kräutertee. Vermeiden Sie eiskalte oder sehr heiße Getränke. Zu Heißes fördert das Schwitzen, zu Kaltes kann den Kreislauf belasten, weil es den Körper dazu anregt, mehr Wärme zu erzeugen. Zusätzlich können Sie auf besonders wasserreiche Lebensmittel zurückgreifen – etwa Melone, Tomaten oder Gurken. Tipp 2: Rasche Temperaturwechsel vermeiden Aus dem klimatisierten Raum in die pralle Sonne und umgekehrt: Rasche Temperaturwechsel um mehr als fünf Grad können Kopfschmerzen begünstigen. Besser ist es, den Körper sanft an die neue Temperatur zu gewöhnen und die Klimaanlage nicht zu kalt einzustellen. Hilfreich kann es sein, in einem Raum mit Klimaanlage zunächst einen Pullover oder eine Jacke anzuziehen, damit sich der Körper umstellen kann. Tipp 3: Sonnenbrille nicht vergessen Vermeiden Sie es, ins gleißende Licht zu schauen. Das schadet nicht nur den Augen, sondern kann auch Kopfschmerzen oder Migräne auslösen. Abhilfe schafft eine gute Sonnenbrille. Sonnenbrillen gibt es in verschiedenen Blendschutzfilterkategorien – von 0 bis 4. Sehr starken Blendschutz, etwa für den Wassersport, bietet Kategorie 4. Autofahren ist mit einer Brille der Kategorie 4 jedoch nicht erlaubt, da die Sicht dadurch eingeschränkt ist. Abgesehen von einem guten Blendschutz ist der UV-Schutz von Belang. Achten Sie beim Kauf darauf, dass sich an der Innenseite der Bügel ein CE-Zeichen befindet. CE steht für Conformité Européenne und bedeutet, dass das Produkt den europäischen Richtlinien zum Schutz der Augen entspricht. Tipp 4: Kopfbedeckung tragen Wer bei Hitze keine Kopfbedeckung trägt, kann leicht Kopfschmerzen bekommen. Im schlimmsten Fall droht ein Sonnenstich. Sonnenhut, Mütze oder Cap schützen den Kopf vor direkter Sonneneinstrahlung und sollten daher nicht fehlen. Tipp 5: Eis langsam lutschen Bei Hitze genehmigen sich viele gern ein Eis – und bekommen anschließend Kopfschmerzen. Warum, ist noch nicht abschließend geklärt. Das Eis löst am Gaumen und der Rachenrückwand einen Kältereiz aus. Dieser führt dazu, dass sich die dahinter verlaufenden Hirnarterien kurzzeitig verengen. Damit weiterhin ausreichend Sauerstoff ins Hirn gelangt, reagiert der Körper darauf, und die Gefäße weiten sich schlagartig. Möglicherweise ruft diese Reaktion den auch als Hirnfrost bezeichneten Kopfschmerz hervor. Gefährlich ist er nicht, aber unangenehm. Um dem Kopfschmerz zu entgehen, kann es helfen, das Eis zunächst im Mund langsam anzuwärmen. Das gilt auch für kalte Getränke. Ist der Kopfschmerz bereits da, lässt er sich durch einen in ein Tuch eingeschlagenen Kühlakku lindern, der immer wieder kurz an den Kopf gehalten wird. Tipp 6: Vorsicht bei Duftstoffen Parfüms oder Sonnenschutzmittel duften bei Hitze besonders intensiv. Manche Menschen reagieren auf Gerüche sehr leicht mit Kopfschmerzen oder Migräne. Daher sollten sie Parfüm nur sparsam einsetzen und bei der Sonnencreme auf ein Produkt mit wenig Duftstoffen achten. Kopfschmerzen bei Hitze: Wann Vorsicht geboten ist Kopfschmerzen bei Hitze vergehen meist schnell wieder. Sie können aber auch ein Warnzeichen sein. Denn es könnte sich um eine Hitzeerschöpfung, einen Sonnenstich oder einen Hitzschlag handeln. Kopfschmerzen bei Hitzeerschöpfung Zu einer Hitzeerschöpfung kann es kommen, wenn sich eine Person bei großer Hitze körperlich anstrengt und zugleich den entstehenden Flüssigkeitsverlust nicht ausgleicht. Mögliche Symptome sind – neben Kopfschmerzen: blasse, kühle und feuchte Haut Übelkeit Schwindel starkes Schwitzen Schwächegefühl Wer dann nicht ausreichend trinkt und aus der Sonne geht, riskiert, dass die Hitzeerschöpfung in einen Hitzschlag übergeht. Kopfschmerzen durch Hitzschlag Ist der Körper massiv überhitzt, kann die natürliche Temperaturregulation regelrecht ausfallen – und die Person hört auf zu schwitzen. Ein Hitzschlag kann zum Beispiel entstehen, wenn ein Kind zu lange im heißen Auto sitzt. Aber auch eine länger andauernde Hitzewelle oder starke körperliche Aktivität in der Hitze können zu einem Hitzschlag führen. Anzeichen eines Hitzschlags sind: eine heiße, rote und trockene Haut am ganzen Körper Fieber über 40 Grad Celsius Kopfschmerzen Übelkeit Verwirrtheit, Benommenheit Krämpfe Bewusstlosigkeit hoher Puls Mehr zum Thema Hitzschlag lesen Sie hier . Kopfschmerzen durch Sonnenstich Kopfschmerzen, die nach langer und intensiver Sonneneinstrahlung auf den ungeschützen Kopf und Nacken auftreten, können auf einen Sonnenstich hinweisen. Typisch ist, dass Kopf, Nacken und/oder Hals gerötet sind und sich heiß anfühlen, während der Rest des Körpers normal erscheint. Zu möglichen weiteren Symptomen zählen je nach Ausmaß Schwindel, Abgeschlagenheit, Unruhe, Ohrensausen, Übelkeit und Erbrechen und/oder ein steifer Nacken. Die Beschwerden setzen manchmal erst ein, wenn die Person längst wieder im Schatten ist. Die Symptome eines Sonnenstichs entstehen, wenn die Sonnenwärme die Hirnhäute reizt. Was bei Anzeichen für einen Sonnenstich zu tun ist, lesen Sie im Artikel " Sonnenstich – was tun? ".