Die Netze der Krabbenfischer sind wieder voller. Verbraucher können auf sinkende Preise hoffen. Die Krabbenfischer an der Nordseeküste melden wieder gute Fänge. Noch im April waren die Preise für Krabbenbrötchen wegen schlechter Fänge in die Höhe gegangen . Seit dem Jahr 2000 hat die deutsche Krabbenflotte mit ihren rund 180 Kuttern im Schnitt jährlich etwa 12.000 Tonnen angelandet. 2024 fiel die Menge auf nur noch knapp 4.000 Tonnen. Auch in diesem Jahr blieben die Fänge pro Stunde bislang deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Doch jetzt kommt wohl der Umschwung. "Unsere Netze sind so voll wie schon lange nicht mehr", sagte der Büsumer Krabbenfischer André Claussen der "Bild"-Zeitung. Die Ursache ist noch nicht ganz klar. "Warum die Krabben plötzlich wieder vermehrt auftreten, lässt sich derzeit nicht eindeutig erklären. Es fehlt an aktuellen Datenerhebungen. Allerdings können kleine Populationen, wie wir sie in den vergangenen Jahren beobachtet haben, sich gut erholen", sagte Fischereibiologe Dr. Merten Saathoff vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, in Bremerhaven der Zeitung. Erholung schon im September bemerkt Bereits im September gab es Anzeichen einer Erholung. In den Niederlanden und vor der niedersächsischen Küste nahmen die Fänge im August wieder zu, sagt Philipp Oberdörffer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die Erzeugerpreise sind bereits gesunken. "Vor ein paar Monaten haben Fischer für ein Kilogramm Krabben mit Schale noch zehn Euro bekommen, zurzeit sind es fünf Euro", sagte Oberdörffer im September der "Bild". Bislang hatte auch ein Fressfeind, der Wittling, die Bestände in der Nordsee dezimiert. Dessen Population könnte sich verringert haben. Auch Veränderungen in der Wassertemperatur und im Nahrungsangebot können dazu beitragen, dass die Krabben sich wieder vermehren. Claus Ubl vom Deutschen Fischerei-Verband bestätigte ebenfalls der "Bild", dass es Meldungen über gute Fänge gibt. Allerdings fehlten noch genaue Daten, die auf das Gesamtbild schließen lassen. Sollten sich die Berichte bestätigen und die Fangquoten wieder besser sein als im vergangenen Jahr, könnte sich das auch auf die Preise für die beliebten Krabbenbrötchen auswirken. Zuletzt lagen sie um die acht Euro, im vergangenen Jahr war es noch ein Euro weniger, berichtet der NDR vom Fischhaus Loof in Husum. Ein Kilogramm ungepulte Krabben kostete zum Zeitpunkt der Krabbentage in Husum Ende Oktober 19,90 Euro.