Ein Dorf auf Kreta gerät in einen blutigen Ausnahmezustand: Tausende Schüsse fallen, es gibt Tote und Verletzte. Es gibt Spekulationen – und eine konkrete Vermutung. Bei einer Schießerei auf der griechischen Urlaubsinsel Kreta sind mindestens zwei Menschen getötet und mindestens 14 verletzt worden. Unbekannte hatte das Feuer im Dorf Vorizia am frühen Samstagmorgen eröffnet, wie die griechische Zeitung "Kathimerini" berichtete. Die beiden Toten sollen eine 50-jährige Frau und ein junger Mann sein. Einige Medien berichteten von einem dritten Toten. Unter den Verletzten sollen auch Kinder sein. Wie der Rundfunk ERTNews weiter berichtete, zündeten die Täter Häuser und Autos an, es fielen wohl Tausende Schüsse. Die Täter sollen auch mehrere Häuser geplündert haben. Ex-Mordermittler spricht: Fall Rebecca Reusch – "Er würde alles verlieren" Amanda Knox wurde weltweit bekannt: Mordfall Meredith Kercher – überraschende Entwicklung Tote auf Kreta: Vergeltung für Sprengstoffanschlag? Zum Hintergrund des Angriffs gab es zunächst keine offiziellen Informationen, Medien vermuteten aber ein Aufflammen von Blutrache, wie sie auf Kreta bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts üblich war. Der Angriff könnte demnach eine Vergeltung für einen Sprengstoffanschlag in der Nacht zuvor gewesen sein. Laut Polizei war in dem Dorf an einer Baustelle ein Sprengsatz detoniert und hatte erheblichen Sachschaden verursacht. Auch der Hintergrund dieser Attacke war zunächst unklar. Dem Sender ERTnews zufolge soll es zwei verfeindete Familien im Dorf geben, die in die Fälle verwickelt sind. Blutrache-Fehden kommen auf Kreta vereinzelt vor Laut Ministerium für Bürgerschutz handelte es sich um den schwersten Vorfall der vergangenen Jahre. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Der Chef der griechischen Polizei, Dimitris Mallios, soll auf dem Weg zum Ort des Geschehens sein. Blutrache-Fehden – in Griechenland Vendetta genannt – flammen auf Kreta noch gelegentlich in abgelegenen Regionen auf, wo alte Familienrivalitäten bis heute nachwirken. Das Bergdorf Vorizia liegt zentral auf Kreta, etwa eine Stunde Autofahrt von der Hauptstadt Heraklion entfernt. Rund 500 Einwohner leben in dem Ort.