Laufzeit-ETFs: So funktioniert die Alternative zum Festgeld

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Festgeld ist als sichere Geldanlage beliebt. Eine Alternative können sogenannte Laufzeit-ETFs sein. Ein bekannter Broker hat sie nun neu im Programm. Mehr als drei Billionen Euro haben die Deutschen laut Bundesbank Ende 2024 auf Girokonten geparkt. Dieses Geld ist jederzeit abrufbar, bringt aber oft wenige oder keine Zinsen ein. Mit der Inflation verliert es an Wert. Dabei gibt es gute Methoden, Geld sicher – also ohne Schwankungen und mit garantierter Rückzahlung – anzulegen und Zinsen zu erzielen: zum Beispiel in Tagesgeld, Festgeld oder Anleihen. Anleihen sind Schuldscheine von Staaten oder Unternehmen: Man leiht ihnen Geld, bekommt dafür einen festgelegten Zinssatz über einen bestimmten Zeitraum und am Ende der Laufzeit das geliehene Geld zuzüglich der letzten Zinszahlung zurück. Noch relativ neu am Markt sind Anleihefonds – also ein Bündel verschiedener Anleihen –, die zu einem festen Termin "fällig", also zurückgezahlt werden. Genau solche Fälligkeitsanleihe-ETFs, auch Laufzeit-ETFs genannt, bewirbt seit Oktober 2025 der Neo-Broker Trade Republic als Teil neuer "Festzinsprodukte" . Im Ratgeber erfahren Sie, wie diese ETFs funktionieren, welche Rendite Anleger erwarten können und welche Risiken die Geldanlage im Vergleich zu Festgeld birgt. Was sind Laufzeit-ETFs? ETFs sind Aktien- oder Anleihefonds, die Anleger an der Börse jederzeit kaufen und verkaufen können. ETFs bilden einen Aktien- oder Anleiheindex nach, kaufen also genau die Wertpapiere ein, die der Index vorgibt. Dies führt zu sehr geringen Verwaltungskosten – ETFs sind für wenige Zehntelprozente Gebühr zu haben, was die Rendite nur minimal schmälert und sie bei Anlegern so beliebt macht. Mehr zu ETFs lesen Sie hier. Ein Fälligkeitsanleihe-ETF bündelt, basierend auf einem Index, Anleihen von Unternehmen, die alle ähnlich lange laufen, zum Beispiel drei, fünf oder zehn Jahre. Als Anleger leihen Sie also einer Gruppe von Unternehmen über einen festgelegten Zeitraum Geld, bekommen dafür jährlich Zinsen und nach Ablauf der Zeit Ihr Geld zurück. Sowohl Laufzeit als auch Zinssatz (Rendite) sind bei Kauf des Fälligkeitsanleihe-ETFs bekannt. Für wen eignen sich Laufzeit-ETFs? Laufzeit-ETFs eignen sich für Anleger, die ihr Geld für einen bestimmten Zeitraum entbehren können, es verleihen und so Zinsen erzielen möchten. Für Privatanleger sind Laufzeitanleihen daher eine Alternative zu Festgeld. Da die Rendite eines Laufzeit-ETFs zum Kaufzeitpunkt feststeht, ist ein Laufzeit-ETF wie Festgeld eine planbare Anlage. Mehr zum Thema Festgeld lesen Sie hier. Alternativ können Sie einen Laufzeit-ETF aber auch vor der Fälligkeit verkaufen, zum Beispiel, wenn Sie das Geld anderweitig benötigen oder Sie mögliche Kursgewinne mitnehmen wollen. Laufzeit-ETFs sind damit flexibler als Festgeld, welches Sie in der Regel nicht verfrüht kündigen können. Beachten Sie, dass beim Verkauf von Laufzeit-ETFs Gebühren anfallen können. Laufzeit-ETFs eignen sich auch für Anleger, die im Portfolio eine "sichere" Komponente haben wollen, die Schwankungen im Aktienbereich ausgleichen kann. Die Renditen von Anleihen bewegten sich zumindest in der Vergangenheit oft entgegen dem Aktienmarkt. Anleihe-ETFs können damit auch den Zweck erfüllen, den traditionelle Anleihe-ETFs ohne feste Laufzeit innehaben. Was unterscheidet Laufzeit-ETFs von klassischen Anleihefonds? Ein klassischer Anleihefonds bündelt wie der Laufzeit-ETF zahlreiche Anleihen mit ähnlicher Restlaufzeit. Allerdings läuft ein klassischer Anleihefonds ewig weiter. Anleihen, die bald fällig werden, werden in der Regel verkauft und durch neue ersetzt. Auf diese Weise ist es den Sparern nicht möglich, eine sichere Rendite zu erzielen. Stattdessen variiert die Rendite des Anleihefonds, abhängig vom Zinsniveau. Welche Arten von Laufzeit-ETFs gibt es? Wie bei Aktien-ETFs gibt es ausschüttende und thesaurierende ETFs. Das bedeutet, dass die Zinserträge von Sparern entweder regelmäßig auf dem Verrechnungskonto gutgeschrieben werden oder in neue Anleihen, die im Fonds stecken, reinvestiert werden. Von einer Ausschüttung profitieren Sparer direkt, sie können diese für Anschaffungen nutzen oder anderweitig anlegen. Im Fall einer Reinvestition stecken mehr Anleihen im Fonds, die wiederum Zinserträge generieren. Es entsteht eine Art Zinseszinseffekt, was den Wert (die Rendite) des ETFs erhöht. Lesen Sie hier mehr zum Zinseszinseffekt. Welche Anleihen stecken in Laufzeit-ETFs? Bislang bündeln Laufzeit-ETFs überwiegend die Schuldpapiere von Unternehmen, nicht von Staaten. Der Grund ist Experten zufolge, dass bei Unternehmensanleihen etwas höhere Zinserträge möglich sind. Die Unternehmen müssen dabei mindestens mit "Investment Grade" bewertet sein – das bedeutet, die führenden Ratingagenturen müssen dem Unternehmen eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit attestieren. Ein Fonds beziehungsweise ETF fasst oft mehrere Hundert Wertpapiere verschiedener Herausgeber aus unterschiedlichen Ländern der Welt zusammen. So lässt sich das Verlust- bzw. Ausfallrisiko streuen und reduzieren. Bei Fälligkeitsanleihe-ETFs sind oft Banken und Finanzdienstleister vertreten, aber auch Firmen aus dem Transport- und Technologiesektor, aus der Elektroindustrie sowie Konsumgüterproduzenten. Welche Laufzeiten gibt es? Die neuen Anleihefonds gibt es für verschiedene Laufzeiten, etwa mit Fälligkeit 2026 oder 2027 oder 2028, aber auch mit Laufzeitende nach 2030. Für sehr kurze Laufzeiten, ein Jahr oder kürzer, werden keine Laufzeit-ETFs angeboten. Sogenannte Geldmarkt-ETFs sind dann die Alternative. Lesen Sie hier mehr zu Geldmarkt-ETFs. Wer bietet Laufzeit-ETFs an? Der Marktführer im Bereich ETFs in Deutschland, iShares, brachte 2023 die ersten Laufzeit-ETFs unter der Marke iBonds auf den Markt. Das "i" soll dabei für "income" stehen – also Einkommen. Im Englischen werden Anleihen wegen der regelmäßigen Zinszahlung auch als "fixed income", also festes Einkommen, bezeichnet. Nach iShares betraten weitere Anbieter das Feld. So bieten mittlerweile auch die Investmentgesellschaften Amundi und Invesco , die französische Großbank BNP Paribas und Xtrackers Laufzeit-ETFs an. Xtrackers ist die ETF-Marke der Vermögensverwaltung DWS, die mehrheitlich im Besitz der Deutschen Bank ist. Laut dem Branchenportal "JustETF" sind im November 55 Fälligkeitsanleihe-ETFs erhältlich. Wie viel Rendite bringen Laufzeit-ETFs? Wenn Sie heute einen Laufzeit-ETF kaufen und ihn bis zur Fälligkeit halten, ist Ihre Rendite (die effektive Verzinsung) bereits festgelegt. Ein ETF der Marke iBonds, mit Fälligkeit im Dezember 2028 und notiert in Euro, der Zinserträge reinvestiert, bringt bei Kauf Ende Oktober 2025 2,51 Prozent Rendite pro Jahr – ein ETF mit Fälligkeit 2029 2,72 Prozent und ein ETF mit Fälligkeit 2031 etwa 3,08 Prozent. Laut dem Geldratgeber "Finanztip" ist das ähnlich viel, wie man mit Festgeld verdienen kann. Grundsätzlich bilden Laufzeit-ETFs den durchschnittlichen Zins der Anleihen ab, die im Fonds stecken: Wie viel also müssen die Unternehmen im Schnitt zahlen, um sich für eine bestimmte Zeit Geld zu leihen? Richtwert dafür ist der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) , die Erwartungen zur künftigen Zinsentwicklung und ein Risikoaufschlag, der sich am Rating des Unternehmens bemisst. Wo können Sie sehen, welche Rendite Sie mit dem Laufzeit-ETF beim Kauf "festschreiben"? Auf Übersichtsseiten wie "JustETF" können Sie stets die Wertentwicklung des ETFs seit der Auflage nachvollziehen, nicht aber die Rendite, die Sie beim Kauf festschreiben wollen. Um diese zu sehen, müssen Sie direkt auf die Webseite bzw. Produktseite des jeweiligen ETF-Anbieters gehen. Bei den Laufzeit-ETFs der Marke Xtrackers finden Sie die Angabe auf der Produktseite im Abschnitt "Merkmale des Portfolios". Schauen Sie hier auf die Zeile "Effektivverzinsung (yield to worst)". Der Begriff "Yield to worst" steht dabei für "Rendite bis zur Fälligkeit". Bei iBonds finden Sie die Angabe auf der Produktseite im Abschnitt "Portfoliomerkmale" ebenfalls unter "Effektivverzinsung". Daneben finden Sie auch die Angabe "Kupon". Das ist der Zins, den der Herausgeber der Anleihe – der Schuldner – Ihnen jährlich auf Ihren Einsatz zahlt. Kupon und Effektivverzinsung unterscheiden sich in der Regel, da die Effektivverzinsung auch den Kaufpreis des ETFs berücksichtigt. Kaufen Sie den ETF günstiger als bei Auflage (etwa weil Zinsen in der Zwischenzeit gestiegen und die Anleihen für Investoren damit weniger attraktiv sind und quasi "mit Rabatt" angeboten werden müssen), ist Ihre effektive Rendite höher als der Kupon. Kaufen Sie den ETF teurer als zum Einstandspreis bei Auflage (etwa weil Zinsen gesunken sind), ist die effektive Rendite niedriger als der Kupon. Im aktuellen Zinsumfeld liegt die effektive Rendite höher als der Kupon. Was kosten Laufzeit-ETFs? Laufzeit-ETFs kosten je nach Anbieter zwischen 0,09 und 0,12 Prozent im Jahr. Das ist etwas weniger als Aktien-ETFs, die in Deutschland oft mit Gebühren von 0,2 Prozent einhergehen. Es handelt sich um laufende Kosten für Verwaltung, Vertrieb und Verwahrung der Fondsanteile sowie die Mehrwertsteuer . Man spricht auch von der Total Expense Ratio (TER) . Gut zu wissen: Die Kosten werden nicht zusätzlich erhoben, sondern mindern direkt die Wertentwicklung des ETFs. Der Fondsanbieter entnimmt sie auf Tagesbasis aus dem Fondsvermögen. Die Fondsrendite, die Sie im Chart bei Ihrer Bank oder Ihrem Broker einsehen können, hat die laufenden Kosten normalerweise bereits berücksichtigt. Welche Kriterien müssen Anleihen erfüllen, um Teil des ETFs zu werden? Anleihen, die in einem Laufzeit-ETF aufgenommen werden, sind immer Teil eines Anleiheindex. Im Anleihebereich gibt häufig das Finanzdatenportal "Bloomberg" die Indizes vor. Damit eine Anleihe im Index landet, muss sie bestimmte Kriterien erfüllen: etwa ein bestimmtes Rating ("Investment Grade", siehe oben) und ein bestimmtes Volumen. Mit Volumen ist der Betrag gemeint, über den Anleihen ausgegeben wurden; der Betrag also, den sich ein Unternehmen oder ein Staat am Kapitalmarkt geliehen hat (im Fachjargon: "amount outstanding"). Ein gewisses Volumen ist unter anderem nötig, um zu gewährleisten, dass Anleihen sich an der Börse einfach kaufen und verkaufen lassen. Wie sicher sind Laufzeit-ETFs im Vergleich zu Festgeld? Zinsänderungsrisiko: Festgeld beschert Sparern einen garantierten jährlichen Zinsertrag, wenn sie einer Bank über einen vereinbarten Zeitraum Geld leihen. Bei Laufzeit-ETFs können Anleger eine Rendite einloggen, wenn sie den ETF bis zur Fälligkeit behalten. Diese Rendite ergibt sich aus dem festen Zinsertrag der Anleihen (Kupon) und aus dem Kurs, zu dem Anleger den ETF gekauft haben. Wer Laufzeit-ETFs also nicht vorzeitig verkauft, kann das Zinsänderungsrisiko umgehen. Ausfallrisiko: Festgeld gilt als sicher, wenn die Bank aus einem Land mit hoher Kreditwürdigkeit stammt. Bei einer Insolvenz der Bank würde der Staat über die Einlagensicherung Sparguthaben bis 100.000 Euro garantieren. Beim Laufzeit-ETF ist Ihre Anlage als Sondervermögen vor einer Pleite des ETF-Anbieters geschützt. Ihr Geld ist niemals Teil der Insolvenzmasse, sondern wird bei einer unabhängigen Stelle verwahrt und gehört zu jeder Zeit Ihnen. Innerhalb des ETF könnten einzelne Anleihen ausfallen. Das bedeutet, das Unternehmen, das sich Geld geliehen hat, würde zahlungsunfähig und könnte den Inhabern der Anleihe ihren Einsatz nicht zurückzahlen. Dieses Verlustrisiko lässt sich über eine breite Streuung minimieren: Im Laufzeit-ETF stecken oft mehrere Hundert Anleihen. Währungsrisiko: Festgeldangebote laufen in aller Regel in Euro und schließen damit ein Wechselkursrisiko aus. Laufzeit-ETFs sind derzeit in Euro oder US-Dollar erhältlich, bilden also den europäischen oder den US-amerikanischen Anleihemarkt ab. Die Renditen der in Euro notierten ETFs liegen Ende Oktober 2025 bis zu anderthalb Prozentpunkte unter denen der USA – allerdings haben Anleger die Erlöse dann sicher in Euro. Die Renditen der in US-Dollar notierten ETFs liegen umgekehrt deutlich höher – zur Fälligkeit würden Erlöse aber zum dann geltenden Wechselkurs in Euro umgerechnet. Ihre Rendite würde sinken, sollte der US-Dollar an Wert gegenüber dem Euro verlieren. Seit der Übernahme des Präsidentenamts durch Donald Trump Anfang 2025 hat der Dollar gegenüber dem Euro rund 12 Prozent an Wert verloren. Ein Währungsrisiko ist also derzeit für Dollar-Anlagen gegeben. Unter anderem warnt der Geldratgeber "Finanztip" davor. Lesen Sie auch: Das sind die Vor- und Nachteile von Festgeld Wo kann ich Laufzeit-ETFs kaufen? Laufzeit-ETFs können Sie an deutschen Börsenplätzen wie Xetra oder Tradegate Exchange kaufen und verkaufen. Auch ehemalige reine Broker, die mittlerweile eine Banklizenz besitzen, wie Trade Republic oder Scalable Capital, bieten Laufzeit-ETFs an. Dafür brauchen Sie ein Wertpapierdepot bei einer Bank. Direktbanken mit günstigen Online-Depots sind etwa die Comdirect, Consorsbank oder die DKB. Auch große Geschäftsbanken wie Deutsche Bank oder Commerzbank , die Sparkassen und VR-Banken stellen Online-Depots zur Verfügung. Lesen Sie auch: Das sind die besten Depots für Anfänger Welche Steuern werden fällig? Zinsen und Kursgewinne, die Sie mit Laufzeit-ETFs erzielen, gelten als Kapitalerträge. Es fallen 26,735 Prozent Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag an. Dazu kommt gegebenenfalls Kirchensteuer. Jeder Sparer hat dabei einen Freibetrag von 1.000 Euro pro Jahr (2.000 Euro bei Verheirateten). Zusätzlich zur Steuer bei Zinsgutschriften und Verkaufsgewinnen kann während der Anlagedauer eine Vorabsteuer fällig werden, die sogenannte Vorabpauschale. Der Gesetzgeber will so sicherstellen, dass kontinuierlich Steuern zufließen. Aber: Verkaufen Sie den Laufzeit-ETF oder wird dieser fällig, werden bereits bezahlte Vorabpauschalen auf den dann erzielten Ertrag angerechnet. Eine Doppelbesteuerung soll so ausgeschlossen werden. Gut zu wissen: Die Berechnung und gegebenenfalls den Abzug der Vorabpauschale übernimmt Ihr Depotanbieter. Der Freibetrag greift auch hier. Anders als bei Aktienfonds und Aktien-ETFs gibt es bei Laufzeit-ETFs mit Anleihen keine Teilfreistellung. Lesen Sie auch: Diese Steuerregeln für ETFs sollten Sie kennen Welchen Laufzeit-ETF sollte man kaufen? Haben Sie entschieden, dass ein Laufzeit-ETF als Alternative zu Festgeld für Sie infrage kommt, entscheiden Sie zunächst, für wie lange Sie Geld anlegen wollen, und ob Sie Zinszahlungen regelmäßig gutgeschrieben haben wollen oder vom Wiederanlageeffekt profitieren möchten. Auf Branchenseiten wie "JustETF" können Sie Fälligkeit und nach ausschüttenden oder thesaurierenden Laufzeit-ETFs filtern. Von den verbleibenden ETFs können Sie dann beispielsweise den mit dem größten Fondsvolumen wählen oder den, den Sie in Ihrem Wertpapierdepot am günstigsten kaufen können. Die Verwaltungskosten des Fonds liegen bei allen ETFs ähnlich niedrig, auch die ETF-Anbieter gelten als etabliert. Diese Kriterien sind also vermutlich weniger ausschlaggebend. Wichtig: Auf Vergleichsseiten werden Laufzeit-ETFs (wie alle ETFs) häufig nach Wertentwicklung sortiert. Dabei handelt es sich aber um eine historische Betrachtung. Die Kursveränderung ist – anders als bei Aktien – vor allem Folge eines sich ändernden Zinsumfelds; sie sagt nichts über die künftige Wertentwicklung aus. Möchten Sie eine Rendite sicher einloggen, ist die Effektivverzinsung der richtige Gradmesser für die Rendite. Welche Vor- und Nachteile haben Laufzeit-ETFs? Zu den Vorteilen zählt, dass Anleger Laufzeit und Rendite kennen und die Erträge planen können. Weil die ETFs oft mehrere Hundert Anleihen zusammenfassen, ist das Verlustrisiko gering: Würde eine einzelne Anleihe ausfallen, fiele dies kaum ins Gewicht. Laufzeit-ETFs können Sparer an der Börse günstig kaufen und verkaufen. Anders als einzelne Anleihen sind Anteile an Laufzeit-ETFs auch mit kleinem Einsatz möglich. Es gibt auch Sparpläne. Zu den Nachteilen zählt, dass der Großteil der Anleihen im Fonds aus dem Banken- und Finanzbereich stammt; die Streuung über Branchen ist also eingeschränkt. Auch sind vor allem Unternehmensanleihen vertreten, die in Krisenzeiten manchmal schwerer Abnehmer an der Börse finden. Mit etwas über 50 ETFs ist das Segment vergleichsweise klein – möglicherweise findet nicht jeder den zur eigenen Anlagestrategie passenden ETF. Bei Laufzeit-ETFs in US-Dollar kommt ein Währungsrisiko hinzu. Seit wann gibt es Laufzeit-ETFs? Fälligkeitsanleihe-ETFs gibt es seit Beginn 2023. Das Konzept, Anleihen mit ähnlicher Laufzeit in einem Fonds zusammenzuschließen und zur Fälligkeit aufzulösen, ist zwar nicht neu. Allerdings hätten sich solche Fonds in den vergangenen Jahren nicht gelohnt, da über Jahre sehr niedrige Zinsen herrschten und auf Zinsertrag ausgelegte Anlageformen für viele Sparer nicht attraktiv genug gewesen seien, heißt es aus der Branche.
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