Lichtstrahl am Nachthimmel über Deutschland löst Rätselraten aus

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Eine helle Lichtspur am Himmel hat am Montagabend in mehreren Ländern Europas für Aufsehen gesorgt. Ein Wissenschaftler liefert eine Erklärung für das Phänomen. Am späten Montagabend ist über weiten Teilen Europas eine helle, vertikale Lichterscheinung am Himmel beobachtet worden – unter anderem in der Normandie, in Frankreich , in Großbritannien und an mehreren Orten in Deutschland. Zahlreiche Nutzer berichteten von einer mysteriösen weißen Leuchtspur, einer Art dünnem Strich am Nachthimmel, der sich schnell bewege. Sie teilten Bilder in den sozialen Medien und mutmaßten, worum es sich bei dem Phänomen handeln könnte. "Gerade am Himmel gesehen, kann das eine Wolke sein? Bewegt sich relativ schnell", schrieb eine Nutzerin auf der Plattform X. Der offizielle X-Account des Wetterdienstes der Normandie in Frankreich konnte es sich zunächst nicht erklären: "Könnte es sich vielleicht um einen Kometen oder eine Rakete handeln? Das ist aktuell schwer zu sagen?", hieß es. Mehrere Menschen hätten den Dienst auf das Spektakel aufmerksam gemacht, das um etwa 22.45 Uhr am Himmel erschienen sei. Auch das deutsche Wetterportal Kachelmannwetter zeigte zunächst sich ratlos: "Eine Leuchtspur ist über Europa von West nach Ost über den Himmel gezogen und ich bin bisher völlig ratlos, was das gewesen sein könnte", hieß es auf X. Was hinter dem Phänomen stecken könnte Eine mögliche Lösung hielt der US-amerikanische Astrophysiker Jonathan McDowell bereit. "Treibstoffausstoß der Oberstufe der CZ-8A, die um 19.08 UTC gestartet wurde, wurde um 20.38 UTC (22.38 MESZ) von Deutschland aus beobachtet", schrieb McDowell auf X. McDowell spricht von einer chinesischen Rakete vom Typ Chang Zheng 8A, die am Montag gestartet war. Nach dem Absetzen von Satelliten wurde offenbar überschüssiger Treibstoff aus der zweiten Stufe der Rakete abgelassen. Solche Treibstoffablass-Manöver nennen sich "fuel dump" und sind in der Raumfahrt üblich. Sie dienen unter anderem der Druckentlastung der Tanks sowie der Vermeidung unkontrollierter Explosionen. Das Gas bleibt wegen der dünnen Atmosphäre in großer Höhe recht lange stabil. Es war wohl auch am Nachthimmel noch sichtbar, weil es in der Höhe Reste von Sonnenlicht gibt, die es anstrahlen – und so eine auffällige, leuchtende Spur am Himmel erzeugen.
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