Mette-Marit braucht eine neue Lunge: So läuft eine Transplantation ab

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Der Gesundheitszustand von Mette-Marit von Norwegen hat sich offenbar verschlechtert. Sie lebt seit Jahren mit einer Lungenfibrose und ist nun auf ein Spenderorgan angewiesen. Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit hat seit Jahren eine schwere Lungenkrankheit, eine sogenannte Lungenfibrose. Nun steht sie offenbar kurz vor einem lebensverändernden Eingriff. Der norwegische Königspalast hat an diesem Freitag bestätigt: Die Kronprinzessin wird auf eine Lungentransplantation vorbereitet . Der genaue Zeitpunkt der Operation ist noch nicht bekannt, aber die Vorbereitungen laufen bereits. Ein Zeichen dafür, wie ernst es um die Gesundheit der 52-Jährigen steht. Aber was genau verbirgt sich hinter der Diagnose Lungenfibrose, und wie sind die Erfolgsaussichten nach einer Lungentransplantation? Lungenfibrose und andere Gründe für eine Spenderlunge Bei einer Lungenfibrose vernarbt das Lungengewebe zunehmend. Die Ursachen dafür lassen sich häufig nicht eindeutig feststellen. In manchen Fällen führen beispielsweise giftiger Staub oder Lungenentzündungen zu einer Fibrose. Die Lunge wird dadurch steif, der Sauerstoffaustausch funktioniert immer schlechter. Die Erkrankung verursacht wiederkehrende oder lang anhaltende Entzündungen des Lungengewebes, die Husten, Atemnot und Sauerstoffmangel nach sich ziehen. Viele Betroffene sind auf Sauerstoffgeräte angewiesen, können kaum noch Treppen steigen oder sich frei bewegen. Nach ihrer Diagnose im Jahr 2018 musste die Kronprinzessin schon viele Termine aufgrund ihrer Beschwerden absagen. Wenn Medikamente bei einer Lungenfibrose nicht mehr greifen und die Lungenfunktion zu stark abnimmt, bleibt als einzige Option die Transplantation. Weitere häufige Gründe für eine Lungentransplantation sind Erkrankungen wie: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), dauerhaft entzündete und verengte Bronchien Mukoviszidose , eine angeborene Stoffwechselstörung Lungenödeme, Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge Aber: Eine Lungentransplantation ist immer der letzte Ausweg. Sie kommt nur dann infrage, wenn die Lunge endgültig versagt und keine anderen medizinischen Maßnahmen mehr helfen. Wie läuft eine Lungentransplantation ab? Der Ablauf einer Lungentransplantation ist hochkomplex. Je nach Zustand des Patienten wird entweder ein einzelner oder beide Lungenflügel ersetzt. Früher wurde der Brustkorb dafür großflächig geöffnet, heute bevorzugen viele Kliniken minimalinvasive Techniken. Dabei wird auf das Durchtrennen des Brustbeins verzichtet, was für die Patienten schonender ist – allerdings auch mehr chirurgisches Können verlangt. Während der Operation wird zunächst ein kranker Lungenflügel entfernt. Die Spenderlunge wird anschließend mit den wichtigsten Strukturen verbunden: den Hauptbronchien, den Lungenvenen und der Lungenschlagader. In der Regel bleibt der zweite Lungenflügel währenddessen funktionsfähig, sodass oft keine Herz-Lungen-Maschine benötigt wird. Wird eine beidseitige Lungentransplantation durchgeführt, erfolgt sie gestaffelt – erst eine Seite, dann die andere. Aber: Der Weg zur Transplantation ist nicht immer planbar – er hängt von vielen Faktoren ab, wie dem Gesundheitszustand des Patienten und der Verfügbarkeit eines passenden Spenderorgans. Für die norwegische Kronprinzessin beginnt nun daher eine weitere, herausfordernde Etappe. Was passiert nach der Operation? Unmittelbar nach dem Eingriff liegen Patientinnen und Patienten zunächst in Narkose auf der Intensivstation. Dort wird versucht, die Beatmung schnellstmöglich zu beenden, damit die neue Lunge selbstständig arbeiten kann. Bei einem normalen Verlauf ist ein Klinikaufenthalt von rund drei Wochen üblich. Doch damit endet die Behandlung nicht: Nach einer Lungentransplantation beginnt ein lebenslanger medizinischer Begleitprozess. Der Grund: Der Körper erkennt ein transplantiertes Organ zunächst als fremd. Um eine Abstoßung zu verhindern, müssen Patienten sogenannte Immunsuppressiva einnehmen. Diese Medikamente unterdrücken das körpereigene Abwehrsystem – können aber das Risiko für Infektionen oder bestimmte Krebserkrankungen erhöhen. Daher ist eine engmaschige Nachsorge unerlässlich. In regelmäßigen Abständen wird die Funktion der Lunge überprüft und die Medikamentendosis angepasst. Wie gut sind die Chancen auf ein normales Leben? Die Erfolgsaussichten haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Patienten, die heute eine Spenderlunge erhalten, haben laut aktuellen Registerdaten eine mittlere Lebenserwartung von über zehn Jahren – Tendenz steigend. Einige leben sogar 20 bis 25 Jahre nach der Transplantation mit hoher Lebensqualität. Natürlich bleibt das Leben nach der Transplantation geprägt von ärztlicher Kontrolle und medikamentöser Therapie. Nebenwirkungen wie Nierenschäden, chronische Abstoßungen oder auch Tumorerkrankungen können auftreten. Trotzdem berichten viele Betroffene von einer spürbaren Verbesserung ihres Alltags, verglichen mit der Zeit vor der Operation.
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