Michael Holm: Der Schlagerstar kritisiert die Politik – "peinlich"

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Michael Holm feierte gerade seinen 82. Geburtstag – und denkt nicht ans Aufhören. Mit t-online spricht er über Fitness im Alter und kritisiert das Rentensystem. Auch an seinem Geburtstag legt Michael Holm keine Pause ein: "Ich habe rund um den Termin einiges zu tun. Deshalb gehe ich mit meiner Familie essen und arbeite ein bisschen", erzählt er im Gespräch mit t-online. Der Gedanke an Stillstand ist ihm fremd: "Ich möchte verhindern, dass ich irgendwann einmal gefüttert werden muss. Ich möchte so lange wie möglich selbstbestimmt leben. Dafür muss man etwas tun." "Rentenanzreize stoppen": Reiche fordert "mehr und längere Arbeit" von Deutschen Holms Rezept, um auch im Alter noch fit und gesund zu bleiben: "Ich gehe zweimal die Woche ins Fitnessstudio." Seine Strategie: "Clevererweise mache ich das mit zwei Freunden – da kann man schlecht absagen. Dazu rate ich jedem." Klare Kritik am Rentensystem Kritische Worte findet Holm für das deutsche Rentensystem. Für alle ab 1964 Geborenen gilt in Deutschland das Eintrittsalter von 67 Jahren. "Ich finde es unmenschlich, unwürdig und unverschämt, den Menschen vorzuschreiben, wann sie mit der Arbeit aufzuhören haben", sagt er energisch. "Wobei wir in Deutschland ja eher das Problem haben, dass die Leute zu früh mit der Arbeit aufhören und in Rente gehen." Aufgrund der demografischen Entwicklung sieht Holm nur eine Lösung: "Die Deutschen werden immer älter, und die Leistungen immer umfassender. Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters wäre der einzig mögliche Schritt." Erst kürzlich hatte Wirtschaftsministerin Katherine Reiche der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt, die Lebensarbeitszeit müsse steigen. Ihre Forderung: Die Deutschen sollten länger arbeiten – notfalls bis 70. "Das ist dummdreist und peinlich" Michael Holm betont bei allem: Er möchte mit seinen Aussagen nicht pessimistisch wirken. "Aber wenn man älter ist, sieht man halt auch, wie sich negative Entwicklungen eher verstärken als abschwächen – trotz aller gegenteiliger Behauptungen. Ich sage nur eins: Bürokratieabbau." Der 82-Jährige findet: "Seitdem ich mich politisch interessiere – das ist schon sehr lange her, nämlich seit den Sechzigerjahren – wird davon gesprochen. Und es ändert sich nichts. Das ist dummdreist und peinlich." Michael Holm bleibt mit 82 Jahren ein kritischer Beobachter gesellschaftlicher Entwicklungen – und setzt sich dafür ein, dass Menschen auch im Alter selbstbestimmt leben und arbeiten dürfen. Ans Aufhören denkt er jedenfalls noch lange nicht.
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