Nach Sturm-Chaos: Bahn-Verkehr in Berlin läuft wieder an

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Über Deutschland ziehen schwere Gewitter hinweg. In Berlin ist ein Mensch gestorben. In Bayern werden Gullydeckel aus der Straße gedrückt und Blitze führen zu Bränden. Nach dem heftigen Sturm in Berlin und Umland mit mindestens einem Todesopfer und mehreren Verletzten normalisiert sich die Lage. Wegen des Unwetters war am Montag der komplette S-Bahn-Verkehr in der Hauptstadt über Stunden eingestellt worden. Umgestürzte Bäume hatten im Feierabendverkehr mehrere Strecken blockiert. Erst am Abend fuhren wieder erste S-Bahnen. Betroffen waren zudem Regional- und Fernzüge. Am Dienstagmorgen soll der Bahnverkehr wieder planmäßig laufen. "Für den Betriebsstart morgen früh wird ein normaler Hochlauf erwartet", teilte die Deutsche Bahn abends auf ihrer Internetseite mit. Auch bei der Berliner S-Bahn sollen alle Linien wieder nach Plan fahren. Die letzten Streckensperrungen wurden am frühen Morgen aufgehoben. Am Montag hatte es wegen gesperrter oder blockierter Straßen auch bei den Berliner Verkehrsbetrieben Probleme bei Bus und Straßenbahn gegeben. Wie stark war das Unwetter? Der Deutsche Wetterdienst erklärte, die höchste Windgeschwindigkeit sei am Montag an der Freien Universität Berlin mit 108 Kilometern pro Stunde gemessen worden. Das entspreche Windstärke 11 und orkanartigen Böen, sagte ein Sprecher. Auch in Berlin-Tempelhof seien Windgeschwindigkeiten von über 100 Kilometern pro Stunde gemessen worden. Bei dem heftigen Sturm knickten Bäume um, Äste wurden auf Straßen und Wege geweht. Baum stürzt auf Auto und tötet Frau Die Feuerwehr in der Hauptstadt war über Stunden im Einsatz. Nach Angaben eines Sprechers gab es mehr als 500 Einsätze. In Berlin gab es mindestens ein Todesopfer: Im Spandauer Forst traf ein umstürzender Baum ein Auto und verletzte die Frau darin tödlich, wie die Polizei mitteilte. Die Feuerwehr in Brandenburg hatte zunächst von einem weiteren tödlichen Autounfall im Havelland berichtet, ihre Angaben später jedoch korrigiert. Es habe sich im Nachhinein geklärt, dass es sich um den Unfall der gestorbenen Frau in Berlin handelte. Der Unfallort liegt knapp einen halben Kilometer vor der Landesgrenze auf Berliner Stadtgebiet, wie die Polizei in der Bundeshauptstadt mitteilte. Über Stunden stand der S-Bahnbetrieb wegen umgestürzter Bäume komplett still. In sozialen Medien meldeten sich Menschen, die eigener Auskunft zufolge in liegengebliebenen Zügen festsaßen. Ein Nutzer schrieb, zwischen Grunewald und Nikolassee seien mehrere Bäume umgestürzt, "und wir kommen nicht vor und zurück. Warten auf die Evakuierung." Ein anderer User schickte ein Foto, das Aufräumarbeiten an der S3 bei Karlshorst zeigen soll. Wetter-Warnung: Orkanböen und Gewitter fegen über Deutschland hinweg Fußhaltung, Full Strike, Folgeschäden: Wann Blitz-Opfer keine Chance haben Wie war die Lage? Die Berliner Straßen waren voller Laub und kleinerer Äste. Die Stadt sei vom Unwetter flächendeckend betroffen, schilderte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr. Mehrere Menschen wurden verletzt. In drei Fällen sprach die Feuerwehr von lebensgefährlichen Verletzungen – weil Menschen von herumfliegenden Ästen oder umstürzenden Bäumen getroffen wurden. Auch in Potsdam mussten die Einsatzkräfte viele Straßen und Wege von Ästen und Bäumen befreien. Die Feuerwehr rückte am Montagnachmittag nach eigenen Angaben innerhalb von vier Stunden zu rund 120 Einsätzen aus. Bei einem Großteil davon war demnach das Unwetter der Grund gewesen. Unwetter in Österreich : 19 Menschen hängen in Seilbahn fest Erhebliche Unwetterschäden auch in Bayern Auch in Teilen Bayerns führte das Unwetter am Montag zu teils erheblichen Schäden. Im Allgäu entzündete ein Blitzschlag ein landwirtschaftlich genutztes Gebäude. 150 Einsatzkräfte rückten zum Löschen aus. In der Oberpfalz brannte nach einem Blitzeinschlag zudem ein Feld bei Wald im Landkreis Cham, wie ein Polizeisprecher am Abend mitteilte. Auch ein Baum habe durch einen Blitzeinschlag Feuer gefangen. In Furth im Wald wurden Gullydeckel aus der Straße gedrückt, in Pfakofen (Landkreis Regensburg) blockierten umgestürzte Bäume die Fahrbahn. Auch in den oberbayerischen Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck und Erding lagen umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste auf den Straßen. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen stürzte zudem ein Telefonmast um. Ein Autofahrer fuhr dagegen. Laut der Polizei blieb der 69-Jährige unverletzt.
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