Nachschmieren nach Stuhlgang: Ursachen – und was wirklich hilft

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Nach dem Stuhlgang schmiert es noch nach und die Unterhose bekommt einen "Bremsstreifen": Was dazu führen kann und wie Betroffene am besten reagieren. Es ist ein Thema, über das niemand gerne spricht: Nachschmieren nach dem Stuhlgang . Umgangssprachlich ist die Rede oft von Bremsspuren, wenn etwas Stuhl die Unterhose beschmutzt hat. Passiert das hin und wieder, besteht kein Grund zur Sorge. Bei ständigem Stuhlschmieren – so der medizinische Fachbegriff – ist hingegen ärztliche Abklärung ratsam. Denn oftmals sind veränderte Hämorrhoiden die Ursache. Welche Auslöser außerdem infrage kommen und was Betroffenen helfen kann, erfahren Sie in diesem Text. Wenn der Po nach dem Stuhlgang nicht sauber wird Nicht nur die Unterwäsche, sondern auch das Toilettenpapier kann auf Stuhlschmieren hinweisen. Dabei ist die Menge, die für eine gründliche Reinigung nötig ist, ein bedeutendes Indiz: Je mehr Toilettenpapier verwendet werden muss, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass mit der Darmflora etwas nicht stimmt. Ein gesunder Darm produziert ausreichend Schleim, damit der Stuhl geschmeidig bleibt und somit einfacher ausgeschieden werden kann. Diese Schleimschicht verhindert in der Regel auch, dass der After verschmutzt wird. Lesen Sie auch: Dieser Trick hilft bei Verstopfungen Von vielen Betroffenen wird Stuhlschmieren als ein Gefühl von "undicht" oder "inkontinent" beschrieben. In der Medizin wird es allerdings klar von einer Stuhlinkontinenz abgegrenzt, bei der Patienten je nach Schweregrad weichen, aber auch geformten Stuhl über mindestens vier Wochen nicht zurückhalten können, weil die Schließmuskeln nicht mehr richtig funktionieren. Nicht selten werden die Begriffe im gleichen Zusammenhang genannt, doch bei Stuhlschmieren liegen andere Ursachen zugrunde. Zudem tritt das Nachschmieren meist infolge des Toilettengangs auf. Es handelt sich deshalb um eine Scheininkontinenz. Häufige Ursachen von Stuhlschmieren Stuhlschmieren ist nicht einfach zu behandeln, da die Ursachen oft nicht eindeutig zu finden sind. Meist spielen mehrere Faktoren eine Rolle, darunter etwa: vergrößerte Hämorrhoiden Schließmuskelschwäche Entleerungsstörung Durchfall, der durch eine Intoleranz oder eine chronisch-entzündliche Erkrankung ausgelöst wird Um herauszufinden, ob eine richtige Stuhlinkontinenz, eine Scheininkontinenz oder gar eine Enddarmerkrankung vorliegt, ist eine Vorstellung beim Arzt nötig. Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt, der, wenn notwendig, zum Proktologen (Facharzt für Enddarmkrankheiten) überweist. Dieser kann die Ursache abklären und zum Beispiel mit den Fingern Hämorrhoiden abtasten oder den Analkanal durch eine Spiegelung (Proktoskopie) untersuchen. Diese Verfahren sind nur selten schmerzhaft. Sind vergrößerte Hämorrhoiden für das Stuhlschmieren verantwortlich, können diese mit Salben und Cremes behandelt werden. Mehr zu den Therapiemöglichkeiten bei Hämorrhoiden lesen Sie hier . Was helfen kann, wenn der After nicht sauber wird Bei regelmäßigem Stuhlschmieren sollten Sie auf eine gründliche Afterhygiene achten. Denn nur ein sauberer Analkanal kann verhindern, dass es nach dem Stuhlgang zu Stuhlresten in der Wäsche kommt. Ärzte raten, nach jedem Stuhlgang den After zunächst mit Toilettenpapier und dann mit lauwarmem Wasser zu säubern. Waschlotionen oder Seifen sind aufgrund ihrer hautreizenden Inhaltsstoffe tabu. Wichtig außerdem: Wechseln Sie regelmäßig Ihre Unterwäsche und bevorzugen Sie kochfeste Exemplare, um die Verschmutzungen heiß genug auszuwaschen. Ansonsten können Keime haften bleiben, die möglicherweise zu Infektionen führen. Hält das Stuhlschmieren trotz verstärkter Hygienemaßnahmen weiter an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
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