Diabetes kann das Risiko für bestimmte Augenerkrankungen erhöhen. Bei neu auftretender Nachtblindheit sollten Betroffene hellhörig werden. Oft fällt es zuerst beim Autofahren auf: Bei Dunkelheit oder in der Dämmerung verschlechtert sich das Sehen merklich. Umrisse sind nur schwer erkennbar, sodass Straßenschilder, Gegenstände oder andere Verkehrsteilnehmer womöglich übersehen werden. Solche Anzeichen können auf eine Nachtblindheit (Fachausdruck: Nyktalopie) hindeuten. Normalerweise können sich die Augen mithilfe spezieller Sinneszellen, der sogenannten Stäbchen, nach einigen Minuten derart an die Dunkelheit anpassen, dass die Umwelt in Grautönen wahrnehmbar ist und sich Umrisse noch erkennen lassen. Bei einer Nachtblindheit funktionieren die Stäbchenzellen in der Netzhaut jedoch nicht richtig. Das kann verschiedene Ursachen haben . Auch ein Diabetes kann mitunter dahinterstecken. Warum ist Diabetes ein Risikofaktor? Sind die Blutzuckerwerte dauerhaft zu hoch, sprechen Fachleuten von Diabetes. Unbehandelt kann das schwere Begleit- und Folgeerkrankungen nach sich ziehen. So steigt unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie etwa für Herzinfarkt oder Schlaganfall . Auch die feinen Blutgefäße der Netzhaut können bei dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten Schaden nehmen, sodass sich eine sogenannte diabetische Retinopathie entwickelt. Diese kann auch die in der Netzhaut gelegenen Stäbchenzellen beeinträchtigen. Diabetes kann zudem weitere Augenerkrankungen begünstigen, wie etwa einen grauen Star (Katarakt). Diese können die Sehprobleme bei schlechten Lichtverhältnissen unter Umständen verstärken. Das Risiko, eine diabetische Augenerkrankung zu entwickeln, wird durch verschiedene Faktoren begünstigt, wie beispielsweise: langjährig erhöhter beziehungsweise schlecht eingestellter Blutzucker erhöhte Blutfette Bluthochdruck Rauchen Nierenschädigung Wie lässt sich einer diabetischen Augenerkrankung vorbeugen? Menschen mit Diabetes sollten darauf achten, dass der Blutzucker gut eingestellt ist, und außerdem ihre Augen regelmäßig untersuchen lassen. Empfohlen werden Augen-Check-ups je nach persönlichem Risiko jährlich oder zumindest alle zwei Jahre. So lassen sich etwaige Netzhautveränderungen frühzeitig erkennen. Wichtig ist außerdem eine ausgewogene Ernährung, die auch die Augen mit ausreichend Nährstoffen versorgt. Ein Mangel an Vitamin A kann zum Beispiel zu einer Nachtblindheit beitragen. Dieser kommt in Deutschland jedoch selten rein ernährungsbedingt vor, sondern hängt meist mit anderen Erkrankungen zusammen. Weiterhin kann sich regelmäßige Bewegung positiv auswirken, weil sie die Durchblutung des Körpers und auch der Augen verbessert. Fazit Nachtblindheit kann unterschiedliche Ursachen haben. Ein schlecht eingestellter oder unbehandelter Diabetes kann das Risiko dafür unter Umständen erhöhen. Wer den Eindruck hat, dass sich das Sehen in der Dämmerung oder bei Dunkelheit verschlechtert, sollte zeitnah ärztlichen Rat einholen.