Bundestrainer Julian Nagelsmann nominiert für das Final Four in der Nations League zwei Neulinge. Keine Überraschung, meint t-online-Experte Stefan Effenberg – und lobt Nagelsmann für eine schwere Entscheidung. Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg hat die überraschende Nominierung von Tom Bischof für die anstehenden Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft in der Nations League begrüßt. "In einer schwachen Saison der TSG Hoffenheim ragte er heraus, konnte als einer der wenigen mit konstant guten Leistungen überzeugen. Insofern kommt seine Berufung nicht aus dem Nichts, sondern ist verdient." Effenberg merkt auch an: "Nun kann er sich in der Nations League schon mal für die Nationalmannschaft auf größerer Bühne zeigen, ehe er das kommende Saison beim FC Bayern dann häufiger tun muss." Der 19-jährige Bischof spielt ab Sommer beim deutschen Rekordmeister. Bundestrainer Julian Nagelsmann hat für die beiden Partien Anfang Juni dazu zwei Angreifer vom VfB Stuttgart nominiert – auch als Ersatz für den verletzten Gladbacher Tim Kleindienst . Effenberg unterstützt Nagelsmanns Entscheidung: "Auch die Nominierungen der Stuttgarter Nick Woltemade und Deniz Undav sind absolut nachvollziehbar und logisch", meint Effenberg und betont besonders die Entwicklung von Woltemade (32 Pflichtspiele, 16 Tore 2024/25): "Er hat in der abgelaufenen Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht und sich mit regelmäßig starken Auftritten immer mehr auch für die Nationalmannschaft aufgedrängt." Undav (37/12) indes sei "nach einer Schwächephase zuletzt wieder auf einem guten Weg." "Das wird ihnen guttun" Zurück im DFB-Kader sind indes Torwart Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Stürmer Niclas Füllkrug (West Ham United), die im Saisonverlauf lange verletzt waren. Nagelsmann mache es richtig, "die beiden auf diese Weise wieder heranzuführen. Jetzt sind sie wieder im Kreise ihrer Nationalmannschaftskollegen, was ihnen helfen und guttun wird, nach ihrer Rückkehr zu ihrer Bestform zurückzufinden." Nachvollziehen kann Effenberg derweil auch Nagelsmanns Verzicht auf Jamal Musiala (FC Bayern), Kai Havertz (FC Arsenal) und Antonio Rüdiger (Real Madrid), die im Gegensatz zu ter Stegen und Füllkrug nach ihren Verletzungspausen noch im Aufbau sind. "Diese zwei Spiele haben eine zu große Bedeutung, als dass sie sich dazu eignen würden, den dreien wieder erste Spielminuten zu verschaffen." Nagelsmann hatte erklärt, wie schwer ihm die Entscheidung gefallen sei. Effenberg betont dazu, es sei vielmehr "absolut richtig, weiter auf die drei zu verzichten. Nagelsmann wird sich da sicherlich auch mit den Mannschaftsärzten und den Klubs abgesprochen haben und will, wie er selbst angedeutet hat, kein Risiko eingehen." Insgesamt ist Effenberg weiter angetan von Nagelsmanns Nominierungspolitik: "Es ist deutlich, dass das Leistungsprinzip weiter zählt und an erster Stelle steht", sagt der 56-Jährige auch mit Blick auf Bischof und Woltemade. "Und genau so muss das auch sein."