Ein gefährlicher Ableger des IS ruft zu Anschlägen auf. Neben anderen europäischen Großereignissen steht besonders die Münchner Wiesn im Fokus der Terroristen. Das Münchner Oktoberfest steht im Mittelpunkt einer aktuellen Terror-Drohung: Der Islamische Staat in der Provinz Khorasan (ISPK) hat auf seiner Propaganda-Plattform "Al Azaim Media" zu Anschlägen auf das weltbekannte Volksfest aufgerufen, so die "Bild"-Zeitung. Neben der Wiesn nannten die Terroristen auch den Karneval in Venedig, das Filmfestival in Cannes sowie den Opernball in Wien als potenzielle Ziele. Ein Staatsschützer warnte gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Der Konflikt mit Israel sorgt weiter für eine hohe Mobilisierung unter Islamisten. Außerdem haben die jüngsten Anschläge gezeigt, dass ein Auto oder ein Messer reicht. Das sehen auch potenzielle Attentäter." Die Terrororganisation ISPK hatte erst vor wenigen Monaten den verheerenden Anschlag auf eine Moskauer Musikhalle mit über 140 Toten begangen. In Europa konnten die Sicherheitsbehörden bereits ISPK-Terrorzellen aufdecken, die als ukrainische Flüchtlinge getarnt waren. Diese planten Anschläge auf den Kölner Dom und den Wiener Stephansdom. Die Wiesn fand im vergangenen Jahr mit verschärften Sicherheitsmaßnahmen statt. An den Eingängen werden erstmals stichprobenartig und verdachtsabhängig Hand-Metalldetektoren eingesetzt. Zudem wurden mehr Ordner eingesetzt. Kurz zuvor war es zu zwei mutmaßlich islamistisch motivierten Terrortaten in Deutschland gekommen: In Solingen hatte ein Mann drei Menschen erstochen, in München schoss ein Mann auf das Generalkonsulat Israels. Oktoberfest wird immer wieder bedroht Die Münchner haben Erfahrung mit Terrorwarnungen vor dem Oktoberfest. 2009 hatten islamistische Drohungen Behörden und Wiesnfans aufgeschreckt. Nach einem Video des Terrornetzwerks Al-Qaida mit Wiesn-Bezug wurde das Festgelände eilig mit Lastwagen gegen Angriffe gesichert. Damals wurden Sperrringe gezogen, die bis heute Gültigkeit haben. Etwa dürfen nur Anwohner mit dem Auto in die Zone um das Festgelände fahren. 2016 und 2017 wurden die Vorkehrungen nach Lastwagen-Anschlägen in Nizza, Berlin London und Barcelona weiter angepasst. Seit 2016 ist das Gelände komplett umzäunt. Die Zufahrten versperren inzwischen Poller und Pflanzenkübel aus Beton – die mit bunten Blumen eher sogar den fröhlichen Charakter des Fests unterstreichen. 2017 beschloss der Stadtrat als Konsequenz aus Lkw-Anschlägen, dass sämtliche Fahrer und Mitfahrer der Lieferwagen für das Fest einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen werden. In Stichproben werden die Fahrzeuge kontrolliert, die täglich Wagenladungen von Brezen, Würsten und anderen Schmankerln für Zehntausende Gäste herankarren. Taschen und Rucksäcke mit mehr als drei Litern Volumen dürfen nicht mitgenommen werden. Messer und Glasflaschen sind verboten. Über dem Gelände gelten Flugverbote, auch für Drohnen. Mehr als 50 Videokameras helfen bei der Überwachung. Polizeibeamte sind mit Bodycams unterwegs.