Eine Olympische Medaille zu gewinnen, ist der größte Erfolg für viele Sportler. Blöd nur, wenn das Edelmetall bröckelt. Nur fünf Monate nach den Olympischen Spielen in Paris haben bereits mehr als 100 Athleten ihre Medaillen zurückgegeben. Der Grund: Schäden wie Absplitterungen, Rost und Verfärbungen. Besonders betroffen sind Bronzemedaillen, deren Material aus einer Legierung aus Kupfer, Zink und Zinn besteht. Experten vermuten, dass die verwendete Mischung die schnelle Oxidation begünstigt, berichtet die "Daily Mail". Bereits während der Spiele 2024 wurde die Qualität der Medaillen infrage gestellt. US-Skateboarder Nyjah Huston war einer der ersten, der öffentlich die mangelhafte Verarbeitung bemängelte. Kurz nach seinem Wettkampf teilte er Bilder seiner Bronze-Auszeichnung und erklärte: "Diese olympischen Medaillen sehen neu gut aus, aber sobald man sie trägt und schwitzt, zeigen sie ihre Schwächen. Sogar die Vorderseite blättert ab." Auch andere Athleten machten ähnliche Erfahrungen. Die britische Wasserspringerin Yasmin Harper berichtete, dass ihre Bronzemedaille schon nach einer Woche Verfärbungen zeigte, möglicherweise durch Feuchtigkeit. Französische Olympioniken wie Clement Secchi und Yohann Ndoye-Brouard veröffentlichten Bilder ihrer Medaillen, die sie als "Krokodilhaut" bezeichneten. Beide hatten die Bronze-Auszeichnung in der 4x100-Meter-Lagenstaffel gewonnen. Ersatz wird versprochen Laut der französischen Zeitung "La Lettre" hat die schlechte Qualität der Medaillen inzwischen zu personellen Veränderungen beim Hersteller Monnaie de Paris geführt. Berichten zufolge sollen Produktionsprobleme durch eine fehlende Testphase und das Verbot bestimmter Materialien entstanden sein. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat mittlerweile reagiert. "Beschädigte Medaillen werden systematisch ersetzt und in identischer Weise graviert", erklärte ein Sprecher. Der Umtauschprozess werde in Zusammenarbeit mit Monnaie de Paris und den jeweiligen Nationalen Olympischen Komitees in den nächsten Wochen beginnen. Die Medaillen von Paris, gestaltet vom Luxus-Juwelier Chaumet, enthalten ein Stück Eisen des Eiffelturms – ein symbolträchtiges Element, das nun durch die Materialprobleme überschattet wird. Ob der Umtausch das Vertrauen der Athleten wiederherstellen kann, bleibt abzuwarten.