Papierfabrik Feldmuehle in Schleswig-Holstein ist insolvent - Drittes Mal

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In Schleswig-Holstein hat ein Hersteller für Papier Insolvenz angemeldet. Der Betrieb ruht – doch es gibt Hoffnung auf einen Neustart. Die Papierfabrik Feldmuehle in Uetersen (Schleswig-Holstein) hat erneut Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Das Unternehmen mit rund 200 Beschäftigten reichte den Antrag bereits am 26. Mai beim Amtsgericht Pinneberg ein, berichtet der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag. Seit dem 27. Mai läuft das Verfahren offiziell. Wie das Unternehmen am 4. Juni mitteilte, soll die Produktion bereits zu Pfingsten wieder anlaufen. Onygo: Schuhkette meldet erneut Insolvenz an In Russland : Microsoft-Büro zahlungsunfähig 100 Mitarbeiter verlieren Job: Brillen-Hersteller insolvent Feldmuehle ist vor allem für die Herstellung von Etiketten- und Verpackungspapieren bekannt und kann auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurückblicken. Doch es ist bereits das dritte Insolvenzverfahren innerhalb von nur sieben Jahren. Zwei Insolvenzen hatte es bereits 2018 gegeben. Das bislang letzte Verfahren wurde im Januar 2020 erfolgreich beendet. Als Hauptgründe für die neuerliche Insolvenz nennt das Unternehmen stark gestiegene Energie- und Rohstoffkosten. Diese habe man durch Preisanpassungen abfedern wollen, jedoch seien die Umsätze hinter den Erwartungen zurückgeblieben. "Ernst, aber nicht unlösbar" Trotz der angespannten Lage zeigt sich der Sachverwalter Andreas Romey von der Hamburger Kanzlei Eckert vorsichtig optimistisch. "Die Lage ist ernst, aber nicht unlösbar", sagt Romey. Ziel sei es, den Betrieb in Eigenverantwortung zu stabilisieren. Die Insolvenz sei professionell vorbereitet worden, alle nötigen Maßnahmen seien angelaufen. Der operative Plan sieht unter anderem die Wiederaufnahme der Produktion rund um Pfingsten vor. Auch die Suche nach einem Investor wurde bereits gestartet. Bis Ende Juli sollen alle Mitarbeiter Insolvenzgeld erhalten – so lange bleibt Zeit, um eine Lösung zu finden. Vergleichbare Insolvenz in Nachbarort Feldmuehle verspricht sich von dem Verfahren die Chance, die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern und notwendige Strukturveränderungen umzusetzen. Romey betont: "Das Glas ist momentan mehr als halbvoll." Die Entwicklung in Uetersen erinnert an einen ähnlichen Fall im Umland: Die Papierfabrik Meldorf in Tornesch musste im vergangenen Jahr endgültig schließen. Dort war die Lage nicht mehr zu retten. In Uetersen hofft man nun, dass der Neustart gelingt.
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