Um die Pflege-Finanzen zu sichern, haben Bundestag und Bundesrat eine Anhebung des Beitrags beschlossen. Wie viel weniger Netto Sie dadurch haben. Die Aussichten sind nicht gut für die soziale Pflegeversicherung: Angesichts steigender Kosten wird erwartet, dass sie dieses und nächstes Jahr rote Zahlen schreibt. Um Druck herauszunehmen, steigen die Beiträge 2025. Die verabschiedete Verordnung sieht eine Steigerung um 0,2 Prozentpunkte zum 1. Januar 2025 vor. Dies sei notwendig, um die Zahlungsfähigkeit der Pflegeversicherung sicherzustellen. "Mit den Mehreinnahmen kann Zeit gewonnen werden, um nachhaltige Pflegefinanzierungskonzepte zu erarbeiten", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Der Beitrag steigt dann auf 3,6 Prozent. Er gilt für Pflegeversicherte mit einem Kind. Der Arbeitgeber übernimmt die Hälfte. Nur in Sachsen greift eine Ausnahme: Dort übernehmen Arbeitgeber lediglich 1,2 Prozent. Es ist nach der Erhöhung des Zusatzbeitrags der Krankenkassen die zweite Anhebung bei den Sozialbeiträgen im kommenden Jahr. Doch was genau bedeutet eine Beitragssteigerung um 0,2 Prozentpunkte in Euro? Wir haben es für Sie ausgerechnet. Tabelle zeigt Netto-Einbußen 2025 Wie sich Ihr Nettoeinkommen verändert, wenn die Beitragsbelastung 2025 auf insgesamt 3,6 Prozent steigt, zeigt die folgende Tabelle: Bruttomonatslohn Pflegebeitrag 2024 (Hälfte von 3,4 Prozent) Pflegebeitrag 2025 (Hälfte von 3,6 Prozent) Netto-Einbußen 2025 2.000 Euro 34 Euro 36 Euro 2 Euro 2.500 Euro 42,50 Euro 45 Euro 2,50 Euro 3.000 Euro 51 Euro 54 Euro 3 Euro 3.500 Euro 59,50 Euro 63 Euro 3,50 Euro 4.000 Euro 68 Euro 72 Euro 4 Euro 4.500 Euro 76,50 Euro 81 Euro 4,50 Euro 5.000 Euro 85 Euro 90 Euro 5 Euro 5.500 Euro 93,50 Euro 99 Euro 5,50 Euro Für einen Durchschnittsverdiener, der 2024 nach vorläufigen Berechnungen 3.780 Euro brutto im Monat erhält, bedeutet das einen jährlichen Verlust von gut 45 Euro. Wichtig zu wissen: Sozialversicherungsbeiträge zahlen Sie immer nur bis zu einer bestimmten Höhe Ihres Einkommens. Das nennt sich Beitragsbemessungsgrenze. In der Pflegeversicherung steigt diese 2025 von 5.175 Euro auf 5.512,50 Euro im Monat. Bis zu einem Verdienst von 2.000 Euro im Monat gelten Sie als Midijobber und profitieren von Rabatten auf die Sozialversicherungsbeiträge. Das sich abzeichnende Defizit der Pflegekasse von 3,4 Milliarden Euro für 2025 entspricht rein rechnerisch exakt der geplanten Beitragsanhebung von 0,2 Prozentpunkten. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bereits mehrfach betont, dass die Pflegeversicherung kurz- und langfristig stabilisiert werden müsse. Eine erste Reform der Ampel hatte der Pflegekasse im vergangenen Jahr 1,79 Milliarden Euro Überschuss eingebracht, nachdem die Beiträge zum 1. Juli 2023 gestiegen waren. Seitdem zahlen Menschen mit einem Kind 3,4 Prozent, Beitragszahler ohne Kinder 4 Prozent. Lesen Sie hier, wann Sie in der Pflegeversicherung als kinderlos gelten. Für Familien, die mindestens zwei Kinder haben, gibt es einen Abschlag auf den Arbeitnehmeranteil. Dabei werden nur Kinder eingerechnet, die unter 25 Jahre alt sind und der Abschlag gilt nur für das zweite bis fünfte Kind. Der Arbeitgeber zahlt unabhängig von der Anzahl der Kinder 1,7 Prozent (in Sachsen 1,2 Prozent).