Phishing-Alarm: Zwei Drittel der Deutschen betroffen – Vertrauen sinkt

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Phishing kommt nicht mehr nur per E-Mail: 64 Prozent der Deutschen wurden bereits über SMS, Messenger oder Telefon attackiert. Das Vertrauen schwindet. Fast zwei Drittel der Deutschen sind in den vergangenen zwölf Monaten mit Phishing-Versuchen konfrontiert worden. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der E-Mail-Anbieter GMX und web.de. Betrüger nutzen demnach längst nicht mehr nur E-Mails, sondern greifen über alle digitalen Kommunikationskanäle an. Nach Angaben der Befragten erfolgten die Angriffe am häufigsten per E-Mail (47 Prozent). Doch auch Telefonanrufe (26 Prozent), SMS (23 Prozent), Messenger-Dienste (14 Prozent) und soziale Netzwerke (10 Prozent) werden von Kriminellen genutzt, um an persönliche Daten zu gelangen. Die Muster der Betrugsversuche ähneln sich dabei: Am häufigsten erhielten die Befragten gefälschte Paketbenachrichtigungen (33 Prozent), Gewinnspielankündigungen (27 Prozent) oder Konto- und Zahlungswarnungen (26 Prozent). Vertrauen in digitale Medien nimmt ab Die ständigen Betrugsversuche hinterlassen Spuren: Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) gab an, dass ihr Vertrauen in digitale Kanäle in den vergangenen zwölf Monaten abgenommen habe. 38 Prozent verhalten sich mittlerweile vorsichtiger, 15 Prozent meiden sogar bestimmte Anbieter oder Plattformen. Michael Hagenau, Geschäftsführer von GMX und web.de, sagt: "Wir erleben eine neue Phase digitaler Kriminalität. Phishing erreicht uns heute über alle Kanäle – und Künstliche Intelligenz verschleiert Betrugsversuche zunehmend perfekt." Entscheidend sei es, die Muster hinter den Angriffen zu erkennen: emotionaler Druck und vorgetäuschtes Vertrauen. Sorge vor KI-gestützten Angriffen Auch die Befragten sehen die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz kritisch: 40 Prozent machen sich große (21 Prozent) oder sehr große Sorgen (19 Prozent), künftig auf KI-gestützte Betrugsversuche hereinzufallen. Der Grund: KI-Systeme wie ChatGPT können Stimmen täuschend echt nachahmen und so auch Phishing-Nachrichten überzeugender gestalten. Die größten Sorgen der Befragten gelten Identitätsdiebstählen und finanziellen Schäden (jeweils 62 Prozent), gefolgt von Schadsoftware (48 Prozent) und dem Verkauf persönlicher Daten im Darknet (38 Prozent). Wie sich Nutzer schützen können Trotz der Bedrohung reagieren viele Nutzer besonnen. 58 Prozent prüfen verdächtige Nachrichten kritisch, 49 Prozent kontrollieren Absenderdaten. 47 Prozent halten ihre Software aktuell, 46 Prozent setzen auf starke Passwörter und 43 Prozent nutzen bei wichtigen Konten eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Dennoch ist es wichtig, niemals auf Links in verdächtigen Nachrichten zu klicken. Stattdessen sollten Nutzer die entsprechende Webseite direkt über den Browser aufrufen. Bei vermeintlichen Kontowarnungen oder Zahlungsaufforderungen sollte man sich nicht über die angegebene Telefonnummer, sondern direkt über die offizielle App oder Webseite des Anbieters einloggen. Für die repräsentative Onlinebefragung hatte das Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland im Auftrag von GMX und web.de im Zeitraum 31. Oktober bis 2. November 2025 insgesamt 2.001 Personen ab 18 Jahren befragt.
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