Die deutschen Flughäfen könnten noch sicherer werden, wenn die Landebahnen besser gesichert würden. Vorbildliches hat die Vereinigung Cockpit in Leipzig gefunden. Leipzig-Halle ist nach Einschätzung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) der sicherste Flughafen in Deutschland. Bei ihrem jährlichen Flughafencheck lobten die Piloten die vorbildlichen Lichtanlagen der Start- und Landebahnen. Hier sind auch ganztägig beleuchtete Stopp-Leisten an den Zufahrten enthalten, die Zusammenstöße auf den Pisten verhindern sollen. Mahnendes Beispiel für derartige Unfälle ist der katastrophale Zusammenstoß zweier Flugzeuge Beginn des Jahres 2024 in Tokio-Haneda. Dort waren Stopp-Leisten zwar vorhanden, aber zum Unfallzeitpunkt defekt. Fünf Menschen starben an Bord einer Maschine der Küstenwache, während Besatzung und Passagiere eines Airbus der Japan Airlines dem Flammeninferno lebend entkommen konnten. Der bisherige Spitzenreiter München rutschte in der laufenden Auswertung auf Platz 2, weil dort die Stopp-Leisten nicht ganztägig betrieben werden. Es sei ein häufiges Problem an den deutschen Flughäfen, dass die vorhandenen Leisten von der Flugsicherung meist nur bei schlechten Sichtbedingungen eingeschaltet würden, sagt ein Sprecher der VC. Alle Flughäfen sicher genug Grundsätzlich sind nach Einschätzung der VC sämtliche deutschen Flughäfen sicher genug für den Passagierflugbetrieb. Die Einhaltung und Kontrolle der internationalen Vorschriften sei Sache der Aufsichtsbehörden. Beim Streben nach größtmöglicher Sicherheit gebe es aber fast immer Verbesserungsbedarf. Unter anderem mahnen die Piloten an, dass Rückfallsysteme für das US-System GPS installiert werden, das in der Folge geopolitischer Spannungen wie dem Ukraine-Krieg häufiger gestört sei. Neues Schlusslicht Lübeck Am Ende der Sicherheitstabelle löste Lübeck den Flughafen Mannheim ab. Im Norden missfiel den Piloten, dass sie nicht zu Sicherheitsbesprechungen eingeladen werden. Auch gebe es an den Enden der Bahn keine ausreichend befestigten Freiflächen mit einer Länge von 300 Metern. Die Arbeitsgruppe der Vereinigung Cockpit unterzieht die deutschen Verkehrsflughäfen seit 1978 einem jährlichen Sicherheitscheck. Später sind auch Regionalflughäfen aufgenommen worden. Bereits zum zweiten Mal waren zudem Kollegen aus der Schweiz beteiligt. Als Grundlage für die Untersuchung dient ein Kriterienkatalog, der sowohl internationale Vorschriften als auch aus Pilotensicht sinnvolle zusätzliche Ausrüstungen umfasst. Die Methodik wurde im Vergleich zum Vorjahr leicht geändert, weil besonders effektive Sicherheitsvorkehrungen stärker gewichtet sind.