Weit hinter dem Zwergplaneten Pluto könnte sich ein Himmelskörper verstecken, der so groß ist wie die Erde. Neue Hinweise sprechen dafür. Seit Jahren vermuten Forscher, dass sich am Rande des Sonnensystems ein bisher unbekannter Planet verstecken könnte : "Planet neun". Jetzt haben Astronomen einen Hinweis auf einen weiteren mysteriösen Himmelskörper entdeckt, berichtet die Seite "New Scientist" und beruft sich auf eine Studie der Forscher. Demnach gibt es Hinweise auf einen von den Astronomen "Planet Y" genannten Himmelskörper. Dieser könnte sich etwa 100- bis 200-mal so weit von der Sonne entfernt befinden wie die Erde. Forscher bezeichnen den Abstand von der Erde zur Sonne als 1 Astronomische Einheit (AE). "Planet Y" könnte also in einem Abstand von bis zu 200 AE um die Sonne kreisen. Wie sehen die Hinweise auf den mysteriösen Himmelskörper aus? Die Wissenschaftler stützen ihre Ergebnisse auf die Abweichung der Umlaufbahnen von sogenannten transneptunischen Objekten (TNO). Das sind Kometen, die sich am Rande des Sonnensystems bewegen. "Planet Y" könnte beinahe so groß wie die Erde sein Die Abweichung der Flugbahn einiger dieser Objekte könnte durch die Gravitation eines größeren Himmelskörpers verursacht worden sein, so die Forscher. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Abweichungen nur zufällig sind, liegt demnach bei nur zwei bis vier Prozent. Sollte ein Planet für die geänderten Umlaufbahnen der Objekte verantwortlich sein, müsste dieser eine Masse haben, die etwa zwischen derjenigen des Merkurs und derjenigen der Erde liegt, vermuten die Forscher. Ein größerer Himmelskörper hätte einen größeren Einfluss auf die dort befindlichen TNOs. Das unterscheidet "Planet Y" auch von "Planet neun", der sich noch weiter entfernt von der Sonne am äußersten Rand des Sonnensystems befinden könnte. Dieser, so vermuten Astronomen, könnte mehrere Erdmassen groß sein. Riesenteleskop könnte mehr Details liefern Genauere Erkenntnisse sollen Beobachtungen mit dem Vera C. Rubin-Observatorium in Chile bringen . Auch Änderungen von Umlaufbahnen weit entfernter Himmelskörper wie den TNOs kann das Teleskop aufspüren. Noch in diesem Jahr soll das Observatorium ein Projekt namens "Legacy Survey of Space and Time" beginnen, bei dem der Nachthimmel zehn Jahre lang abgesucht und selbst kleinste Veränderungen in nie dagewesener Präzision verzeichnet werden sollen.