Nach Wochen des "Tatorts" sendete Das Erste am Sonntag zur Abwechslung einen neuen "Polizeiruf 110" aus Rostock. Der Fall "Tu es!" wurde sehr unterschiedlich wahrgenommen. Nachdem der letzte gezeigte "Polizeiruf 110" aus Magdeburg vor einem Monat das Publikum begeisterte , tat sich die Ausgabe aus Rostock vom Sonntag in der Zuschauergunst schwerer. "So stark das Thema auch ist, in der Dramaturgie schwächelt der Film und wirkt stellenweise überfrachtet", schreibt Maria Bode in ihrer TV-Kritik . Dem Urteil der t-online-Unterhaltungsredakteurin schließen sich viele Zuschauer an. In den Zuschriften an t-online war jedoch auch reichlich Lob zu lesen. "Es klemmt in Rostock" Michael Poeck hätte den Film gut gefunden, "wenn nicht wieder diese Nebenbaustellen wären. Der Akt mit der Kommissarin als Vergewaltigungsopfer nimmt der eigentlichen Story den Raum, auch wenn es schauspielerisch gut vorgetragen wurde. Irgendwie klemmt es gerade in Rostock." Sabine Jelica fällt ein noch negativeres Urteil: "Ich habe noch nie einen solch schlechten 'Polizeiruf 110' gesehen. Er bekommt von mir die Note Sechs. Aus diesem sensiblen Thema hätte man viel Besseres machen müssen." "Ich fand den Krimi sehr spannend", meint hingegen Regula Hodel . "Die zwischenmenschlichen Beziehungen wurden hervorragend ausgeleuchtet. Die Story fand ich gut und sie war nah an der Realität." "Am Ende wurde der 'Polizeiruf 110' gut" Nicoletta Witt sagt: "Am Anfang war es etwas anstrengend und unübersichtlich. Am Ende wurde der 'Polizeiruf 110' gut. Er machte deutlich, wie toxisch das anonyme Netz sein kann. Ich war zudem von der schauspielerischen Leistung sehr angetan." "Die privaten Themen wurden derart breitgetreten, dass die Ermittlungen zum Fall nur nebenbei stattfanden", moniert Jens Schmidt . "Insgesamt war das ein total langweiliger 'Polizeiruf 110', der sich hinzog wie Kaugummi, obwohl die Story viel mehr Möglichkeiten zugelassen hätte." Von der Musik und den Darstellern war der t-online-Leser ebenfalls nicht angetan. Bernd Hannemann meint: "Grundsätzlich wurden viele gute Themen aufgegriffen, aber aufgrund des Formats konnte nichts tiefer behandelt werden. So wurde der Zuschauer am Ende mit vielen Fragen allein gelassen. Solche Themen sind in einer Miniserie besser aufgehoben. Denn da ist es möglich, in die Tiefe zu gehen und den Zuschauer mitzunehmen. So war es etwas überfrachtet."