Regisseurin Mascha Schilinski gewinnt Jury Preis in Cannes

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Als erste deutsche Regisseurin ist Mascha Schilinski beim Filmfestival in Cannes ausgezeichnet worden. Sie erhielt den Preis der Jury. Die Berliner Regisseurin und Drehbuchautorin Mascha Schilinski ist beim Filmfestival in Cannes für ihren Film "In die Sonne schauen" (Sound of Falling) mit dem Preis der Jury ausgezeichnet worden. Schilinski nahm die Auszeichnung am Samstag bei der Abschluss-Gala von der US-Schauspielerin Da'Vine Joy Randolph entgegen. Sie teilt sich den Preis der Jury mit dem spanischen Regisseur Oliver Laxe, der für das Roadmovie "Sirat" ausgezeichnet wurde. "Als erste deutsche Regisseurin hat sie in Cannes einen Preis gewonnen", erklärte der Präsident der Filmförderungsanstalt, Bernd Neumann, und gratulierte Schilinski zu ihrem "sensationellen Erfolg". Sie erhielt als einzige von sieben Regisseurinnen, die am Wettbewerb teilnahmen, einen Preis. Unter anderem waren mit Kristen Stewart und Scarlett Johansson gleich zwei erfolgreiche US-Schauspielerinnen auf dem Festival erstmals als Filmemacherinnen aufgetreten. Gute Kritiken auch aus dem Ausland Der Film "In die Sonne schauen" spielt auf einem abgelegenen Hof in der ostdeutschen Altmark, auf dem sich die Lebensgeschichten von vier Frauen verschiedener Generationen kreuzen. Schilinski hatte mit ihrem Film den Hauptwettbewerb in Cannes eröffnet und sofort überschwängliche Kritiken bekommen. "Der Film zeigt uns, dass Kino sich immer noch neu erfinden kann", schrieb die Fachzeitschrift "The Hollywood Reporter", die ihm vier von vier Sternen verlieh. Schilinskis Auftritt in Cannes bringe sie in der deutschen Kinowelt in die erste Reihe, schrieb "The Variety". "Wir wollten herausfinden, wie Traumata über Generationen hinweg unsere Körper prägen", sagte Schilinski nach der Premiere. "Uns ging es darum, zu erkunden, wo die leisen inneren Beben von den Figuren sind." Stromausfall in Cannes vor dem Festival Die Idee zu dem Film sei ihr und der Ko-Autorin Louise Peter gekommen, als sie sich auf jenem verlassenen Hof in der Altmark aufhielten und dort ein historisches Foto von drei Frauen entdeckten, die dort gelebt hatten. Kinostart in Deutschland ist am 11. September. Sie habe "Schwierigkeiten gehabt, ihre Dankesrede zu schreiben", scherzte Schilinski mit Verweis auf einen mehr als fünfstündigen Stromausfall am Samstag. Durch den mutmaßlich durch Sabotage verursachten Blackout waren in Cannes und Umgebung Ampeln ausfallen lassen, 160.000 Haushalte waren ohne Strom. Nach Angaben der Organisatoren des Filmfestivals war die Verleihung der Filmpreise aber nie in Gefahr, weil das Filmfest auf eine eigene Stromversorgung ausweichen konnte. Die deutsche Präsenz war in Cannes in diesem Jahr ungewöhnlich stark. Es ist das erste Mal seit 2017, dass wieder ein in Deutschland spielender Film unter deutscher Regie im Rennen um die Goldene Palme war. Zuletzt war dies Fatih Akin mit "Aus dem Nichts" gelungen. 2023 stellte Wim Wenders den in Japan gedrehten Film "Perfect Days" vor. Der ebenfalls mit dem Preis der Jury ausgezeichnete Film "Sirat" ist ein Roadmovie über einen Vater, der seine nach einer Rave-Party in Marokko verschwundene Tochter sucht.
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