Renteneintritt nach Beitragsjahren: Regierung diskutiert neue Reform

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Nach dem Streit um das Rentenpaket will die Regierung die Rente auf neue Beine stellen. Eine neue Berechnungsmethode für das Rentenalter gewinnt an Zuspruch. Nachdem die Bundesregierung hart um das am Freitag verabschiedete Rentenpaket gerungen hat, will sie im Jahr 2026 eine größere Änderung des Systems angehen. Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) sprach von einer "mutigen" Reform. Der Berater von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD), Jens Südekum, hat sich in diesem Zusammengang dafür ausgesprochen, den Renteneintritt nicht mehr an das Alter, sondern an die Anzahl von Beitragsjahren zu koppeln. "Die Lebensarbeitszeit ist eine Stellschraube, an die wir ranmüssen, um die gesetzliche Rente zu sichern", sagte er der "Bild am Sonntag". Rente mit 72 für Akademiker? Es sei aber "falsch", die Rente mit 70 für alle zu fordern. "Besser ist es, den Renteneintritt nicht an eine starre Alterszahl zu koppeln, sondern an eine Mindestanzahl von Beitragsjahren", so Südekum. Im Gespräch sollen 47 Beitragsjahre sein. Wer so viele Jahre in die Rentenversicherung einzahlt hat, könnte dann in Rente gehen, heißt es im Bericht weiter. Wer mit 16 Jahren eine Ausbildung anfängt und dann durchgängig 47 Jahre in die Rentenversicherung einzahlt, könnte nach dieser Formel mit 63 Jahren in Rente gehen. Wer noch studiert und erst mit 25 ins Berufsleben startet, hätte erst mit 72 Jahren das Renteneintrittsalter erreicht. Ökonomen fordern seit Jahren eine weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters . Es brauche auf jeden Fall eine große Rentenreform , sagte Südekum dazu. "Die Babyboomer fangen erst jetzt an, in Rente zu gehen. Heißt: Die große finanzielle Belastung für die gesetzliche Rente kommt erst noch." Merz und Bas finden flexibles Renteneintrittsalter wohl gut Im Detail sei es aber gerechter, auf die tatsächliche Lebensarbeitszeit zu schauen. "Akademiker zahlen deutlich später in die Rentenkasse ein als jemand, der mit 16 oder 18 Jahren eine Lehre beginnt und dann durcharbeitet." Der "Bild" zufolge soll Arbeitsministerin Bas diese Idee befürworten. Auch Kanzler Friedrich Merz ist offenbar nicht abgeneigt: "Die Rentenbezugsdauer sollte in besserer Relation stehen zu den Leistungszeiten, in denen man eingezahlt hat", sagte er kürzlich in der ARD .
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