Die Rentenkommission soll Reformen vorschlagen, doch Verdi-Chef Werneke sieht große Risiken. Er warnt vor sinkendem Rentenniveau und höherem Rentenalter. Verdi-Chef Frank Werneke warnt vor möglichen negativen Auswirkungen der Rentenkommission für Millionen Rentnerinnen und Rentner. Konkret fürchtet der Gewerkschaftsvorsitzende, dass die Renten womöglich künftig nicht mehr im Gleichschritt mit den Löhnen angepasst werden. Bisher ist dieser Mechanismus durch das neue Rentenpaket bis 2031 gesichert. "Wenn da zum Beispiel die Frage diskutiert werden soll in der Rentenkommission, dass die Renten zukünftig nur noch mit der Inflation ausgeglichen werden (...), würde das auf kürzeste Zeit dazu führen, dass das Rentenniveau sinkt", sagte Werneke der Deutschen Presse-Agentur in Berlin . Was die Bundesregierung bisher beschlossen hat Die Koalition hat kurz vor der Weihnachtswoche noch ein Rentenpaket beschlossen, das großteils Anfang des neuen Jahres in Kraft treten soll. Es umfasst unter anderem die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent , die Ausweitung der Mütterrente und die Einführung der steuerfreien Aktivrente . Was sich durch das Rentenpaket für Rentner und Beschäftigte ändert, lesen Sie hier. Das Kabinett hat zudem eine Kommission eingesetzt, die bis Juni 2026 grundlegende Reformschritte für die Altersvorsorge vorschlagen soll. Das sind die 13 Mitglieder der Rentenkommission . Werneke: Aufträge an Rentenkommission "bedrohlich" Die Prüfaufträge der Koalition an das Gremium seien aus der Perspektive künftiger Rentnerinnen und Rentner überwiegend bedrohlich, sagte Werneke. Die Koalition hatte den Vertreterinnen und Vertretern von Union und SPD sowie der Wissenschaft in dem Gremium eine Liste mit auf den Weg gegeben. Demnach sollen sie unter anderem ein höheres Rentenalter prüfen. Werneke lehnt eine Heraufsetzung ab. Das gesetzliche Rentenalter wird derzeit noch bis 2031 schrittweise auf bis zu 67 Jahre angehoben und hängt vom Geburtsjahr ab. Grundsätzlich hält der Verdi-Chef ein sogar höheres Rentenniveau für nötig. Gesetzlich fixiert wird nun für die nächsten sechs Jahre eine Haltelinie von 48 Prozent. Darunter darf eine Standardrente im Verhältnis zu einem durchschnittlichen Einkommen nicht fallen, sonst werden die Renten mit Steuergeld erhöht. Doch der Verdi-Chef meint, dass so viele Menschen kleine Renten etwa unter 1.000 Euro bekämen, dass das Rentenniveau eigentlich höher sein müsste. "Das geht nur durch Umverteilung, indem auch steuerpolitisch dafür gesorgt wird, dass Vermögende, reiche Erbinnen und Erben, einen höheren Anteil am Steueraufkommen übernehmen", so der Gewerkschaftschef. Er rede von "wirklich Vermögenden und Reichen". Bei mehreren hunderttausend Euro solle ein "angemessener Steuersatz" gelten, forderte der Verdi-Vorsitzende.