Vom Berliner Arbeiterkind zum gefeierten Star – Roland Kaiser wurde für seine Karriere mit einem Bambi geehrt. Bei t-online äußert sich der Sänger exklusiv. Kaum ein Künstler hat den deutschen Schlager über so viele Jahrzehnte hinweg geprägt wie Roland Kaiser . Jetzt wurde der 73-Jährige mit dem Bambi für sein Lebenswerk geehrt – eine Auszeichnung, die seinen künstlerischen Weg ebenso würdigt wie seine gesellschaftliche Wirkung. Geboren 1952 in Berlin , wächst Roland Kaiser zunächst unter einfachen Bedingungen auf. Bevor er Mitte der Siebziger als Sänger Fuß fasst, absolviert er eine Ausbildung zum Automobilkaufmann und leitet später die Werbeabteilung eines Autohauses. Seinen Lebensunterhalt verdient er zeitweise auch als Telegrammbote. Erst 1975 gelingt ihm mit dem Titel "Verde – Frei, das heißt allein" der Einstieg ins Musikgeschäft. Keiner prägte die "Hitparade" so wie er Seinen Durchbruch erlebt Kaiser fünf Jahre später: Mit dem Song "Santa Maria" landet er 1980 einen Nummer-eins-Hit, der sich millionenfach verkauft und ihn über Nacht bekannt macht. Es folgen weitere erfolgreiche Titel wie "Dich zu lieben", "Manchmal möchte ich schon mit dir" oder "Lieb' mich ein letztes Mal". In der "ZDF-Hitparade" tritt Kaiser insgesamt 67-mal auf – so oft wie kein anderer Künstler. Bereits in dieser Phase gilt er als feste Größe im Schlagergeschäft. Neben seiner musikalischen Karriere tritt Kaiser früh auch als gesellschaftspolitisch engagierter Künstler auf. Seine Lieder greifen häufig Themen wie Respekt, Zusammenhalt und Mitgefühl auf. In Interviews und öffentlichen Auftritten positioniert er sich regelmäßig zu sozialen Fragen – so auch im Gespräch mit t-online. Angesprochen auf sein Lebenswerk und wie er sich in den vergangenen Jahren verändert hat, sagt Roland Kaiser t-online exklusiv: "Im Laufe der Zeit wurde es mir immer wichtiger, auch gesellschaftlich relevante Themen anzusprechen. Ich möchte Denkanstöße geben." Nach gesundheitlichen Rückschlägen – Anfang der Zweitausenderjahre zieht sich Kaiser aufgrund einer chronischen Lungenerkrankung vorübergehend zurück, später erhält er eine Lungentransplantation und feiert schließlich 2014 ein Comeback – wirkt der Künstler heute munter wie eh und je. "Deutschland ist wunderbar" Ein besonderes Kapitel in seiner Karriere ist die Konzertreihe "Kaisermania" in Dresden . Es waren auch die politischen Entwicklungen im Land, die Roland Kaiser veranlassten, dort Präsenz zu zeigen, wo einst die Pegida-Märsche begannen. Für sein gesellschaftliches Engagement erhielt Kaiser bereits den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen 2012 sowie das Bundesverdienstkreuz 2016. Trotz aller Probleme in Deutschland sagt Roland Kaiser t-online klipp und klar: Seiner Heimat den Rücken zu kehren, sei ihm "nie in den Sinn gekommen": "Ich habe viele Länder gesehen, aber Deutschland ist wunderbar. Ich fühle mich hier sehr wohl", so Kaiser und weiter: "Klar, es gibt Missstände. Aber wir leben auf einem sehr hohen Niveau – das darf man bei aller Kritik nicht vergessen." Seit mehr als fünf Jahrzehnten feiert er Erfolge als Musiker, verkaufte über 100 Millionen Platten – und das alles in seiner Heimat Deutschland. "Ich wüsste auch nicht, was alles den Bach heruntergehen müsste, dass ich plötzlich einem Sinneswandel anheimfalle", erteilt Roland Kaiser dem Gedanken an einen neuen Lebensabschnitt im Ausland eine Absage. Er sei dankbar für seine Karriere und auch die besondere Ehrung, die ihm nun durch den Bambi zuteilwird. Anlässlich der Bambi-Ehrung für Roland Kaisers Lebenswerk hat t-online ein großes Interview mit dem Schlagerstar geführt. Die komplette Version des Gesprächs wird am Samstag, dem 15. November 2025, auf t-online erscheinen.