Einmal pro Woche in die Sauna – viele schwören darauf. Doch was bewirkt Saunieren im Körper? Und ab wann riskiert man seine Gesundheit?  Dampfend heiß, stickig und schweißtreibend: Trotzdem ist der Gang in die Sauna für Millionen Menschen in Deutschland eine regelmäßige Wohlfühlroutine. Manche suchen Ruhe vom Alltagsstress, andere schwören auf die positiven Effekte für Immunsystem und Kreislauf.  Doch was genau passiert eigentlich im Körper, wenn wir bei 90 Grad schwitzen? Und wie gesund ist ein wöchentlicher Saunabesuch – oder kann die Hitze auch gefährlich werden? Dieser Artikel klärt, wie sich regelmäßiges Saunieren auf den Körper auswirkt, für wen das Schwitzen empfehlenswert ist und wer besser vorsichtig sein sollte.  Was passiert beim Saunieren im Körper?  Der Einstieg in die heiße Kabine fordert den Körper heraus: Bereits ab etwa 40 Grad Celsius reagieren die Kälterezeptoren paradox und wir bekommen Gänsehaut, obwohl es warm ist. In der klassischen finnischen Sauna steigt die Lufttemperatur auf bis zu 90 Grad. Der Körper versucht, sich durch starkes Schwitzen abzukühlen. Innerhalb weniger Minuten weiten sich die Blutgefäße, die Hauttemperatur steigt deutlich an (um bis zu zehn Grad) und der Puls beschleunigt sich.  Die Herzfrequenz kann sich dabei verdoppeln. Gleichzeitig aktiviert die Wärme das vegetative Nervensystem: Der Sympathikus fährt hoch, um die Belastung zu bewältigen. Genau dieser Hitzestress bringt eine Reihe positiver Reaktionen des Körpers in Gang, vor allem dann, wenn er regelmäßig auftritt und mit gezielter Abkühlung kombiniert wird.  Perfekter Saunagang:      So gelingt das erste Mal stressfrei    Gesundheitliche Vorteile: Saunieren wirkt wie sanftes Training  Ein wöchentlicher Saunagang kann viel mehr als nur entspannen. Studien zeigen, dass regelmäßiges Saunieren das Herz-Kreislauf-System stärkt und die Lebenserwartung erhöhen kann. In einer finnischen Langzeitstudie hatten Männer, die mehrmals pro Woche saunierten, ein deutlich geringeres Risiko, an Herzinfarkt oder   Schlaganfall    zu sterben. Die Forscher führen das unter anderem auf die verbesserte Gefäßfunktion und die trainierte Thermoregulation zurück.  Auch auf das Immunsystem hat das Schwitzen positive Effekte: Die Durchblutung im Nasen-Rachen-Raum wird angeregt, mehr Immunzellen gelangen zu potenziellen Eintrittspforten von Viren. Gleichzeitig steigt die Produktion von Immunglobulin A, einem Antikörper, der Krankheitserreger frühzeitig abwehren kann. So erklärt sich, warum Saunagänger seltener an grippalen Infekten erkranken.  Zudem profitieren Muskulatur und Gelenke: Die Wärme lockert Verspannungen und kann Muskelkater lindern. Bei bestimmten Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder stressbedingter   Neurodermitis    berichten Betroffene ebenfalls von einer Besserung.  Diese Risiken sollten Sie kennen  Trotz vieler Vorteile ist Saunieren nicht für jeden geeignet. Menschen mit akuten Infekten, hohem   Fieber    oder offenen Wunden sollten auf keinen Fall in die Sauna gehen. Auch bei schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nicht eingestellter Schilddrüsenüberfunktion oder nach einem Herzinfarkt ist ärztlicher Rat nötig. Besonders vorsichtig sollten Männer mit   Kinderwunsch    sein: Studien zeigen, dass regelmäßiges Saunieren die   Spermienqualität    vorübergehend beeinträchtigen kann.  Auch wer Alkohol konsumiert hat, sollte die Sauna meiden. Das Risiko für Kreislaufzusammenbrüche steigt deutlich.  Eigene Sauna:      So viel kostet ein Saunagang    Die richtige Dosis Sauna: Wie oft und wie lange?  Für gesunde Menschen gilt: Ein bis zwei Saunabesuche pro Woche sind ideal – mit jeweils zwei bis drei Durchgängen à zehn bis 15 Minuten. Längere Aufenthalte oder häufigere Saunagänge steigern den gesundheitlichen Nutzen nicht, im Gegenteil: Sie können den Körper überfordern. Zwischen den Gängen sollte eine Ruhepause von der Dauer eines Saunagangs eingelegt werden.  Wichtig ist außerdem die richtige Abkühlung: Kalte Güsse, frische Luft und ein warmes Fußbad helfen dem Kreislauf bei der Umstellung. Wer unter   Bluthochdruck    leidet, sollte allerdings auf das Tauchbecken verzichten, denn der plötzliche Kältereiz kann den Blutdruck in die Höhe treiben.  Ein leichter Snack vor dem Saunieren, ausreichend Wasser oder Saftschorle danach und bequeme Ruhephasen runden den Besuch ab. Und: Anfänger sollten mit niedrigen Temperaturen und kürzeren Zeiten starten und sich langsam steigern.  Fazit  Ein wöchentlicher Saunabesuch kann helfen, den Körper zu entspannen, die Abwehrkräfte zu stärken und das Herz-Kreislauf-System zu stabilisieren. Wer regelmäßig schwitzt, profitiert langfristig sogar von einer gesteigerten Lebenserwartung.  Doch die heiße Luft ist auch körperlicher Stress und nicht für jeden geeignet. Entscheidend ist daher das richtige Maß: zwei bis drei Saunagänge pro Besuch, genügend Ruhepausen und viel Flüssigkeit.