Schalke 04: Trainer Geraerts und Sportdirektor Wilmots freigestellt

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Schalke 04 wollte endlich eine ruhige Saison in der 2. Bundesliga spielen und sich weiterentwickeln. Doch nach sechs Spielen ist klar: Von Ruhe sind die "Knappen" weit entfernt. Der FC Schalke 04 hat sich von Trainer Karel Geraerts getrennt. Das gab der Zweitligist am Samstag offiziell bekannt. Zuvor hatten bereits der Pay-TV-Sender Sky sowie die "WAZ" übereinstimmend von dem Aus des 42-Jährigen berichtet. Schalke hatte am Freitagabend gegen Darmstadt 98 zu Hause nach einer 3:0-Führung noch mit 3:5 verloren. Es war die dritte Niederlage in Serie und das fünfte Spiel ohne Sieg. Im Anschluss an die Pleite sollen sich die Gremien des Klubs laut Sky zusammengesetzt haben. Das Ergebnis: Geraerts muss gehen. Der Abwärtstrend unter ihm ist nicht mehr zu stoppen, so die Meinung der Verantwortlichen. Geraerts soll die Entscheidung dann am Samstagmorgen auf der Geschäftsstelle mitgeteilt worden sein. S04-Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann erklärte in einer Mitteilung des Klubs: "Die Entscheidung des Vorstands, den Weg mit Karel Geraerts nicht fortzusetzen, beruht nicht allein auf den ausbleibenden Resultaten und der Niederlage gegen Darmstadt, sondern vielmehr auf der negativen Gesamtentwicklung der vergangenen Wochen." Und weiter: "Taktisch und fußballerisch haben wir nicht die notwendigen Schritte gemacht, weder als Mannschaft noch mit Blick auf die Einzelspieler. Im Ergebnis stecken wir nach einem Drittel der Hinrunde im Tabellenkeller fest." Eine deutliche Kritik an Geraerts. U23-Trainer übernimmt vorerst Auch Co-Trainer Tim Smolders wird vom Klub freigestellt. Sky hatte kurz vor der Entlassung von Geraerts berichtet, dass Peter Balette, bis zuletzt ebenfalls Co-Trainer, vorerst das Training übernehmen werde. Interimstrainer wird nun aber ein anderer: Jakob Fimpel, der bisher die U23 der Schalker coachte. Tillmann dazu: "Wir werden bis zur Länderspielpause mit Jakob Fimpel als Interimstrainer arbeiten. Wir kennen seine Arbeit in der U23 seit langem sehr gut, er wird die Mannschaft gut auf die beiden Spiele vor der Länderspielpause vorbereiten." Bis dahin wolle man sich für einen neuen Trainer entscheiden. "Noch heute werden wir mit konkreten Gesprächen beginnen", so Tillmann. Fimpel ist damit bereits der elfte Coach in Gelsenkirchen seit 2020. Vor Karel Geraerts hatten sich bereits David Wagner, Manuel Baum, Huub Stevens , Christian Gross, Dimitrios Grammozis, Mike Büskens , Frank Kramer, Thomas Reis, und Matthias Kreutzer die Zähne am Pott-Klub ausgebissen. Auch Wilmots muss gehen Im Zuge der Freistellung von Karel Geraerts verkündete Schalke zudem einen weiteren Abgang auf der Führungsebene. Sportdirektor Marc Wilmots muss ebenfalls gehen. Er war erst vergangene Saison geholt worden. "In den vergangenen Wochen mussten wir feststellen, dass es unterschiedliche Ansichten darüber gab, wie und in welche Richtung wir den Fußball auf Schalke entwickeln wollen", sagte Tillmann und ergänzte: "Aus Sicht des Vorstands ist es allerdings elementar wichtig, in der sportlichen Führungsriege des Vereins eine gemeinsame Linie zu verfolgen. Über die zukünftige Ausrichtung der Profi-Abteilung muss Einigkeit bestehen. Das war nicht mehr gegeben." Er bedankte sich für die Arbeit des Sportdirektors und betonte: "Marc ist als Eurofighter eine Legende auf Schalke und wird das immer bleiben, entsprechend ist er zu jeder Zeit herzlich willkommen." Kaderplaner Ben Manga übernimmt vorerst die sportliche Gesamtverantwortung, wie der Klub ebenfalls bekanntgab. Tillmann bestätigte aber: "Es ist bereits beschlossen, dass wir eine weitere Person für die sportliche Leitung suchen werden." Zwist zwischen Geraerts und Manga Mit nur vier Punkten aus sechs Spielen muss Königsblau aktuell wieder Angst vor dem Abstiegskampf haben. Die Trennung von Trainer Geraerts ist derweil auch das Ergebnis von Spannungen zwischen dem Belgier und Manga. Nachdem Geraerts in mehreren Spielen auf Mangas Sommertransfers Martin Wasinski und Felipe Sánchez verzichtet hatte, sagte der Kaderplaner: "Beide Spieler haben in ihren Ländern in den ersten Ligen gespielt. Wer schon mal in Argentinien war, der weiß, wie es da bei Spielen abgeht – da ist Krieg auf dem Platz. Und wenn ein junger Spieler dort gespielt hat, dann sollte er in meinen Augen auch gegen Magdeburg, Darmstadt oder wen auch immer spielen können." Dennoch setzte Geraerts meist auf andere Verteidiger. Die geplante Aussprache zwischen beiden fiel aus. Nun wird sie wohl auch nicht mehr nachgeholt. Die nächste Partie für Schalke steht am kommenden Samstag an. Dann geht es zum Aufsteiger Preußen Münster. Eine Woche später gastiert Hertha BSC in Gelsenkirchen. Dann steht die Länderspielpause an, ehe das Team zum Auswärtsspiel bei Hannover 96 reist. Spätestens dann wird ein neuer Cheftrainer den nächsten Anlauf wagen, Schalke wieder in die Spur zu bringen.
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