Schulstart in Niedersachsen: Diese Maßnahme soll den Weg sicherer machen

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Am Samstag werden 82.000 Erstklässler in Niedersachsen eingeschult. Um gefährliche Situationen im Straßenverkehr zu verhindern, gibt es eine Neuerung. Innenministerin Daniela Behrens (SPD) und Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) haben vor dem Start des neuen Schuljahres für mehr Verkehrssicherheit vor Bildungseinrichtungen geworben. Sie begleiteten Grundschüler von einer neu eingerichteten Elternhaltestelle bis zur Friedrich-Ebert-Schule in Hannover . An diesen Haltestellen können Kinder sicher aus dem Auto aussteigen und den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen. Die Elternhaltestellen sollen gefährliche Situationen durch Elterntaxis direkt vor Schulen verhindern. Innenministerin Behrens betont: "Für die neu eingerichtete Elternhaltestelle bin ich sehr dankbar. Davon können wir in Niedersachsen nicht genug haben." Oberbürgermeister Onay ergänzt: "Wer Kinder liebt, parkt nicht direkt vor dem Schultor – sondern gibt ihnen Raum zum Ankommen, Platz zum Wachsen und Vertrauen in die eigenen Beine." Ministerin appelliert an Vorbildfunktion der Eltern Die Initiative kommt rechtzeitig zum Schulstart. Am Samstag werden rund 82.000 Kinder in Niedersachsen eingeschult. Seit 25 Jahren weisen gelbe Markierungen auf Gehwegen im Rahmen der Aktion "Kleine Füße – sicherer Schulweg: zur Schule möglichst zu Fuß" den Kindern sichere Wege zur Schule. Behrens unterstreicht den Wert eigenständiger Mobilität: "Den Schulweg wollen Kinder häufig eigenständig bestreiten. Diese Selbstständigkeit fördert das Selbstvertrauen und das Zurechtfinden unserer jüngsten Verkehrsteilnehmenden im Straßenverkehr ." Wiebke Scheidl, stellvertretende Vorsitzende des Landeselternrates, appelliert an die Vorbildfunktion der Eltern: "Unsere Kinder lernen durch Beobachtung – und sie sehen genau hin." Eltern vermittelten durch ihr eigenes Verhalten im Verkehr wichtige Werte. "Wir zeigen, wie ein respektvolles Miteinander auf der Straße funktioniert", sagt Scheidl. Zahlen alarmierend: 8.600 Unfälle auf Schulwegen Die Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit der Maßnahmen. 2024 registrierten der Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover und die Landesunfallkasse Niedersachsen knapp 8.600 meldepflichtige Unfälle auf Schulwegen, die Hälfte davon mit dem Fahrrad. Drei Kinder starben dabei. Bundesweit verunglückten 2024 rund 27.260 Kinder unter 15 Jahren bei Verkehrsunfällen. Die Zahl der tödlich verunglückten Kinder stieg von 44 auf 53. Besonders gefährlich ist laut Statistikern die Zeit zwischen 7.00 und 8.00 Uhr – wenn Kinder zur Schule unterwegs sind. Schulstart in Niedersachsen: So verhalten Sie sich richtig Polizei, Verkehrsverbände und Kommunen verstärken ihre Bemühungen mit Lotsendiensten, sicherer Infrastruktur und Schulwegtraining. In den kommenden Wochen kontrollieren Beamte verstärkt Autofahrer auf Geschwindigkeitsübertretungen, Ablenkung und korrekte Kindersicherung. Das Landesinnenministerium rät Eltern, den Schulweg mehrmals mit ihren Kindern zu üben und die Bedeutung der gelben Markierungen zu erklären. Kinder sollten zu Fuß gehen oder an Elternhaltestellen aussteigen. Ausreichend Zeit für den Schulweg verhindert Stress. Die Polizei fordert Autofahrer auf, im Schulumfeld langsamer zu fahren, bremsbereit zu sein und Halteverbote zu beachten. Eltern sollten ihre Kinder auf der Gehwegseite aussteigen lassen und auf korrekte Sicherung achten.
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