Im letzten EM-Spiel gegen Slowenien liefern die deutschen Handballerinnen einen überzeugenden Auftritt ab und verabschieden sich mit einem guten Gefühl aus dem Turnier. Deutschlands Handballerinnen legten nach ihrem überzeugenden EM-Abschluss einen ausgelassenen Jubeltanz auf das Parkett. Der 35:16 (17:11)-Kantersieg gegen Slowenien sicherte dem Team von Bundestrainer Markus Gaugisch den siebten Platz und wirkte wie eine Befreiung. "Ich freue mich für die Mannschaft, dass sie heute diesen Mix aus Lockerheit und zielgerichtetem Handball gefunden hat", sagte Gaugisch. Und Co-Kapitänin Emily Bölk stellte erleichtert fest: "Wir haben uns freigespielt. Guter Handball macht natürlich mehr Spaß als zu verlieren." Noch viel Arbeit bis zur WM 2025 Ein Jahr vor der Heim-WM bleibt trotz des starken Schlussakkords jedoch die Erkenntnis, dass die Weltspitze weit weg ist. "Wir wollten die Lücke nach vorn etwas kleiner werden lassen. Das ist uns nicht gelungen", bilanzierte Bölk. "Uns fehlt gegen die Topteams die nötige Konstanz. Daran müssen wir weiter arbeiten, um unser Spiel auf ein höheres Level zu setzen", sagte Gaugisch. Vor 1.836 Zuschauern in Wien waren Annika Lott mit sechs Toren und Nina Engel (5) beste Werferinnen für die DHB-Auswahl, die bei der Endrunde gegen die Niederlande (22:29), Dänemark (22:30) und Norwegen (27:32) jeweils klare Niederlagen kassiert und dadurch das angestrebte Halbfinale deutlich verpasst hatte. Immerhin erledigte der WM-Sechste des Vorjahres die Pflichtaufgaben gegen die Ukraine, Island, die Schweiz und zum Abschluss Slowenien souverän. "Wir haben das Spiel dominiert und können mit einem guten Gefühl auf die Heimreise gehen. Aber wir haben bei dieser Endrunde gesehen, dass wir noch nicht bei den Top-Nationen angekommen sind", sagte Lott. Deutsches Team startet konzentriert Wie schon in der Olympia-Qualifikation (31:25) und bei den Sommerspielen in Paris (41:22) stellten die Sloweninnen das DHB-Team vor keine großen Probleme. Mit einem konzentrierten Start zog Deutschland schnell auf 6:1 (7. Minute) davon. Vor allem die Rückraumachse mit Engel, Lott und Xenia Smits sorgte für viel Druck und Gefahr. Mit der komfortablen Führung im Rücken hatte die DHB-Auswahl die Partie fest im Griff - auch wenn sich beim Abschluss erneut Unkonzentriertheiten einschlichen. Immerhin stand die Abwehr zumeist sicher und ließ wenig zu. Und wenn, war Torfrau Katharina Filter mit einigen Paraden zur Stelle. Die 25-Jährige wehrte in der ersten Hälfte fünf Würfe ab. So nahm die deutsche Mannschaft ein Sechs-Tore-Polster in die Halbzeitpause mit. Deutsche Mannschaft trumpft stark auf Auch nach dem Wechsel agierte die DHB-Auswahl spielfreudig im Angriff und zupackend in der Abwehr. Schnell wuchs der Vorsprung weiter an und betrug beim 22:12 erstmals zehn Tore. Filter war nun kaum noch zu bezwingen und parierte sogar drei Siebenmeter - das Sahnehäubchen auf ihrer überragenden Leistung. Vorn zeigte das Team endlich die Effizienz, die es im Turnierverlauf zuvor oft hatte vermissen lassen. Gegen die völlig überforderten Sloweninnen spielten sich die DHB-Frauen mehr und mehr in einen Rausch. Praktisch jeder Wurf war ein Tor. Beim 31:15 (53.) war die Partie längst entschieden. Auch in der Schlussphase blieben die DHB-Frauen konzentriert und freuten sich am Ende über das erhoffte Erfolgserlebnis zum EM-Ende.