Söder stellt Plan zur Rettung der Autoindustrie vor

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Markus Söder hat vor dem Autogipfel am Dienstag Vorschläge vorgelegt. Die meisten drehen sich um die Rettung der Verbrennerautos. Die deutsche Autoindustrie steht unter immensem Druck, gegen den der bayerische Ministerpräsident Markus Söder jetzt angehen will. Denn die Konkurrenz aus China , Einfuhrzölle in den USA und die E-Mobilität sowie sinkende Absatzzahlen machen den Fahrzeugherstellern schwer zu schaffen. Einer Analyse der Beratungsgesellschaft EY zufolge wurden innerhalb eines Jahres netto mehr als 50.000 Arbeitsplätze abgebaut. Hersteller wie Mercedes-Benz und VW , aber auch die Zulieferer Bosch, Continental und ZF haben Sparprogramme angekündigt. Am Dienstag findet im Kanzleramt ein Autogipfel statt, am gleichen Tag beginnt die Internationale Automobilausstellung (IAA). Autozulieferer unter Druck: Tausende Stellen wackeln Autoindustrie : Porsche fliegt aus dem Dax Söder hat jetzt in der "Bild" einen 10-Punkte-Plan vorgestellt, mit dem er die Autoindustrie retten möchte. "Das Auto wird zur Schicksalsfrage der deutschen Industrie. Es ist das Herz unserer Volkswirtschaft – ohne Auto droht ein Kollaps", sagte der CSU-Chef. Das sind Söders Vorschläge: Stopp des Verbrennerverbots CO₂‑Strafzahlungen aussetzen "Unrealistische" CO₂-Ziele neu formulieren Keine Fahrverbote für Verbrennerautos Kein Zwang zu Elektroautos Industriestrompreis einführen und Stromsteuer senken Autonomes Fahren fördern Mehr Ladesäulen, auch für Busse Unterstützung für Zulieferer Bezahlbarer Führerschein Söder bemängelte die Schwächung der Autoindustrie durch die amerikanischen Zölle, aber auch Vorschriften der EU-Bürokratie sowie "technologische Einseitigkeit". Er forderte eine klare Autostrategie. Zulieferer leiden auch unter geringer Nachfrage Neben den Autobauern leiden die Zulieferer derzeit unter der Flaute. Sie bekommen unter anderem die gedämpfte Autoproduktion voll zu spüren, viele Werke sind nicht ausgelastet. Zugleich haben viele Unternehmen eine Menge Geld in den Wandel zur E-Mobilität investiert - das rechnet sich in vielen Fällen aber noch nicht. Nach Angaben von Constantin Gall, Autoexperte bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, leiden die Zulieferer besonders unter den niedrigeren Stückzahlen. "Das sind Fragmente dessen, was geplant war", sagt Gall. Das habe nicht nur mit der geringen Nachfrage nach E-Autos zu tun. "In Zeiten wie diesen steht bei vielen Menschen ein Fahrzeugkauf nicht ganz oben auf der Liste." Kritik von den Grünen Unter dem Druck haben Hersteller wie Mercedes-Benz und VW, aber auch die Zulieferer Bosch, Continental und ZF Sparprogramme angekündigt. Und Porsche will sein Batterie-Tochterunternehmen Cellforce weitgehend einstellen. "Massive Gewinneinbrüche, Überkapazitäten und schwächelnde Auslandsmärkte machen einen deutlichen Stellenabbau unumgänglich – gerade in Deutschland, wo Management-, Verwaltungs- und F&E-Funktionen angesiedelt sind", sagt Jan Brorhilker, Managing Partner bei EY. Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge warnte vor wenigen Tagen, der schleppende Umstieg auf Elektromobilität gefährde Tausende Arbeitsplätze in der Autoindustrie. Zwar sei im Koalitionsvertrag ein Sozialleasing für E-Autos vereinbart worden, "doch passiert ist bis heute nichts." Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) müsse sein Versprechen endlich umsetzen und "aufhören, der deutschen Autoindustrie ihre Zukunftsperspektive kaputt zu machen."
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