Wenn das Baby oder Kleinkind ständig tränende Augen hat, kann eine Tränenwegsstenose dahinterstecken. Was das ist und was sich dagegen tun lässt. Eine Tränenwegsstenose ist eine vergleichsweise häufige Ursache für tränende Augen bei Neugeborenen und Säuglingen. Sie entsteht, wenn der Tränenkanal, der die Tränenflüssigkeit vom Auge in die Nase ableitet, verengt oder blockiert ist. Neurodermitis beim Baby: Was bringen Hausmittel? Oftmals ist diese Blockade angeboren: Bei den betroffenen Neugeborenen hat sich ein dünnes Häutchen am Ende des Tränenkanals, die Hasner-Membran, noch nicht geöffnet. Für gewöhnlich bildet sich diese Membran vor der Geburt zurück. Doch mitunter kommt es dabei zu Verzögerungen. Typische Anzeichen für eine Tränenwegsstenose sind: ein- oder beidseitig ständig tränende Augen (nicht vom Weinen) (leicht) verklebte Wimpern, besonders nach dem Schlaf gelbliches beziehungsweise eitriges Sekret am Lidrand (vor allem morgens): Angeborene Tränenwegsstenose: Muss man sich Sorgen machen? Häufig bildet sich eine angeborene Tränenwegsstenose innerhalb der ersten Lebenswochen beim Neugeborenen von allein zurück oder verschwindet innerhalb der ersten beiden Lebensjahre von selbst. Angeborene Tränenwegsstenose: Wann zum Arzt? Tränen die Augen beim Baby oder Kleinkind ständig, sollten Eltern dies sicherheitshalber abklären lassen. Ein Besuch bei der kinder- oder augenärztlichen Praxis ist in jedem Fall ratsam, wenn die Augen stark gerötet oder geschwollen sind. sich gelbliches oder grünliches Sekret in größeren Mengen am Lidrand sammelt. die Augen auch über das erste Lebensjahr hinaus tränen. Angeborene Tränenwegsstenose: Welche Behandlungen gibt es? Bis sich eine Tränenwegsstenose beim Baby von selbst zurückbildet, genügen in der Regel konservative Maßnahmen. Um die Beschwerden beim Kind zu lindern und Komplikationen wie Entzündungen zu vermeiden, können Eltern selbst etwas tun, wie zum Beispiel: Tränensackmassage: Dazu mit sauberen Händen am inneren Augenwinkel auf den Bereich zwischen Auge und Nase mit sanftem Druck kreisende Bewegungen ausüben. Die Massage kann helfen, die Blockade im Tränenkanal zu öffnen. Augenlider reinigen: Verklebte Augenlider lassen sich beim Kind mit einem mit lauwarmem Leitungswasser angefeuchteten Wattepad vorsichtig abwischen. Je nach Situation verschreibt der Arzt oder die Ärztin gegebenenfalls zusätzlich abschwellende, entzündungshemmende oder antibiotische Augentropfen. Löst sich die Blockade des Tränenkanals nicht von allein, kann in der Regel ein kleiner, schmerzloser Eingriff helfen: Dazu führt der Arzt oder die Ärztin über das Tränenpünktchen im inneren Augenwinkel eine dünne Kanüle in den Tränenkanal und spült diesen mit Überdruck. Meist gelingt es so, die Hasner-Membran beim Kind zu durchstoßen. Reicht das nicht aus, kann ein kleiner Eingriff unter Vollnarkose die Tränenwegsstenose beseitigen. Bei diesem durchstößt die Ärztin oder der Arzt die Hasner-Membran mit einer feinen Sonde und bringt ein Silikonröhrchen in den Tränenkanal ein. Dieses soll den Tränenweg schienen und verhindern, dass er zuwächst. Nach drei bis sechs Monaten kann das Röhrchen für gewöhnlich entfernt werden. Fazit Eine angeborene Tränenwegsstenose beim Baby oder Kleinkind kann dazu führen, dass die Augen ständig tränen. Meist ist sie jedoch harmlos und verschwindet häufig von selbst. Eltern können mit sanfter Pflege und Geduld zur Besserung der Beschwerden beitragen. Halten diese jedoch an oder verschlimmern sie sich, ist ein Termin in einer kinder- oder augenärztlichen Praxis zu empfehlen.