Nach einigen Rückschlägen hat die "Starship" ihren zehnten Testflug erfolgreich absolviert. Was bedeutet das für Elon Musks Raumfahrtpläne? Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX hat mit seiner "Starship"-Rakete einen wichtigen Entwicklungserfolg erzielt. Beim zehnten Testflug setzte die 123 Meter hohe Rakete erstmals Satellitenattrappen im All aus. Der Testflug demonstriert nach mehreren vorherigen Fehlschlägen einen entscheidenden Fortschritt für das Raketenprogramm, das für die Zukunft des Startgeschäfts von SpaceX von zentraler Bedeutung ist. Mit anderen Worten: Musk ist seinen Zielen wieder ein Stück nähergekommen. Aber was genau hat der Tech-Milliardär mit der Rakete vor? Flugreisen zum Mars und die Besiedelung des Planeten Seine ambitionierten Pläne hatte Musk im vergangenen Jahr konkretisiert. "Wir wollen jeden, der ein Weltraumreisender sein will, befähigen, zum Mars zu reisen! Das heißt, du oder deine Familie oder Freunde – jeder, der von großen Abenteuern träumt", schrieb er im vergangenen Jahr auf seiner Kurznachrichtenplattform X. Bereits im kommenden Jahr will der SpaceX-Chef etwa fünf unbemannte Raumschiffe zum Mars starten. Sollten alle sicher auf dem Planeten landen, so Musk, seien erste Missionen mit Astronauten 2028 möglich. Warum der konkrete Zeitplan? Reisen von der Erde zum Mars sind nur alle zwei Jahre möglich. Der Abstand der beiden Planeten zueinander schwankt, da beide eigene Umlaufbahnen um die Sonne haben. Für Missionen angepeilt werden dabei jene Zeitfenster, in denen die Entfernung am geringsten ist, was 2026 und 2028 erneut der Fall sein wird. Ein neues Zeitfenster für einen Flug zum Mars öffnet sich dann wieder 2030. Nach den vergangenen Rückschlägen ist zwar fraglich, ob Musk seinen Zeitplan einhalten kann. Dennoch bleibt das Ziel des Tech-Milliardärs klar: Tausende "Starships" – übersetzt "Sternenschiffe" – sollen irgendwann regelmäßig zum Mars und wieder zurück fliegen. Das übergeordnete Ziel sei die Besiedelung des Roten Planeten, bevor der Erde die Ressourcen ausgehen, so Musk. Mehrere Fehlschläge bei Testflügen 2023 war die "Starship" bei ersten Testflügen explodiert. Erst beim vierten Versuch hatte die unbemannte Rakete den Weg ins All geschafft und war später, wenn auch beschädigt, im Indischen Ozean gelandet. Mitte September war die vierköpfige Crew der privaten Mission "Polaris Dawn", an der SpaceX beteiligt war, nach einer mehrtägigen Weltraumreise in bis zu 1.400 Kilometer Entfernung von der Erde einschließlich eines Spaziergangs im All wohlbehalten zurückgekehrt. Ihr Start war zuvor mehrfach verschoben worden. Auch diese Mission war laut SpaceX Teil der Vorbereitungen für außerirdische Besiedlungen: "Für den Bau einer Basis auf dem Mond und einer Stadt auf dem Mars werden Millionen Raumanzüge benötigt", hieß es von den Projektplanern. Die Weltraumspaziergänge seien ein wichtiger Schritt für die Entwicklung von Raumanzügen für Langzeitmissionen im All. Zuletzt ging Musk davon aus, dass eine sich selbst versorgende Stadt auf dem Mars in 20 Jahren möglich ist.