Steifer Rücken nach dem Aufstehen: Was Sie tun können

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Ein unbeweglicher Rücken nach dem Aufstehen ist unangenehm. Viele Ursachen können dahinterstecken. Welche das sind und was hilft. Viele fragen sich, ob sie mit einem steifen Rücken zum Arzt müssen. Das kommt auf die Dauer des Schmerzes und mögliche Begleitsymptome an. Nachfolgend erfahren Sie, was Sie über den steifen Rücken nach dem Aufstehen wissen sollten – und welche Maßnahmen die Wirbelsäule wieder geschmeidig machen. Warum fühlt sich der Rücken steif an? Bei morgendlichen Anlaufschmerzen und Steifheit im Rücken sind Muskelverspannungen, Fehlhaltungen, Bewegungsmangel und altersbedingter Verschleiß häufige Ursachen. Durch das lange Liegen verlieren Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke kurzzeitig einen Teil ihrer Geschmeidigkeit. Es braucht eine Weile, bis sie wieder "warm" und beweglich sind. Zwar bewegt sich der Mensch auch im Schlaf und wechselt öfter die Position – geschätzt um die 40-mal pro Nacht. Trotzdem ist das im Vergleich zur Bewegung am Tag wenig. Durch das Liegen ziehen sich Muskeln, Sehnen und Bänder zusammen, und auch die Gelenke der Wirbelsäule sind weniger geschmiert. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass der Körper nach dem Aufstehen etwas Zeit braucht, bis er wieder beweglich ist. Beispielsweise fallen Dehnübungen (etwa Fingerspitzen zum Boden) nach dem Aufstehen deutlich schwerer als tagsüber, wenn der Bewegungsapparat wieder "warm" ist. Besonders bei altersbedingten Verschleißerscheinungen ist der Rücken morgens oft erst einmal steif und unbeweglich. Wann zum Arzt? Ein steifer Rücken am Morgen ist in der Regel unbedenklich, wenn der Rücken nach etwa 30 Minuten wieder in seine Beweglichkeit zurückfindet und der Anlaufschmerz nachlässt. Besteht der Schmerz deutlich länger, sollte man ihn ärztlich abklären lassen. Dann kann der steife Rücken auf eine Erkrankung hindeuten, etwa eine entzündlich-rheumatische Erkrankung. Ein Arztbesuch ist auch dann dringend angeraten, wenn zu dem steifen Rücken Begleitsymptome auftreten wie starke Schmerzen, anhaltende Bewegungseinschränkungen, Taubheitsgefühle oder "Ameisenkribbeln" in Armen und/oder Beinen. Auch wenn die Rückensteifigkeit infolge einer Sportverletzung oder eines Unfalls auftritt, sollten Betroffene diese unbedingt ärztlich untersuchen lassen. Steifer Rücken durch Verschleiß – was hilft? Um verschleißbedingte Rückenbeschwerden zu lindern, ist es wichtig, die Wirbelsäule richtig zu betten. Die Wirbelsäule muss beim Schlafen gut gestützt sein und darf nicht durchhängen. Eine Beratung im Matratzengeschäft hilft, die Matratze zu finden, die zu den eigenen Bedürfnissen passt. Dabei ausgiebiges Probeliegen nicht vergessen. Entscheidend ist, sich auf der Matratze wohlzufühlen. Das gilt auch für das Kissen. Auch hier kann eine Beratung empfehlenswert sein. Das Kissen sollte nicht zu hoch sein, da es sonst die Wirbelsäule in eine unnatürliche Position bringt. Tipp: Eine Matratze hält kein Leben lang. Mit den Jahren verlieren Federkerne und Kaltschäume ihre Elastizität. Der Verbraucherservice Bayern im KDFB e. V. (VSB) rät, auch gute Qualitätsmatratzen nach sechs bis acht Jahren, spätestens nach zehn Jahren auszutauschen. Dann ist die Matratze durchgelegen und bietet dem Rücken nicht mehr die notwendige Stabilität. Rückenschmerzen drohen. Tipps für ein schmerzfreies Aufstehen Ist der Rücken morgens steif, kann man ihn mit der richtigen Aufstehtechnik unterstützen. Falsch wäre es, einfach aufzuspringen oder den Oberkörper ruckartig von der Matratze zu heben. Ideal ist es, sich an der Bettkante auf die Seite zu drehen und sich beim Aufrichten des Oberkörpers mit den Händen auf der Matratze abzustützen. Langsam in die sitzende Position kommen und dort etwas verweilen. Der Rücken braucht ein wenig Zeit, um sich an die aufrechte Haltung zu gewöhnen. Verspannungen lösen durch Bewegung Auf Recken und Strecken im Bett vor dem Aufstehen sollten Menschen mit steifem Rücken besser verzichten. Es besteht das Risiko, dass die noch unbewegliche Wirbelsäule überlastet wird. Sie kann sich verdrehen oder blockieren, was den Schmerz verstärkt und die Beweglichkeit einschränkt. Dehnübungen besser zwischendurch in den Alltag einbauen, wenn der Rücken wieder in seine Bewegung gefunden hat. Laut der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (DGOU) ist regelmäßige Bewegung für den Rücken ein Muss. Bewegung lockert Verspannungen, verbessert die Beweglichkeit, stärkt die Rückenmuskulatur und wirkt einer Verkürzung der Muskeln sowie Verspannungen entgegen. Hierfür muss man nicht zwingend in den Kraftraum. Den Experten zufolge hilft jede Bewegung – auch zusätzliche Spaziergänge. Für anstrengendere körperliche Tätigkeiten wie Gartenarbeit oder intensive Sporteinheiten empfehlen die Experten, langsam anzufangen und die Belastung schrittweise zu steigern. So kann sich der Rücken an die neue Belastung besser anpassen. Auf ruckartige Bewegungen beim Sport, wie schnelle Richtungswechsel, plötzliche Stopps und Verdrehungen, sollte man mit Rückenbeschwerden generell verzichten. Rückenschonender sind unter anderem Walken, Wandern, Schwimmen und Radfahren. Auch spezielle Rückengymnastik, Pilates, Yoga und Qigong können den Rücken sanft kräftigen. Bei ausgeprägten Rückenbeschwerden sollte man mit professioneller Unterstützung in die Bewegung kommen, etwa im Rahmen einer Physiotherapie.
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