Schmerzt das Steißbein nach einem Sturz auf das Gesäß, könnte es geprellt, verrenkt oder gebrochen sein. Wie lange die Heilung dauert und was hilft.  Steißbeinschmerzen    treten am häufigsten nach einem Sturz auf das Gesäß auf und sind dann am oberen Gesäßende zu verspüren. Auch andere Unfälle, bei denen es zu einer Krafteinwirkung auf das Steißbein gekommen ist (etwa bei Kontaktsportarten oder durch einen Tritt), können dort Schmerzen nach sich ziehen.  Je nachdem, wie heftig die Wucht beim Sturz oder Aufprall war, können die Schmerzen am Steißbein mild bis stark sein. Möglicherweise ist auch eine Prellmarke oder ein blauer Fleck in der Region sichtbar. Bei Druck darauf verstärken sich die Schmerzen in der Regel.  Oft nehmen die Steißbeinschmerzen zudem   nach längerem Sitzen zu    und können sich   beim Aufstehen   , beim Hinsetzen oder beim   Stuhlgang    verschlimmern. Auch beim Geschlechtsverkehr machen sich die Schmerzen mitunter bemerkbar.  Bruch, Verrenkung oder Prellung: Anhand der Symptome kaum zu unterscheiden  Nach einem Sturz aufs Gesäß kommen eine Steißbeinprellung oder auch eine Steißbeinverrenkung, also eine (Sub-)Luxation, häufiger als Ursache für Steißbeinschmerzen infrage als ein Bruch. Bei einer Verrenkung kann das Steißbein leicht nach vorn oder (seltener) nach hinten verlagert sein.  Steißbeinschmerzen in der   Schwangerschaft   :        Was hilft?    Steißbeinschmerzen ohne Sturz:      Mögliche Gründe    Allein anhand der Symptome lässt sich direkt nach einem Sturz auf das Gesäß allerdings nicht sicher sagen, ob und in welcher Art das Steißbein verletzt ist. Selbst falls es sich "nur" um eine Prellung oder Verrenkung handelt, können die Schmerzen durchaus heftig sein, sodass Betroffene nicht selten einen Bruch vermuten.  Ohne weitere Untersuchung gibt allenfalls der Heilungsverlauf einen Hinweis darauf, um welche Art der Steißbeinverletzung es sich handeln könnte. Bei einer Prellung etwa lassen die Schmerzen meist bereits nach ein paar Tagen wieder nach.  Ob das Steißbein nach einem Sturz gebrochen ist oder nicht, lässt sich letztlich nur bei einem Arztbesuch sicher feststellen.  Wann zum Arzt?  Halten die Steißbeinschmerzen nach einem Sturz mehr als ein paar Tage an oder sind sie sehr heftig, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Er kann die Steißbeinregion fachgerecht untersuchen und den möglichen Ursachen der Schmerzen auf den Grund gehen.  Um eine Diagnose zu stellen, wird der Arzt den Betroffenen über die genaue Art der Beschwerden sowie den Hergang des Sturzes befragen und dann die Steißbeinregion näher in Augenschein nehmen und abtasten.  Besteht der Verdacht, dass es sich um einen Steißbeinbruch oder eine Verrenkung handeln könnte, veranlasst der Arzt gegebenenfalls Röntgenaufnahmen des Steißbeins. Diese werden häufig im Sitzen und im Stehen angefertigt, um zu erkennen, ob das Steißbein bei Druck seine Position verändert.  Steißbeinschmerzen nach Sturz: Heilungsdauer  Wie lange ein verletztes Steißbein nach einem Sturz braucht, um zu heilen, hängt von der Art und der Schwere der Verletzung ab. Eine Steißbeinprellung beispielsweise ist nach etwa vier Wochen ausgeheilt, ein Steißbeinbruch hingegen erst nach etwa acht bis zwölf Wochen.  Steißbeinschmerzen nach Sturz: Was hilft?  Nach einer Steißbeinprellung oder -verrenkung unterscheidet sich die   Behandlung    in den meisten Fällen kaum von der bei einem Steißbeinbruch. Schmerzt nach einem Sturz auf das Gesäß das Steißbein, empfiehlt der Arzt in den ersten Tagen oder Wochen häufig Maßnahmen wie die folgenden.  Schonung  Schonen Sie das Steißbein und verzichten Sie vorerst auf Aktivitäten, die Schmerzen hervorrufen.  Erst Kühlung, später Wärme  Um die Steißbeinschmerzen kurz nach einem Sturz zu lindern, ist es hilfreich, die Steißbeinregion zu kühlen, etwa mit einer Kühlkompresse aus dem Kühlschrank (nicht aus dem Gefrierfach).  Kühlen Sie das schmerzende Steißbein dazu am besten mit Unterbrechungen: An den ersten beiden Tagen kann regelmäßiges Kühlen für je 20 Minuten ratsam sein, um dann im Anschluss 40 Minuten zu pausieren. In den Tagen darauf genügt es, zwei- bis dreimal täglich zu kühlen.  Im weiteren Verlauf kann sich bei Steißbeinschmerzen auch Wärme förderlich auswirken.  Sitzkissen  Nutzen Sie zum Sitzen ein ringförmiges oder u-förmiges (gel-)gepolstertes Kissen, um das Steißbein nach einem Sturz zu entlasten und weniger Schmerzen hervorzurufen.  Weniger Sitzen  Versuchen Sie vorerst weniger zu sitzen, um das Steißbein nach einem Sturz aufs Gesäß weniger Druck auszusetzen.  Schlafposition  Je nach Schlafposition wird mehr oder weniger Druck auf das Steißbein ausgeübt. Wer nach einem Sturz Steißbeinschmerzen hat, empfindet die Bauchlage möglicherweise erst einmal angenehmer.  Schmerzmittel  Lassen sich Steißbeinschmerzen nach einem Sturz durch Kühlung und Entlastung nicht ausreichend verringern, können zudem Schmerzmittel (wie   Ibuprofen   , Diclofenac, Naproxen) infrage kommen. Ohne ärztliche Rücksprache sollten Sie diese jedoch nicht länger als ein paar Tage einnehmen. Handelt es sich um einen Steißbeinbruch, verschreibt der Arzt unter Umständen stärkere Schmerzmittel.  Stuhlgang erleichtern  Beim Stuhlgang können sich Steißbeinschmerzen mitunter verschlimmern – vor allem, wenn der Stuhl eher fest ist, wie es bei Verstopfung der Fall sein kann. Um die Beschwerden beim Stuhlgang zu lindern, ist es daher ratsam, darauf zu achten, dass der Stuhl weicher ist. Das lässt sich zum Beispiel mit einer ballaststoffreichen Ernährung und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr bewerkstelligen. Gegebenenfalls kann der Arzt auch Mittel verschreiben, die den Stuhl weicher machen.  Fazit: Das Wichtigste in Kürze  Steißbeinschmerzen nach einem Sturz auf das Gesäß können unangenehm sein. Oft sind sie aber harmlos und bessern sich nach einiger Zeit von selbst. Halten sie länger an oder sind sie sehr stark, ist jedoch ein Arztbesuch ratsam. So lässt sich klären, ob das Steißbein beim Sturz geprellt wurde oder es vielleicht verrenkt oder sogar gebrochen ist.