Steuererklärung für Verstorbene: Diese Pflicht gilt für Erben

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Jeden Tag beantwortet die t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute geht es um die Steuererklärung für Verstorbene. Eine t-online-Leserin wandte sich vor Kurzem mit folgender Frage an die Redaktion: "Nach dem Tod meiner Mutter wurde ich vom Finanzamt angeschrieben – offenbar muss ich noch eine Steuererklärung für sie abgeben. Ehrlich gesagt war mir das gar nicht bewusst. Wann ist so etwas überhaupt erforderlich?" Dass man auch nach dem Tod eines Menschen noch eine Einkommensteuererklärung für ihn abgeben muss, überrascht viele, ist aber gar nicht so selten. Melanie Holz, Steuerexpertin bei Wiso Steuer , weiß, was Angehörige dabei beachten sollten. "Das Finanzamt fordert oft eine Steuererklärung für Verstorbene, wenn noch steuerpflichtige Einkünfte da waren. Das kann zum Beispiel eine Rente sein, Mieteinnahmen oder auch Zinsen. Auch wenn für das Jahr vor dem Tod noch keine Erklärung abgegeben wurde, meldet sich das Finanzamt oft", sagt Holz. Verantwortlich dafür sind Sie als Erbin oder Erbe. Denn "mit dem Erbe übernehmen Sie auch steuerliche Pflichten", so Holz. Das bedeutet: War die Mutter aufgrund ihrer Einkünfte dazu verpflichtet, eine Einkommensteuererklärung abzugeben , geht diese Pflicht auf die Erben über. Steuerpflichtige Einkünfte müssen Erben dann sogar ohne Aufforderung durch das Finanzamt fristgerecht angeben und versteuern. Frag t-online: Ausgewandert – muss ich als Rentner Steuern zahlen? Vererben und vermachen: So regeln Sie Ihren Nachlass richtig Bei Erbengemeinschaft muss einer handeln "Wenn mehrere Personen erben, müssen Sie sich innerhalb der Erbengemeinschaft einigen, wer die letzte Einkommensteuererklärung erstellt", erklärt Holz weiter. Die Steuererklärung bezieht sich dabei nur auf das Jahr des Todes – und dann nur auf die Zeit bis zum Todestag. Sollten aber sogar Steuererklärungen für Vorjahre ausstehen, sind Sie dazu auch noch verpflichtet. "Wichtig ist, dass Sie dem Finanzamt mitteilen, dass es sich um eine Erklärung für eine verstorbene Person handelt – zum Beispiel mit einem kurzen formlosen Schreiben", betont die Expertin. Steuersoftware wie Wiso Steuer ermöglichen es, den Todesfall direkt im Programm anzugeben. Die Software zeigt dann, welche Angaben in so einem Fall wichtig sind. Gut zu wissen: Sie verwenden dabei die üblichen Formulare wie bei jeder Einkommensteuererklärung. Erstattung möglich Auch wenn Sie verpflichtet sind, die Steuererklärung für die verstorbene Mutter abzugeben, heißt das nicht automatisch, dass Sie etwas nachzahlen müssen. "Es kann sogar zu einer Erstattung kommen – zum Beispiel wegen gezahlter Krankenkassenbeiträge oder anderer Ausgaben", so Holz. Das hängt auch davon ab, ob und wie viele Steuern der Verstorbene bereits vorausgezahlt hat.
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