Kaffee, Kakao und Zucker werden günstiger – doch nicht überall sinken die Preise. Welche Produkte jetzt teurer werden und worauf Sie beim Einkaufen achten sollten. Im Supermarkt ändert sich derzeit einiges – aber nicht überall in die gleiche Richtung. Während wichtige Frühstücksprodukte wie Kaffee, Kakao und Zucker an den Börsen günstiger gehandelt werden, ziehen die Preise für Fleisch pünktlich zur Grillsaison spürbar an. Für viele Verbraucher heißt das: Der Frühstückstisch wird billiger, der Grillabend dagegen kostspieliger. Besonders bei Bratwürsten, Steaks und Hähnchenteilen melden Discounter schon jetzt saftige Aufschläge. Welche Preise entwickeln sich jetzt in welche Richtung – und was bedeutet das ganz konkret für den Geldbeutel? Frühstück wird günstiger – die Rohstoffpreise im Detail Für viele gehört der Kaffee zum Start in den Tag einfach dazu. Die gute Nachricht: Der Preis für die beliebte Bohne ist zuletzt spürbar gesunken. An den internationalen Rohstoffbörsen verlor Kaffee innerhalb eines Monats rund 9 Prozent. Auch Kakao wurde günstiger – hier liegt das Minus im gleichen Zeitraum bei gut 7 Prozent. Und der Zuckerpreis fiel im Jahresvergleich sogar um mehr als 10 Prozent. "Einer der größten Verlierer im Juni an den Rohstoffmärkten war Orangensaft", erklärt Jens Klatt, Analyst beim Onlinebroker XTB. "Grundsätzlich gilt, dass Orangensaftpreise sehr schwankungsintensiv sind, was oft mit Ernteausfällen oder logistischen Problemen zusammenhängt." Wer seinen Einkauf clever plant, könnte also bald weniger für sein Frühstück zahlen. Wie schnell sich die sinkenden Rohstoffpreise bei Kaffee, Kakao und Zucker im Supermarkt bemerkbar machen, hängt jedoch von mehreren Faktoren ab – etwa von Lieferverträgen, Lagerbeständen und der Preispolitik der Händler. "Lebensmittelpreise werden in der Regel direkt an die Händler weitergegeben", erklärt Klatt. Supermärkte passten ihre Preise innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten an. Eine sofortige Entlastung sei daher nicht garantiert. Trotzdem deute sich an: Das Frühstück könnte langfristig wieder günstiger werden. Grillen wird teurer – vor allem im Sommer Während sich beim Frühstück Sparpotenzial zeigt, steigen die Preise beim Fleisch deutlich an – und das pünktlich zur Grillsaison. Discounter haben zuletzt bei typischen Grillprodukten wie Bratwurst, Minutensteak und Hähnchenschnitzel spürbar aufgeschlagen. "Fleischpreise reagieren empfindlicher auf Veränderungen der Rohstoffkosten als pflanzliche Produkte", sagt Marktexperte Klatt. "Die gesamte Produktionskette, von der Zucht über das Futter bis hin zum Transport, ist komplexer und teurer. Entsprechend wirken sich höhere Kosten schneller und direkter auf den Endpreis aus." So kostet eine Packung Bratwürste aktuell rund zwölf Prozent mehr als noch vor wenigen Wochen. Auch Minutensteaks und Hähnchenfilets wurden um rund fünf bis neun Prozent teurer. Für Verbraucher bedeutet das: Der Grillabend wird deutlich kostspieliger, als er es noch im Frühjahr war. Ein Grund für den Preisanstieg ist die saisonal erhöhte Nachfrage. Dazu kommen höhere Produktionskosten, etwa durch gestiegene Energiepreise oder teurere Verpackung. Auch die Preispolitik im Lebensmitteleinzelhandel spielt eine Rolle: Grillware wird zur Hochsaison oft als margenträchtiger Artikel gezielt teurer angeboten. Langfristig zeigt sich der Trend auch in den offiziellen Zahlen: Laut Statistischem Bundesamt sind die Verbraucherpreise für Fleisch im Jahresvergleich um 2,1 Prozent gestiegen. Besonders deutlich ist der Anstieg bei Rindfleisch auf Großhandelsebene – hier lagen die Preise zuletzt fast 28 Prozent über dem Vorjahresniveau. Tipps für clevere Esser Wer beim Einkaufen sparen möchte, kann mit ein paar einfachen Strategien seine Haushaltskasse entlasten – sowohl beim Frühstück als auch beim Grillen. Beim Frühstück gilt: Preisnachlässe bei Kaffee und Kakao schlagen nicht sofort im Regal durch. Wer Angebote im Blick behält, kann jedoch von temporären Aktionen profitieren. Es lohnt sich, Grundnahrungsmittel wie Zucker in größeren Mengen zu kaufen, wenn sie gerade günstig sind – natürlich nur, wenn ausreichend Lagerplatz vorhanden ist. Auch der Blick zu Eigenmarken der Supermärkte bringt oft Ersparnis ohne große Qualitätseinbußen. Beim Grillen helfen andere Kniffe: Wer Fleisch durch Grillgemüse, Halloumi oder marinierte Tofu-Spieße ergänzt, spart nicht nur Geld, sondern bringt Abwechslung auf den Rost. Der Vergleich zwischen Supermärkten und Discountern kann sich lohnen – nicht selten differieren die Preise für das gleiche Produkt um mehrere Euro pro Kilo. Außerdem bieten viele Händler am späten Freitagnachmittag vergünstigte Grillpakete an, um Lagerbestände vor dem Wochenende zu räumen. Kluge Planung und ein flexibler Einkaufszettel können also helfen, steigende Preise auszugleichen – ganz ohne Verzicht. Fazit: Richtiger Zeitpunkt entscheidet Frühstück und Grillabend entwickeln sich preislich derzeit in entgegengesetzte Richtungen. Während sinkende Rohstoffpreise bei Kaffee, Kakao, Orangensaft und Zucker Hoffnung auf Entlastung machen, steigen die Kosten für Fleischprodukte spürbar – gerade jetzt zur Hauptsaison. Ob sich Ihre Einkäufe für den täglichen Bedarf verteuern oder verbilligen, hängt aber oft weniger vom Produkt als vom Einkaufszeitpunkt ab. Aktionen, Angebote und bewusste Alternativen machen den Unterschied – beim Frühstück ebenso wie beim Grillen.