Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute geht es um Zinsen auf Tagesgeld. Tagesgeld ist eine beliebte Sparform in Deutschland. Geld liegt sicher auf einem separaten Bankkonto, monatlich gibt es Zinsen – und es ist täglich verfügbar. Der Unterschied zum Girokonto: Vom Tagesgeldkonto kann man nicht direkt abheben, sondern man muss das Guthaben erst aufs Girokonto überweisen: Dank kostenfreier Echtzeitüberweisung ist dies in vielen Fällen aber kein großer Nachteil mehr. Allerdings unterscheiden sich die Zinsen, die Banken für Tagesgeld bieten, je nach Bank mitunter stark. Ein t-online-Leser wollte nun wissen: "Wie hoch ist die Rendite beim Tagesgeld, wenn ich es bei meiner Hausbank anlege?" Grundsätzlich kann man sagen: Klassische Filialbanken bleiben beim Tagesgeld oft deutlich unter dem Einlagenzins der Europäischen Zentralbank (EZB), der als Referenz dient. Einige Beispiele: Während die EZB Einlagen im Juli 2025 mit 2 Prozent verzinst, bietet die Kreissparkasse ihren Kunden 0,75 Prozent Zinsen (Guthaben bis 99.999 Euro). Bei der Stadtsparkasse München gibt es 0,5 Prozent Zinsen (bis 500.000 Euro). Die Volksbank Mittelhessen zahlt im Juli 2025 0,4 Prozent auf Guthaben bis 25.000 Euro, die Raiffeisenbank im Oberland (Bad Tölz) 0,1 Prozent, wenn Sie zwischen 5.000 und 25.000 Euro anlegen. Die Rendite beim Tagesgeld können Sie mit den Zinsen gleichsetzen, wenn keine weiteren Gebühren anfallen. Legen Sie etwa 5.000 Euro bei Ihrer Hausbank zu 0,5 Prozent an, erzielen Sie im Jahr 25 Euro Zinsen. Kostet das Tagesgeldkonto keine Gebühr, sind die 0,5 Prozent Ertrag auch die Rendite. Verlangt die Bank aber etwa eine Kontoführung von 10 Euro im Jahr, machen Sie nur noch 15 Euro Gewinn – die Rendite verringert sich auf 0,3 Prozent. Frag t-online: Wie funktioniert der Zinseszinseffekt? Bei Onlinebanken gibt es etwas mehr Bei Direktbanken oder Smartphone-Banken kann es dagegen auch mal mehr als ein Prozent für Tagesgeld geben. Gute Zinsen, die nahe am Einlagenzins der EZB von 2 Prozent liegen, versprechen derzeit Broker oder ausländische Banken, die ihr Geschäft auf bestimmte Dienstleistungen fokussieren. Lesen Sie hier mehr dazu. Wenn Sie wissen wollen, wer aktuell die besten Konditionen hat, können Sie diese bei Geldratgebern wie "Finanztip" oder "Finanzfluss" vergleichen. Sie können unterscheiden: In den Vergleichen tauchen die besten Zinsen für Neukunden auf – diese liegen oft über dem EZB-Zins, sind meist jedoch zeitlich begrenzt. Daneben gibt es dauerhaft gute Tagesgeldangebote von Banken, die ihre Konditionen weitgehend stabil halten. Diese Zinsen liegen meist leicht unter dem EZB-Einlagenzins. Überlegen Sie also, was Ihnen wichtiger ist: höhere Zinsen (damit verbundene aber häufigere Kontowechsel) oder etwas niedrigere Zinsen (dafür aber ein Konto, bei dem Sie länger bleiben können). Grundsätzlich gilt: Banken können Tagesgeldzinsen jederzeit anpassen. Senkt die EZB die Leitzinsen im Laufe des Jahres weiter ab, dürften Tagesgeldzinsen sinken. Wer dann gute Konditionen möchte, sollte sich spätestens dann jenseits der Hausbank umsehen.