Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute geht es um Tagesgeld bei der Sparkasse. "Sparkassen sind selten für gute Zinsen bekannt. Doch aktuell überraschen mehrere Institute", berichtete t-online-Finanzredakteurin Christine Holthoff erst in der vorvergangenen Woche. In der Tat bieten etwa die Sparkasse Dortmund und Langenfeld (Rheinland) derzeit 3 Prozent Zinsen auf Sparbriefe für zehn Jahre ab 2.500 beziehungsweise 3.000 Euro Anlagesumme. Wer fünf Jahre anlegt, bekommt immer noch 2,3 beziehungsweise 2,2 Prozent. Und 2,25 Prozent gibt es etwa bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude aufs Tagesgeld für sechs Monate. Das ist mehr als der aktuelle EZB-Einlagenzins, der bei 2 Prozent steht und an dem sich viele Banken orientieren, wenn es um die Konditionen für sichere Anlagen geht. Ein t-online-Leser wollte nun wissen, ob er bei der Sparkasse sein Tagesgeld kündigen muss, wenn er auf sein Geld zugreifen will. Es handele sich um "höhere Summen", schrieb er. Tagesgeld: Täglich verfügbar Im Fall von Tagesgeld heißt es: Entwarnung. Sinn und Zweck der Anlageform ist, dass Sparer täglich auf ihr Geld zugreifen können – und zwar unabhängig von der Höhe der Sparsumme. Um das Geld für Zahlungen nutzen zu können, müssen sie es lediglich erst vom Tagesgeld- auf das Girokonto überweisen. Liegen beide Konten bei derselben Bank, sollte das in Echtzeit möglich sein. Eine Kündigung des Kontos ist nicht nötig. Gut zu wissen: Manche Sparkassen gewähren die Verzinsung nur, wenn der Sparbetrag eine gewisse Summe nicht unterschreitet: In dem Fall wird die Zinszahlung ausgesetzt. Auch dann müssen Sie das Konto nicht kündigen. Festgeld hingegen funktioniert anders: Hier legen Sie das Geld über einen vorab definierten Zeitraum zu festen Zinsen an, können in dieser Zeit aber nicht darauf zugreifen. In seltenen Fällen ermöglichen es Banken ihren Kunden, Festgeld zu kündigen, allerdings müssen Sparer dann oft bereits gutgeschriebene Zinsen zurückzahlen. Bei den Sparkassen heißt Festgeld "Sparkassenbrief"; und diese sind laut Bedingungen "beidseitig unkündbar". Das heißt: Weder die Sparkasse noch der Sparer können die Vereinbarung vorzeitig aufkündigen. Frag t-online: Hohe Zinsen aufs Tagesgeld: Wo ist der Haken? Lesen Sie auch: Nur noch diese drei Banken bieten über 3 Prozent Tagesgeld ist kein Sparbuch Eine Kündigung ist dagegen nötig, wenn Ihr Geld auf einem klassischen Sparbuch liegt und Sie mehr als 2.000 Euro pro Monat abheben oder auf Ihr Girokonto überweisen möchten. Die Kündigungsfrist beträgt dabei mindestens drei Monate. Grund ist, dass das Geld auf dem Sparbuch eine zeitlich unbefristete Spareinlage ist, mit der die Sparkasse arbeitet, es also zum Beispiel für Kredite nutzt. "Spareinlagen dienen der Ansammlung oder Anlage von Vermögen, nicht aber dem Geschäftsbetrieb oder dem Zahlungsverkehr", heißt es etwa in den Bedingungen für den Sparverkehr der Berliner Sparkasse. Möchten Sie dennoch größere Summen vom Sparbuch abziehen, müssen Sie die Bank daher per Kündigung entsprechend "vorwarnen". Da Sparbücher jedoch sehr geringe Zinsen abwerfen – aktuell bietet etwa die Berliner Sparkasse 0,1 Prozent pro Jahr – sind andere Sparformen wie Tagesgeld flexibler und attraktiver.