"Tatort" aus Stuttgart zu emotional? TV-Publikum ist gespalten

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Die Einsamkeit einer jungen Frau war Gegenstand des Stuttgarter "Tatorts" vom Sonntag. Die Gefühlsbetonung des Falls spaltet das Publikum. Die Messlatte für einen neuen "Tatort" aus Stuttgart lag hoch, nachdem im Januar die Folge "Verblendung" nicht nur eine hohe Einschaltquote einfuhr, sondern auch den Großteil der Zuschauerschaft begeisterte . "Überlebe wenigstens bis morgen", so der Titel der Episode vom Sonntag, konnte rund 8,4 Millionen Menschen bewegen, zur Primetime Das Erste einzuschalten, was einem guten Marktanteil von etwa 30 Prozent entsprach und somit den Hauptkonkurrenten "Das Traumschiff" im ZDF klar übertrumpfte . Die Bewertung des Dramas fiel unterschiedlich aus: Für die einen war der Tiefgang genau richtig, die anderen wünschten sich einen typischeren Krimi. "Wieder ein spannender 'Tatort'" Horst Weber schreibt: "Es war wieder ein sehr guter und spannender 'Tatort'. Das ist man beim Schauen der Stuttgarter aber gewohnt." "In letzter Zeit waren das immer nur sozialkritische Themen", bemängelt Klaus Hemp hingegen. "'Tatort' in dieser Form ist einfach nur langweilig und nicht mehr sehenswert. Denn 'Tatort' heißt Verbrecherjagd mit Action und bösen Buben." Ramona Annsi sagt: "Ich fand ihn sehr gut, das war ein sehr sensibles Thema, weil es genau in unsere Zeit passt. Auch schauspielerisch war der 'Tatort' sehr gut umgesetzt." Klare und Müller: "Garanten für einen guten 'Tatort'" "Dass Einsamkeit längst kein Problem nur der Alten ist, wurde treffend thematisiert", meint Anja Becker . "Der Fall war sehr gesellschaftskritisch und spannend. Außerdem sind Felix Klare und Richy Müller immer Garanten für einen guten 'Tatort'." Carola Herbrich zweifelt an der Glaubwürdigkeit der Geschichte: "Dass so etwas leider Menschen passiert, die absolut keinen mehr haben, wissen wir alle und es ist traurig. Aber den Fall fand ich übertrieben. Sie hatte noch Eltern, Bekannte und Kollegen. Und absolut gar keiner von denen will sie vermisst haben? Das war nicht nachvollziehbar." "Es muss nicht immer eine Ballerei sein" "Der 'Tatort' war sehr aktuell und gefiel mir hervorragend", resümiert Elke Limburger . "Es muss nicht immer eine Ballerei sein. Dieses heikle Thema ging ans Herz und betrifft uns irgendwo alle. Das berührte mich sehr." Manfred Altmann äußert: "Als Fernsehspiel war das sicher gut, aber nicht als 'Tatort'. Das ist leider so eine Richtung, in die es bei den Stuttgartern generell geht. 'Tatort' war mal als Krimi gedacht und nicht als Sozialdoku." Jürgen Gutsch sieht es ähnlich: "Unterm Strich war es für viele sicher ein guter 'Tatort'. Für mich war er überladen und im Kontext einer Sonntagabendunterhaltung, wofür ein Krimi eigentlich da sein sollte, schwer zu ertragen."
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