Tesla in Brandenburg übt weiter Druck auf krankgeschriebene Angestellten aus. Die IG Metall hat für die Arbeiter konkrete Ratschläge. Tesla soll im deutschen Werk in Grünheide krankgeschriebenen Angestellten keinen Lohn zahlen. Wie das "Handelsblatt" und die Gewerkschaft IG Metall schreiben, übt das US-Unternehmen in vielen Fällen mit Briefen Druck aus. Das "Handelsblatt" berichtet, dass die Briefe dabei den Betreff "Zweifel an den eingereichten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen" hätten. In den Nachrichten fordere der E-Auto-Bauer die Angestellten zu einer Offenlegung der Diagnosen für "jede bescheinigte Arbeitsunfähigkeit" auf. Zudem solle man die behandelnden Ärzte "von ihrer Schweigepflicht" entbinden. Wegen Zöllen: Tesla warnt die US-Regierung Nach Doge-Mail: Italienische Gewerkschaften teilen gegen Musk aus Dabei werden nicht nur die Auszahlung gestoppt, auch bisherige Zahlungen sollen zurückgefordert werden. Der zuständige IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze findet für dieses Vorgehen klare Worte: "Mit diesem inakzeptablen Vorgehen treibt das Unternehmen immer wieder Kolleginnen und Kollegen in finanzielle Not." Druck auf Angestellte mit erfundenen Schulden Wie das "Handelsblatt" schreibt, berichten Angestellte von Fällen, in denen Kranke unter Androhung von Schulden ins Werk gezwungen. In einem Schreiben, das dem Magazin vorliegt, heißt es demnach: "Wir haben festgestellt, dass Du nach unseren Unterlagen eine Überbezahlung erhalten hast. Grund hierfür ist, dass Du irrtümlich während Deiner unbezahlten Abwesenheit bezahlt wurdest." Wie die IG Metall in einer Presseerklärung erklärt, wurden die Angestellten unter diesen Drohungen von Schulden in Aufhebungsverträge gedrängt. Schulze erklärt: "Die vermeintlichen Überbezahlungen sind in fast allen Fällen nichts als haltlose Behauptungen." Er empfiehlt, keine Verträge ohne juristische Beratung zu unterschreiben und betont: "Alle IG Metall-Mitglieder können sich dafür auf unseren Rechtsschutz verlassen." Man habe in den vergangenen Jahren bereits fast eine halbe Million an Geldern von Tesla erstritten – Geld, "das sonst in der Tasche des reichsten Menschen der Welt gelandet wäre". Werksleiter will niemanden, der "nicht aus dem Bett" kommt Werksleiter André Thierig hat sich schon in der Vergangenheit immer wieder mit hartem Vorgehen gegen die Belegschaft hervorgetan. Bei einer Betriebsversammlung im Sommer 2023 hatte er laut "Handelsblatt" erklärt, dass es in der Fabrik für Leute, die "nicht aus dem Bett" kommen, keinen Platz gäbe. Später kündigte er für Arbeiter mit wenigen Fehltagen eine Prämie von bis zu 2.000 Euro an. Besonders extrem: Die Firmenleitung veranlasste auch unangekündigt Hausbesuche bei Angestellten, die sich krankgeschrieben hatten. Tesla-Chef Elon Musk zählt schon länger als Gegner von Gewerkschaften. So hatte er mehrmals organisierten Angestellten mit einem Entzug von Aktienpaketen gedroht. In den USA hält er Gewerkschaften gezielt aus seiner Firma heraus. In früheren Aussagen hatte er angedeutet, dass IG Metall nur ein Werkzeug der deutschen Autobauer sei.