Sie reinigen Gehege, verabreichen Medikamente und versorgen verletzte Tiere. Doch wie wird diese Arbeit bezahlt? Ein Überblick zeigt, was Tierpfleger in Deutschland verdienen – und warum sich der Beruf trotz allem lohnen kann. Wer morgens um sechs das Zoo-Tor aufschließt, Raubtiere füttert, bei den Giraffen ausmistet oder Belüftung der Aquarien checkt, macht das sicherlich für Geld, aber möglicherweise nicht wegen des Geldes. Tierpflegerinnen und Tierpfleger arbeiten oft unter körperlich und emotional herausfordernden Bedingungen – mit viel Idealismus, aber laut gängiger Meinung mit wenig Gehalt. Doch stimmt das Bild vom "armen Tierfreund" wirklich? Wer direkt nach der Ausbildung in den Beruf startet, verdient im Schnitt zwischen 2.100 und 2.350 Euro brutto im Monat. Auf das Jahr gerechnet sind das rund 25.000 bis 28.000 Euro – mehr als der gesetzliche Mindestlohn, aber weit entfernt von einem üppigen Gehalt. Besonders gefragt ist die Fachrichtung "Tierheim und Tierpension". Sie gilt als besonders belastend, weil hier nicht nur körperliche Arbeit, sondern oft auch emotionale Belastungen durch kranke oder vernachlässigte Tiere zum Alltag gehören. Berufserfahrung erhöht das Einkommen – langsam Mit den Jahren steigt auch das Gehalt – allerdings nur moderat. Nach einigen Berufsjahren liegt das durchschnittliche Monatsbrutto bei etwa 2.600 bis 2.700 Euro. Wer mehr als zehn Jahre im Beruf ist, kann bis zu 3.400 Euro verdienen. Das entspricht einem Jahresgehalt von über 40.000 Euro. Solche Summen sind jedoch meist nur bei öffentlichen Arbeitgebern oder in Regionen mit hoher Tarifbindung erreichbar. In privaten Einrichtungen bleiben die Löhne häufig darunter. Deutlich angemessener bezahlt wird im öffentlichen Dienst – etwa in kommunalen Zoos oder städtischen Tierkliniken. Hier reicht die Gehaltsspanne von rund 2.800 bis zu 3.900 Euro brutto im Monat. Besonders gut schneiden Tierpflegerinnen und Tierpfleger in Nordrhein-Westfalen ab: Laut aktuellen Daten liegt das Durchschnittsgehalt dort bei etwa 3.090 Euro brutto. Neben dem höheren Verdienst bieten öffentliche Arbeitgeber häufig auch verlässlichere Arbeitsbedingungen und tarifliche Absicherungen. Während der Ausbildung ist es eng In der Ausbildung zeigt sich deutlich, dass Tierliebe allein nicht reicht. Je nach Lehrjahr verdienen Auszubildende zwischen 1.081 und 1.203 Euro brutto im Monat. Das reicht für den Lebensunterhalt oft nur knapp – vor allem in Großstädten. Für viele ist die Ausbildung deshalb nicht nur ein Sprungbrett in den Beruf, sondern auch eine Geduldsprobe. Reich wird man in der Tierpflege nicht – auch nicht mit Erfahrung. Wer durchschnittlich 2.550 Euro brutto im Monat verdient, hat nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben zwischen 1.530 und 1.650 Euro netto zur Verfügung. Der genaue Betrag hängt von Steuerklasse und Familienstand ab. Zum Leben reicht das – für große Sprünge eher nicht. Dennoch entscheiden sich viele bewusst für den Beruf, weil für sie die Arbeit mit Tieren im Vordergrund steht. Tierpflegerinnen und Tierpfleger verdienen nicht überdurchschnittlich – aber oft mehr, als allgemein angenommen wird. Wer sich für diesen Beruf entscheidet, braucht Ausdauer, körperliche Belastbarkeit und vor allem Idealismus. Die besten Gehälter gibt es im öffentlichen Dienst, doch auch dort ist finanzielle Sicherheit keine Selbstverständlichkeit. Für viele zählt ohnehin etwas anderes: die tägliche Arbeit mit Lebewesen, die auf sie angewiesen sind.