Trumpf: Maschinenbauer aus Schwaben meldet Millionenverlust

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Die Weltwirtschaft nimmt den schwäbischen Maschinenbauer Trumpf in den Schwitzkasten. Die Chefin sieht aber erste Hoffnungsschimmer. Der Maschinenbauer Trumpf hat wegen der schwierigen Weltwirtschaft und Kosten für einen Stellenabbau rote Zahlen geschrieben. Das Ergebnis nach Steuern lag im Geschäftsjahr 2024/25 bei minus 23,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen in Ditzingen bei Stuttgart mitteilte. Im Vorjahr waren den Schwaben unter dem Strich noch 392,8 Millionen Euro geblieben. Das mittelständische Unternehmen fertigt Werkzeugmaschinen an und ist auch Spezialist für Laser. Letztere liefert es unter anderem an Industriebetriebe aus der Halbleiterbranche. Neuerdings stellt das Unternehmen auch Technologien für die Rüstungsindustrie zur Verfügung. Grundvoraussetzung dafür sei, dass diese Lösungen ausnahmslos defensiven Charakter hätten. Das Geschäftsjahr von Trumpf dauert von Juli bis Ende Juni des Folgejahres. Talsohle im Maschinenbau durchschritten? Das Ergebnis im Tagesgeschäft – also vor Zinsen und Steuern (Ebit) – fiel auf 59 Millionen Euro und lag somit 442 Millionen Euro oder 88,2 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Um die ergriffenen Strukturmaßnahmen bereinigt, lag das Ebit demnach bei 230 Millionen Euro. Der Umsatz des Unternehmens war – wie bereits bekannt – im vergangenen Geschäftsjahr wegen der schwachen Nachfrage deutlich gesunken: von 5,2 auf 4,3 Milliarden Euro (minus 16 Prozent). Trumpf-Vorstandschefin Nicola Leibinger-Kammüller sagte bei der Vorlage der Geschäftszahlen: "Die nachlassende Weltkonjunktur und die geopolitischen Unwägbarkeiten führten im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Kunden weltweit zu einer weiter anhaltenden und deutlichen Zurückhaltung bei Neuinvestitionen". Hunderte Stellen fallen weg Die Unternehmerin gab sich zuversichtlich, dass die Talsohle durchschritten sei. "Es gibt vorsichtige Anzeichen der Verbesserung. So ist unser Auftragseingang seit mehreren Monaten nicht mehr gefallen und stabilisiert sich auf einem fraglos noch zu niedrigen Niveau", sagte sie. Daher war sie für das laufende Geschäftsjahr vorsichtig optimistisch: "Insgesamt steht zu erwarten, dass viele Kunden ihren Maschinenpark nach einer langen Periode erneuern werden". Trumpf hatte im Frühjahr einen Abbau von 1.000 Stellen weltweit angekündigt, mehr als 400 davon am Stammsitz. Ende Juni waren 18.303 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Trumpf beschäftigt – und damit gut 700 weniger als ein Jahr zuvor. In Deutschland sank die Beschäftigtenzahl um 1,8 Prozent auf 9.337. Der angekündigte Stellenabbau werde sich im Wesentlichen aber erst im laufenden Geschäftsjahr in der Mitarbeiterzahl abbilden, sagte Leibinger-Kammüller.
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