Gegen einen Außenseiter hat die deutsche Mannschaft nur kurzzeitig Schwierigkeiten. Angreifer Nick Woltemade überragt – und entscheidet die Partie schon früh. Einstand nach Maß für die deutsche U21 bei der Europameisterschaft in der Slowakei. Im ersten Gruppenspiel siegte die Mannschaft von Bundestrainer Antonio Di Salvo 3:0 (2:0) gegen Außenseiter Slowenien und wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Nick Woltemade wurde mit einem Dreierpack (19., 42., 82./Foulelfmeter) zum Matchwinner für die DFB-Elf, die nur kurzzeitig in der ersten Halbzeit Schwierigkeiten mit dem Abwehrbollwerk der Slowenen hatte. Mit den Toren aber gewann die deutsche Mannschaft zunehmend an Sicherheit, bestimmte die Partie zeitweise nach Belieben. In der zweiten Spielhälfte kam von Slowenien nichts mehr. Am Sonntag gegen Tschechien kann das nach Ansicht von Sportdirektor Rudi Völler "sehr talentierte" DFB-Team das Ticket für die K.o.-Runde schon buchen. Gegner des dreimaligen Europameisters im Gruppen-Finale ist dann am kommenden Mittwoch Titelverteidiger England. Gegen die Engländer kassierte die Auswahl von Trainer Antonio Di Salvo vor knapp zwei Jahren beim EM-Aus 2023 ihre bislang letzte Niederlage. So lief das Spiel Der Höhenflug von Woltemade setzte sich vor rund 2.700 Zuschauern in Nitra auch bei der U21-Europameisterschaft fort. Nach dem Pokalsieg mit dem VfB Stuttgart und der Beförderung zum A-Nationalspieler unter Bundestrainer Julian Nagelsmann demonstrierte der 1,98 Meter große Offensivspieler seine Klasse auch gegen Slowenien. Bei allen Strapazen der letzten Wochen: Auf das Turnier bis zum 28. Juni in der Slowakei hat Woltemade richtig Bock. Das war dem technisch versierten Angriffsriesen auch gegen die Slowenen anzusehen, die sich lange als der erwartet unangenehme Gegner präsentierten. Woltemade, der wegen der Nations League erst Anfang dieser Woche angereist war, hatte in einem intensiven Match mit vielen Zweikämpfen wie von Di Salvo vorhergesagt keine Startschwierigkeiten. Vor dem Führungstreffer bediente Woltemade zunächst Offensivkollege Nicolo Tresoldi, doch der Schuss des künftigen Brügge-Profis wurde von Sloweniens Keeper Martin Turk noch stark zur Ecke geklärt (19.). Aus dieser entwickelte sich der Führungstreffer: Diesmal legte Tresoldi per Kopf für Woltemade auf, der dich bedrängt von leidenschaftlich verteidigenden Slowenen eiskalt vollstreckte. Atubolu rettete im Eins-gegen-Eins Mit dem 1:0 im Rücken ließ Deutschland ihren Gegner im ersten Pflichtspielduell der beiden Teams erstaunlicherweise mehr ins Spiel kommen. Der Freiburger Torhüter Noah Atubolu rettete sein Team als Sieger im Eins-gegen-Eins-Duell mit Tio Cipot (27.). Auch bei einem Freistoß von Svit Seslar ließ sich die Nummer 1 nicht überraschen (39.). Kurz vor der Pause lenkte Woltemade das Spiel dann nach einem herausragenden Solo des Freiburgers Max Rosenfelder mit dem 2:0 in für den DFB richtige Bahnen. Beim 3:1 im EM-Test im März gegen Spanien hatte Woltemade schon mit drei Toren ein Ausrufezeichen gesetzt. Nachdem die deutsche U21 den Turnier-Auftakt vor zwei Jahren verpatzt hatte und sieglos nach der Vorrunde ausgeschieden war, lief es diesmal anders. Tresoldi schnupperte kurz vor seiner Auswechslung im FC Nitra Stadion am 3:0 (59.). Das besorgte dann Woltemade per Strafstoß – vor zwei Jahren hatte die DFB-Elf beim 1:1 gegen Israel noch zweimal vom Punkt verschossen.