Erneut steht der ostdeutsche Unternehmer Udo Böttcher im Fokus. Der Großhändler soll Beiträge der als rechtsextrem eingestuften AfD geteilt haben. Der Vorstandschef der Böttcher AG, Udo Böttcher, gerät erneut mit seiner vermeintlichen Nähe zur als rechtsextremistisch eingestuften AfD in die Kritik. Wie das Magazin "Spiegel" berichtet, soll der 61-jährige Unternehmer, der aus dem thüringischen Gera stammt, erneut AfD-freundliche Postings abgesetzt haben. Demnach teilte Böttcher in den vergangenen Monaten in seinem WhatsApp-Status Beiträge, die AfD-Narrative verbreiten. Darunter den Link zu einem Video des AfD-Abgeordneten Maximilian Krah, den Böttcher mit "Einfache Erklärung zur EU" kommentierte. Er teilte den Post eines anderen AfDlers ("Die AfD steht als einzige Partei für Meinungsfreiheit") und nannte jemanden, der die CDU für die AfD verließ, "ein Mann mit Eiern". Auch sprang er der AfD zur Seite, als das Bundesamt für Verfassungsschutz sie als "gesichert rechtsextremistisch" einstufte. Auf Anfrage sagt Böttcher, er würde ebenso Beiträge "anderer demokratischer Parteien, wie etwa der CDU" teilen. Die Posts seien "überwiegend satirischer" Natur gewesen und würden sich nicht eignen, um ihm "eine besondere Nähe zur AfD zu unterstellen", er sei weder Mitglied noch Unterstützer. Böttcher wollte von Spende nichts gewusst haben Bei der Böttcher AG handelt es sich um einen der größten deutschen Versandhändler für Bürobedarf und Artikel wie Werkzeuge, Gartengeräte und Spielwaren mit Sitz in Jena. Bereits Anfang 2024 hatte das Unternehmen mit rund 700 Mitarbeitern und mehr als 900 Millionen Euro Umsatz (Geschäftsjahr 2024) für bundesweite Schlagzeilen gesorgt: Ein damaliges Mitglied des Aufsichtsrats hatte eine Spende in Höhe von 999.990 Euro an die rechtspopulistische AfD getätigt. Recherchen verschiedener Medien legten jedoch nahe, dass das Geld aus einer privaten Schenkung von Firmenchef Böttcher selbst stammte – der wollte von der Zuwendung an die AfD nichts gewusst haben. Er räumte lediglich ein, dem AfD-nahen Spender kurz zuvor zwei Millionen Euro privat überwiesen zu haben. Nach öffentlichen Protesten und massiver Kritik von Kunden, Handelspartnern und der Stadt Jena zog die Böttcher AG schließlich Konsequenzen: Der Aufsichtsrat wurde entlassen, die Schenkung von Böttcher mit Hinweis auf "groben Undank" widerrufen. Trotz dieser Distanzierungsversuche steht Böttcher seither in der Kritik – nicht zuletzt, weil nun erneut ein Social-Media-Post mit Nähe zur AfD aufgetaucht ist. Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hatte sich im März gegen Ermittlungen entschieden: Es gebe keine konkreten Anhaltspunkte dafür, dass "tatsächlich Udo Böttcher beziehungsweise die Böttcher AG hinter der betreffenden Parteispende stehen".