Die EU regelt die Visa-Vergabe für Russen neu. Es gibt Gerüchte über einen Streit zwischen Wladimir Putin und Sergej Lawrow. Alle Entwicklungen im Newsblog. Freitag, 7. November Russische Angriffe auf Saporischschja In der Region Saporischschja im Südosten der Ukraine ist ein Mann bei einem russischen Drohnenangriff getötet worden. Eine Drohne habe ein Auto zwischen den Dörfern Selene und Huljajpole getroffen. Der 69-Jährige sei ums Leben gekommen, eine 67 Jahre alte Frau wurde demnach verletzt. In der Region Odessa setzt Moskau seine Angriffe auf wichtige Versorgungseinrichtungen der Ukraine fort. Ein Objekt der Energieinfrastruktur sei beschädigt worden, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Oleh Kiper, bei Telegram. Putins Panzerschmiede steckt in Schwierigkeiten Der größte russische Hersteller von Panzern und Güterwaggons, Uralwagonsawod (UVZ), hat ein umfassendes Restrukturierungsprogramm angekündigt. Zuvor hatte das russische Nachrichtenportal "E1.ru" am Donnerstag darüber berichtet. Bis Februar 2026 sollen demnach rund zehn Prozent der Belegschaft abgebaut und alle Neueinstellungen gestoppt werden. Mehr dazu lesen Sie hier . Pistorius wertet Drohnen über Belgien als Drohung Verteidigungsminister Boris Pistorius wertet die akute Drohnenbedrohung in Belgien als russischen Einschüchterungsversuch im Streit über eingefrorene russische Staatsvermögen. Dies sei ein Vorgehen, das Verunsicherung und Angstmache in Belgien schüren solle, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin . Die dahinterstehende Botschaft sei: "Wagt es bloß nicht, wieder an die Assets zu gehen." Dies könne man gar nicht anders interpretieren. Die Bundeswehr unterstützt das Nato-Partnerland inzwischen mit Spezialkräften bei der Abwehr der Bedrohung. Drohnen unbekannter Herkunft hatten zuletzt wiederholt den Betrieb belgischer Flughäfen gestört. Sein belgischer Amtskollege habe um Unterstützung bei der Drohnenabwehr gebeten, teilte Pistorius weiter mit. Zuvor hatte eine "akute Bedrohung" alle zivilen und militärischen Flughäfen des Landes lahmgelegt. Die Bundeswehr habe daraufhin rund 40 Soldaten entsandt. Kreml weist Spekulationen um Lawrow zurück Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist nach Angaben des Kremls nicht bei Präsident Wladimir Putin in Ungnade gefallen. Gerüchte, dass Lawrow sich bei Putin unbeliebt gemacht haben könnte, "haben nichts mit der Wirklichkeit gemein", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. EU verschärft Visa-Regeln für Russen Die EU verschärft die Regeln für die Vergabe von Visa an russische Staatsbürger. Wie die Europäische Kommission mitteilte, werden Russen künftig keine Visa mehr für die mehrfache Einreise beantragen können. Ausnahmen gibt es lediglich für Menschen, die enge Verwandte in der EU haben oder für Lastwagenfahrer und andere Beschäftigte im Personen- und Güterverkehr. Alle anderen müssen künftig für jede geplante Einreise wieder ein neues Visum beantragen. Grund für die Neuregelung sind nach Kommissionsangaben "zunehmende Sicherheitsrisiken, die aus Russlands ungerechtfertigtem und nicht provoziertem Angriffskrieg gegen die Ukraine resultieren". Dazu zählten auch die Instrumentalisierung von Migration, Sabotageakte sowie die potenzielle missbräuchliche Nutzung von Visa. Ukraine: Angriff auf Petrochemie-Anlage in Russland Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine petrochemische Anlage in der russischen Region Baschkortostan mit einer Langstreckendrohne angegriffen. Der Angriff am Donnerstag habe in der Anlage in Sterlitamak ein Feuer ausgelöst, teilt der ukrainische Militärgeheimdienst mit. Betroffen sei ein Teil der Anlage, in dem ein Zusatzstoff für Flugzeugtreibstoff hergestellt werde. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor. Ukrainische Währungsreserven auf historischem Höchststand Trotz des laufenden russischen Angriffskrieges sind die Währungsreserven der ukrainischen Zentralbank in US-Dollar auf einen historischen Höchststand geklettert. Zum 1. November seien Reserven von umgerechnet 42,8 Milliarden Euro verfügbar gewesen, teilte die ukrainische Notenbank mit. Im Oktober seien sie um 6,4 Prozent gestiegen. Sie reichten nun aus, um länger als fünf Monate alle notwendigen Importe zu finanzieren. Ursache seien "bedeutende Eingänge von den internationalen Partnern", welche die Währungsverkäufe der Zentralbank und Schuldtilgungen überstiegen. "Der Umfang der internationalen Reserven reicht aus, um die Stabilität des Devisenmarktes zu gewährleisten", stellte die Behörde fest. Mit umgerechnet über vier Milliarden Euro ist der Löwenanteil der Überweisungen im Oktober den Angaben nach von der Europäischen Union getragen worden. Russland fordert von USA Klarstellung zu Atomwaffentest-Plänen Russland fordert von den USA eine Erläuterung der jüngsten Äußerungen von Präsident Donald Trump über die mögliche Wiederaufnahme von Atomtests. Das sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Trump hatte vergangene Woche angeordnet, dass das US-Militär nach 33 Jahren wieder Atomwaffentests aufnehmen sollte. Es war jedoch unklar, ob sich Trump auf atomare Sprengstofftests oder Flugtests von atomwaffenfähigen Raketen bezog. Als Reaktion hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angeordnet, dass Vorschläge für einen möglichen russischen Atomtest ausgearbeitet werden sollten. Russland und die USA besitzen die größten Atomwaffenarsenale der Welt. Bulgarien will russische Ölraffinerie kontrollieren Bulgarien arbeitet derzeit an einer für Russland entscheidenden Gesetzesänderung: Sie soll es Bulgarien ermöglichen, die Kontrolle über die Raffinerie des sanktionierten russischen Ölkonzerns Lukoil in Burgas zu übernehmen und sie an einen neuen Eigentümer zu verkaufen, wie lokale Medien berichten. Auf diese Weise soll die Anlage vor US-Sanktionen geschützt werden. Die nahe der Schwarzmeerstadt Burgas gelegene Anlage ist eine Tochterfirma von Lukoil. Lesen Sie hier mehr dazu. Munition für Ukraine – Russland fordert Klärung von Serbien Russland fordert von Serbien eine Erklärung zu möglichen Munitionsverkäufen an die EU, die in der Ukraine landen könnten. Hintergrund sind entsprechende Äußerungen von Präsident Aleksandar Vučić in der Zeitschrift "Cicero". Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagt, die Äußerungen erforderten eine Erklärung aus Belgrad. Serbien habe Russland mehrfach versprochen, dass seine Munition nicht in ukrainische Hände gelangen werde. Gunvor zieht Gebot für Lukoil-Teile nach US-Kritik zurück Der Rohstoffhändler Gunvor bricht die geplante größte Übernahme der Firmengeschichte ab. Das Schweizer Unternehmen hat sein Angebot für die Auslandsgeschäfte des russischen Energiekonzerns Lukoil zurückgezogen, wie Gunvor in der Nacht zum Freitag mitteilte. Zuvor hatte das US-Finanzministerium Gunvor als "Marionette des Kremls" bezeichnet und Widerstand gegen das Geschäft signalisiert. Solange der russische Präsident Wladimir Putin das "sinnlose Morden" fortsetze, werde Gunvor niemals eine Lizenz erhalten, erklärte das Ministerium auf der Plattform X. Ein Gunvor-Sprecher nannte die Erklärung des Ministeriums "grundlegend falsch informiert und unwahr". Man begrüße die Gelegenheit, dieses "eindeutige Missverständnis" zu korrigieren. "In der Zwischenzeit zieht Gunvor seinen Vorschlag für die internationalen Vermögenswerte von Lukoil zurück." Offenbar Gespräche mit USA über Tomahawk-Raketen Die Ukraine führt einem Medienbericht zufolge "positive" Gespräche mit den USA über den Kauf von Tomahawk-Raketen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf die ukrainische Botschafterin in den USA, Olha Stefanischyna. US-Präsident Donald Trump hatte jedoch erst am Sonntag erklärt, er ziehe einen solchen Verkauf von Langstreckenraketen an die Ukraine vorerst nicht in Betracht. Russischer Weltraumbahnhof ohne Strom Eines von Wladimir Putins Vorzeigeprojekten, der Weltraumbahnhof Wostotschny, ist in Schwierigkeiten geraten. Die in der Region Amur nahe der chinesischen Grenze gelegene Anlage ist vom Stromnetz getrennt worden. Hintergrund sind Zahlungsschwierigkeiten bei der federführenden Baufirma PSO Kazan. Sie hat offenbar die Stromrechnung nicht bezahlt. Partisanen greifen russische Züge an Die russische Partisanengruppe Freedom of Russia (Freiheit Russlands) hat nach eigenen Angaben Anschläge auf mehrere russische Züge durchgeführt. Auf der Plattform Telegram verbreitete der ukrainische Geheimdienst HUR ein Video der Gruppe, in dem Brandsätze auf und in Waggons geworfen werden. Die Orte der Anschläge wurden nicht genannt. Man habe damit die russische Militärinfrastruktur angegriffen, hieß es auf Telegram. Die Partisanen geben an, ein Dutzend Züge in Brand gesetzt zu haben, die von russischen Truppen zum Transport von Soldaten und Material genutzt werden. Es seien auch Steuereinheiten an Bahnstrecken beschädigt worden, hieß es. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Donnerstag, 6. November Gefangener erschossen: Lebenslang für russischen Soldaten Wegen der Erschießung eines kriegsgefangenen Ukrainers ist ein russischer Soldat in Kiew zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Es war nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU die erste Verurteilung zu lebenslang in einem solchen Strafprozess. Der 27-jährige Russe erschoss demnach einen ukrainischen Soldaten, obwohl dieser seine Waffe weggeworfen und sich eindeutig ergeben hatte. Die Tat ereignete sich den Angaben zufolge im Januar 2024 im südukrainischen Gebiet Saporischschja, als russische Truppen eine ukrainische Stellung einnahmen. Später hätten die Ukrainer die Stellung zurückerobert und dabei den Todesschützen gefangengenommen. Der Kiewer Generalstaatsanwaltschaft sind nach eigenen Angaben mit Stand Oktober 263 Fälle bekannt, in denen kriegsgefangene ukrainische Soldaten noch auf dem Schlachtfeld getötet wurden. Die Täter sind aber schwer zu ermitteln; nur in seltenen Fällen gelingt es, ihnen habhaft zu werden. Nato verlangt von Rüstungsindustrie mehr Risikobereitschaft Nato-Generalsekretär Mark Rutte fordert von der Rüstungsindustrie mehr Risikobereitschaft bei der Ausweitung von Produktionskapazitäten. "Gefährliche Zeiten verlangen mutiges Handeln", sagte er bei einem Treffen mit Vertretern der Rüstungsindustrie in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Er wisse, dass Unternehmen auf ihre Aktionäre schauten und darauf warteten, dass Regierungen langfristige Verträge unterzeichneten. Er könne aber versichern, dass beim Thema Verteidigungsinvestitionen der politische Wille, das Geld und die Nachfrage da seien. "Lassen Sie sich nicht von der Angst vor zukünftigen Überkapazitäten davon abhalten, die realen Bedürfnisse von heute zu erfüllen", betonte der frühere niederländische Regierungschef. Er sei überzeugt, dass alles, was produziert werde, auch gekauft werde. Rutte leistete sich auch einen Fehler beim Vergleich mit Russland. Russland meldet Vormarsch in strategisch wichtiger Stadt Pokrowsk Russland kommt nach eigenen Angaben seinem Ziel näher, die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine einzunehmen. Die Ukraine erklärte hingegen, ihre Truppen hielten die Stellungen, auch wenn die Lage schwierig sei. Die Angaben beider Seiten vom Montag konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Pokrowsk ist ein wichtiger Verkehrs- und Logistikknotenpunkt, den die russischen Streitkräfte seit mehr als einem Jahr zu erobern versuchen. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass russische Streitkräfte eingekesselte ukrainische Verbände in der Nähe des Bahnhofs und des Industriegebiets von Pokrowsk besiegt hätten. Zudem seien sie in den Stadtteil Prigorodny eingedrungen und hätten sich dort eingegraben. Das ukrainische Militär erklärte, die Operation zur Säuberung der Stadt von russischen Truppen werde fortgesetzt. Man habe einen russischen Versuch vereitelt, eine Versorgungsroute aus dem nördlich gelegenen Rodynske abzuschneiden. Auf dem ukrainischen Open-Source-Kartenprojekt "Deep State" waren russische Truppen zu sehen, die einen kleinen Teil des Südens der Stadt kontrollierten. Der größte Teil wird jedoch als Grauzone dargestellt, die von keiner der beiden Seiten vollständig kontrolliert wird. Stromausfall: Hunderte ukrainische Bergleute unter Tage In der kriegsgeplagten Ukraine ist im südöstlichen Gebiet Dnipropetrowsk in acht Kohlebergwerken der Strom ausgefallen. "Russland setzt seinen Energieterror fort. Der nächste Schlag hat das Leben von Tausenden Kumpeln gefährdet", wurde Energieministerin Switlana Hryntschuk von ihrer Behörde zitiert. Insgesamt seien 2595 Bergleute zum Zeitpunkt des Stromausfalls unter Tage gewesen und mussten umgehend an die Oberfläche zurückgeholt werden. Tote oder Verletzte habe es nicht gegeben. Hryntschuk warf dem Kriegsgegner Russland erneut vor, die Ukraine im Winter ohne Strom und Heizung lassen zu wollen. Ukraine bestätigt Angriff auf Ölraffinerie in Wolgograd Das ukrainische Militär bestätigte einen Angriff auf die russische Ölraffinerie in Wolgograd. Dabei sei ein Feuer ausgebrochen. Das teilte der Generalstab auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Zudem seien Militär- und Energieziele in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten angegriffen worden, hieß es: Dazu zählten eine Drohnenbasis in Donezk und mehrere Treibstofflager auf der Krim. Droht jetzt ein neues nukleares Wettrüsten? US-Präsident Donald Trump will wieder Atomwaffen testen. Russlands Staatschef Putin kündigt Vorbereitungen zu eigenen Nukleartests an. Fachleute sind besorgt. t-online gibt einen Überblick über die wichtigsten Fakten. Russland meldet Kämpfe in Pokrowsk, Myrnorhad und Kupjansk Russische Truppen kämpfen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in den ostukrainischen Städten Pokrowsk, Myrnorhad und Kupjansk. In dem strategischen wichtigen Pokrowsk fänden die Kämpfe im Zentrum der Stadt sowie im Industriegebiet im Westen statt, zitieren Nachrichtenagenturen das Ministerium. Zudem habe Russland in der Nacht erneut die ukrainische Energie- und Verkehrsinfrastruktur angegriffen, heißt es weiter. Eine ukrainische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor. Lettland übergibt 21 Transport-Radpanzer an die Ukraine Lettland unterstützt die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg mit weiteren 21 Transportpanzern. Die Fahrzeuge vom Typ Patria 6x6 wurden vom ukrainischen Verteidigungsminister Denys Schmyhal bei einem Besuch auf dem lettischen Militärstützpunkt Adazi entgegengenommen. "Die Übergabe von Patrias demonstriert die Freundschaft, die Partnerschaft und unsere Bereitschaft, so viel wie möglich beizutragen", sagte der lettische Verteidigungsminister Andris Spruds. Das baltische EU- und Nato-Land unterstütze die Ukraine seit jeher und weiterhin von ganzem Herzen. Schmyhal bedankte sich bei Lettland für die Übergabe der Transportpanzer. Trotz Drohnen und anderer neuer Technologien spielten konventionelle Waffensysteme weiterhin eine entscheidende Rolle, sagte er. Die Fahrzeuge seien eine effiziente Ausrüstung und retteten das Leben von Soldaten. Lettland hat in diesem Jahr insgesamt 42 Transportpanzer an die Ukraine übergeben. Putin warnt vor "Dekolonisierung" Russlands Kremlchef Wladimir Putin warnt vor Versuchen einer angeblichen "Dekolonisierung" Russlands. Die sei ein Teil des Informationskrieges gegen Russland, sagte er in Moskau bei einer Sitzung zur Nationalitätenpolitik. "Immer öfter ist von einer gewissen "Dekolonisierung" Russlands die Rede, die eigentlich eine Zerschlagung der Russischen Föderation ist", sagte er. "Man hat sogar den besonderen Begriff "Post-Russland" erdacht, also ein Territorium ohne Souveränität, aufgeteilt in kleine, dem Westen unterworfene Splitter." Putin sprach von einer "Ideologie der aggressiven Russophobie", die sich gegen alle Völker des Landes richte, "denn ohne die Russen als Volk, die russische Ethnie, ohne diesen Faktor gibt es kein Russland". Seiner Einschätzung nach gelinge es den Gegnern aber nicht, ethnische Unruhe im Land zu schüren. In der Kolonialismus-Forschung gilt Russland als Imperium, das keine Kolonien in Übersee erobert hat, sondern sich durch Unterwerfung seiner Nachbarvölker ausgedehnt hat – in Osteuropa, Sibirien , im Kaukasus und in Zentralasien. Polen will Ukraine mit Gas versorgen Polen verhandelt über den Import von zusätzlichem US-Flüssiggas (LNG), um damit die Ukraine und die Slowakei zu versorgen. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch aus zwei mit den Gesprächen vertrauten Kreisen. Das polnische Energieministerium bestätigte die Verhandlungen: "Wir arbeiten mit unseren Partnern – Amerikanern, Slowaken, Ukrainern – an den Möglichkeiten des Imports von amerikanischem Gas, um die Energiesicherheit unserer Region zu stärken", teilte das Ministerium mit. Die Vereinbarung würde die Rolle Polens als Energie-Drehkreuz in Osteuropa festigen und die EU noch enger an amerikanische Energielieferungen binden. Russische Raffinerie angegriffen Russische Telegram-Medienkanäle berichteten am Donnerstagmorgen, dass das ukrainische Militär in der Nacht die Ölraffinerie in Wolgograd angegriffen und beschädigt habe. Das ukrainische Militär hat sich noch nicht zu dem gemeldeten Angriff geäußert. Anwohner berichteten laut Berichten über die Schäden und veröffentlichten Fotos und Videos in den sozialen Medien, die die gemeldeten Aktivitäten der Luftabwehr in der Region dokumentieren. Der Gouverneur der Region, Andrey Bocharov, bestätigte, dass es einen Toten gegeben habe. Mehrere Wohngebäude seien beschädigt worden. Zwar war kein Feuer zu sehen, doch wurden am Nachthimmel in Richtung der Ölraffinerie große Lichtblitze beobachtet. Über mögliche Opfer oder das Ausmaß der Schäden lagen zunächst keine Informationen vor. Ukraine kann an EU-Verteidigungsfonds teilhaben Unternehmen aus der Ukraine können sich künftig an von der EU geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Verteidigungsbereich beteiligen. Wie die derzeitige dänische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte, erzielten Vertreter der Regierungen der EU-Staaten und des Europäischen Parlaments in der Nacht eine entsprechende Einigung. Sie sieht die Anbindung der Ukraine an den sogenannten Europäischen Verteidigungsfonds vor. Dieser hat das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz und Innovationsfähigkeit der EU im Verteidigungssektor zu steigern und ist für den Zeitraum 2021–2027 mit rund 9,5 Milliarden Euro ausgestattet. Nach Angaben der dänischen Ratspräsidentschaft einigten sich die Parlaments- und Regierungsvertreter zudem darauf, die Nutzung von EU-Haushaltsmitteln für verteidigungsbezogene Forschung und Entwicklung sowie für Investitionen in industrielle Kapazitäten und die Infrastruktur zu erleichtern und auszuweiten. Dazu sollen mehrere Verordnungen zu EU-Programmen wie Horizon Europe ergänzt werden. Mittwoch, 5. November Russische Panzer gehen bei Flussüberquerung unter Fünf russische Panzer sind bei einem Versuch, den Fluss Wowtscha in der Region Donezk zu überqueren, offenbar gesunken. Nach ukrainischen Militärberichten hätten russische Truppen versucht, die Panzer über eine Hilfsbrücke über den Fluss zu bringen. Erst sei eines der Fahrzeuge gesunken, dann habe ein weiteres die Überquerung versucht und sei ebenfalls gesunken. Insgesamt seien fünf Fahrzeuge untergegangen, berichtet ein Sprecher der ukrainischen 5. Angriffsbrigade nach Angaben der ukrainischen Militärwebsite Armyinform. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Putin ordnet Atomtests an Nach US-Präsident Donald Trump will auch der russische Staatschef Wladimir Putin zu Atomtests zurückkehren. Er wies seine Regierung an, Vorbereitungen für mögliche Atomwaffentests Russlands zu treffen. Bei einer Sitzung des Sicherheitsrates beauftragte Putin die Ministerien für Verteidigung und Äußeres, die Geheimdienste, aber auch die zivilen Ministerien, Vorschläge auszuarbeiten. Das geht aus der Mitschrift des Kremls hervor. In der Vorwoche hatte US-Präsident Donald Trump Atomtests angekündigt. Einzelheiten blieben aber zunächst unklar. Trump verwies auf Tests in anderen Ländern. Sowohl China als auch Russland wiesen diese Vorwürfe aber zurück. Putin betonte, dass sein Land sich immer an den Vertrag über das Verbot von Kernwaffenversuchen gehalten habe. Es werde sich auch weiter daran halten, solange andere Staaten keine Atomwaffen testen. "Wenn die USA oder andere Vertragsstaaten solche Versuche unternehmen, wird Russland seinerseits entsprechend antworten", sagte er. Putin hatte zuletzt die Drohungen mit dem russischen Atompotenzial verstärkt. Er sprach auch von neuartigen Waffen wie der atomgetriebenen Langstreckenrakete Burewestnik und dem atomgetriebenen Torpedo Poseidon. Versteckte Mobilisierung? Putin unternimmt "tiefgreifenden Strategiewechsel" Russlands System zur Rekrutierung neuer Soldaten stößt offenbar an seine Grenzen. Mit einem neuen Gesetz will Kremlchef Putin gegensteuern. Moskau über Pokrowsk: Kiew beschönigt Lage Russland hat der Ukraine vorgeworfen, die Einkesselung von Kiews Truppen in den Städten Pokrowsk und Myrnohrad zu verheimlichen. Die Ukraine habe einen russischen Vorschlag, die Lage dort westlichen Journalisten zu zeigen, abgelehnt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge. Das ukrainische Militär weist inzwischen fast täglich russische Darstellungen zu einer Einkreisung der eigenen Truppen in den strategisch wichtigen Orten im Donbass zurück. Auch der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hatte über eine Operation seiner Spezialeinsatzkräfte berichtet, die den Fall von Pokrowsk aufhalten soll. Die seit gut einem Jahr umkämpfte Bergbaustadt hatte einmal rund 60.000 Einwohner. Pokrowsk gilt als Symbol für den ukrainischen Widerstand gegen den seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg. Präsident Wolodymyr Selenskyj wird bereits vorgeworfen, einen Rückzug ähnlich wie bei den schon vorher verlorenen Städten wie Bachmut und Awdijiwka aus politischen Gründen zu lange hinauszuzögern. Putins Wirtschaft geht langsam der Atem aus Die russische Kriegswirtschaft stößt an ihre Grenzen: Sanktionen, Drohnenangriffe und Arbeitskräftemangel setzen Putins System zunehmend unter Druck. Lesen Sie hier mehr dazu. Russland fordert ukrainische Truppen in Pokrowsk und Kupjansk zur Kapitulation auf Russland hat die ukrainischen Truppen in den umkämpften, strategisch wichtigen Städten Pokrowsk und Kupjansk im Osten des Landes zur Kapitulation aufgefordert. Die Soldaten seien eingekesselt und hätten keine andere Überlebenschance, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch. Es seien mehrere Versuche ukrainischer Einheiten abgewehrt worden, aus dem umzingelten Pokrowsk auszubrechen. Zudem rückten russische Truppen dort weiter nach Norden vor. Die Ukraine bestreitet, dass ihre Truppen an einem der beiden Orte eingeschlossen sind. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. Anders als bei früheren Frontalangriffen auf andere Städte setzte das russische Militär zuletzt auf Zangenbewegungen, um die ukrainischen Streitkräfte in Pokrowsk und Kupjansk einzukreisen. Zugleich störten kleine, hochmobile Einheiten und Drohnen die Logistik und sorgten für Verunsicherung und Verwirrung hinter den ukrainischen Linien. Dienstag, 4. November Soldaten bei Pokrowsk eingekesselt? Kiew widerspricht Moskau Am Frontabschnitt Pokrowsk-Myrnohrad im ostukrainischen Gebiet Donezk sind nach Angaben des Generalstabs in Kiew anders als von Russland behauptet keine Soldaten eingekesselt. Das sagte der Sprecher des Generalstabs, Andrij Kowaljow. Die Situation in Pokrowsk sei schwierig, die ukrainischen Einheiten würden alles für die Aufrechterhaltung der Logistik tun. Zudem laufe gerade eine Operation zur Verdrängung des russischen Gegners aus der Bergarbeiterstadt. In den vergangenen Tagen hat sich die militärische Lage für die ukrainischen Truppen in Pokrowsk und Umgebung verschärft. Kremlchef Wladimir Putin sprach mehrfach von einer Einkesselung der ukrainischen Einheiten, was Kiew stets bestreitet. Am Dienstag war Präsident Wolodymyr Selenskyj auch in die Nähe der umkämpften Frontabschnitte gereist, um sich persönlich ein Bild von der Lage zu verschaffen. Zuvor hatte der Militärgeheimdienst über Entlastungsangriffe informiert. Allerdings ist selbst nach Lagekarten von ukrainischen Militärbeobachtern nur eine wenige Kilometer breite Passage für Nachschublieferungen verblieben. Dirigent Justus Frantz lässt sich von Putin feiern Justus Frantz stört sich nicht am russischen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine. Für den russischen "Freundschaftsorden" ist der Musiker nun nach Moskau gereist. Lesen Sie den ganzen Artikel hier . Tote nach russischem Bombenangriff Im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk sind in der Gemeinde Pokrowske mindestens zwei Menschen bei einem russischen Bombenangriff getötet worden. Weitere vier seien verletzt worden, teilte der geschäftsführende Gouverneur der Region, Wladyslaw Hajwanenko, bei Telegram mit. Ein entstandener Brand konnte demnach gelöscht werden. Pokrowske ist nur noch etwas mehr als zehn Kilometer von der russisch-ukrainischen Frontlinie entfernt. Bei einem weiteren Bombardement in der Gemeinde Mykolajiwka, ebenfalls im Dnipropetrowsker Gebiet, seien zudem neun Zivilisten verletzt worden. Nordkorea schickt offenbar weitere Truppen nach Russland Nordkorea schickt nach Angaben des südkoreanischen Geheimdiensts (NIS) weitere Truppen nach Russland. So sollen seit September rund 5.000 Soldaten für Aufbauarbeiten sowie weitere 1.000 Pioniere für Minenräumarbeiten nach Russland verlegt worden sein, berichtete Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen parlamentarischen Geheimdienstausschluss. Weiter gab der NIS an, dass sich knapp 10.000 nordkoreanische Soldaten nahe der russisch-ukrainischen Grenze aufhalten. Dort seien sie mit Wachaufgaben betreut. Seit vergangenem Jahr befindet sich Nordkorea in einer für das Land beispiellosen Militärkooperation mit Russland. So soll Pjöngjang laut einer Schätzung des südkoreanischen Geheimdiensts rund 15.000 Soldaten zur russischen Unterstützung im Ukraine-Krieg entsandt haben. Ebenfalls hat Nordkorea Russland flächendeckend mit Munition und Artillerie beliefert. Pokrowsk in der Zange: Selenskyj unter Druck Der ukrainische Präsident spricht Russland Erfolge in der hart umkämpften Frontstadt Pokrowsk ab. Doch die Lage für die Verteidiger wird immer bedrohlicher. Mehr dazu lesen Sie hier . Studie: Jeder zweite früh geflohene Ukrainer hat einen Job Rund die Hälfte der schon kurz nach Russlands Überfall auf die Ukraine nach Deutschland geflohenen Kriegsflüchtlinge im erwerbsfähigen Alter hat hier bereits einen Job. "Bei den zwischen Februar und Mai 2022 angekommenen Ukrainerinnen und Ukrainern im Alter zwischen 20 und 64 Jahren lag die Erwerbstätigenquote im Frühsommer 2025 bei 51 Prozent – von 50 Prozent bei Frauen bis 57 Prozent bei Männern", teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden mit. Dabei bezog es sich auf eine Studie zur Lebenssituation von Ukrainern in Deutschland. Seit Sommer 2022 wurden bundesweit immer wieder dieselben Ukrainerinnen und Ukrainer in halbjährlichen Abständen befragt, insgesamt sechsmal. Beim vorerst letzten Mal beteiligten sich zwischen Mai und August 2025 mehr als 6.000 Schutzsuchende. Damit liegen dem BiB insgesamt gut 40.000 Interviews vor. Es sprach von einer "einzigartigen Datenlage". Neue EU-Analyse sieht Reformtempo der Ukraine kritisch Die Ukraine muss ihr Reformtempo erhöhen, wenn sie die selbstgesteckten Ziele auf dem Weg zu einer Aufnahme in die Europäische Union erreichen will. Zu diesem Ergebnis kommt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Analyse, die die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und Erweiterungskommissarin Marta Kos am Nachmittag in Brüssel vorstellen wollen. In dem Text heißt es, die Ukraine habe im vergangenen Jahr trotz ihrer äußerst schwierigen Lage wegen des russischen Angriffskriegs ein bemerkenswertes Engagement im EU-Beitrittsprozess gezeigt. Jüngste negative Entwicklungen müssten allerdings entschieden rückgängig gemacht werden – so etwa der zunehmende Druck auf Antikorruptionsbehörden und die Zivilgesellschaft. Zudem mahnen die Autoren des Berichts an, die Angleichung an EU-Standards beim Schutz der Grundrechte sowie Verwaltungs- und Dezentralisierungsreformen voranzutreiben. Fortschritte seien weiterhin notwendig, um Unabhängigkeit, Integrität, Professionalität und Effizienz in Justiz, Staatsanwaltschaft und Strafverfolgung zu stärken sowie organisierte Kriminalität intensiver zu bekämpfen. Ukraine: Russischer Großangriff auf Region Odessa Russland hat nach ukrainischen Angaben die Region Odessa in der Nacht massiv mit Drohnen angegriffen. Insbesondere zivile Energie- und Hafenstruktur sei das Ziel gewesen, teilt Gouverneur Oleh Kiper auf Telegram mit. Trotz des aktiven Einsatzes der Luftverteidigung, die die meisten Drohnen zerstört habe, habe es Treffer gegeben. Die dadurch entstandenen Brände hätten schnell gelöscht werden können. Tote oder Verletzte habe es keine gegeben. Russland: Ukraine hat Petrochemie-Werk im Hinterland angegriffen Die Ukraine hat nach russischen Angaben ein Petrochemie-Werk tief im russischen Hinterland angegriffen. Eine Wasseraufbereitungsanlage in Baschkortostan sei dabei teilweise eingestürzt, teilen die örtlichen Behörden mit. Das Kraftwerk der Region laufe ohne Einschränkungen. Die russische Republik Baschkortostan liegt etwa 1.500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt im Uralgebirge. Zwei Drohnen seien abgeschossen worden, hieß es. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge sind in der Nacht zudem 83 ukrainische Drohnen in sieben anderen russischen Oblasten zerstört worden. Selenskyj: Russen haben keine Erfolge in Pokrowsk Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestreitet russische Erfolge an mehreren Frontabschnitten im Osten des Landes. "Pokrowsk, hier hat der Feind in den vergangenen Tagen keine Erfolge gehabt", sagte der Staatschef in Kiew. Bis zu 30 Prozent der Gefechte an der Front finden demnach im Raum Pokrowsk im Donezker Gebiet statt. "Sie verstehen, wie schwer es für unsere (Soldaten) ist", hob der Präsident hervor. Beim nahen Dobropillja liege die Initiative weiterhin auf ukrainischer Seite. Ohne spürbare Veränderung seien die Frontabschnitte Lyman, Kramatorsk und Kostjantyniwka. In der benachbarten Region Charkiw sind in der Stadt Kupjansk Selenskyj zufolge nur noch etwa 60 russische Soldaten. "Wir werden alles säubern", versprach der Präsident. Es gebe bereits eine Frist für den Abschluss der Operation. Russlands Staatschef Wladimir Putin hatte mehrfach von einer Einkreisung ukrainischer Soldaten in Pokrowsk und Kupjansk gesprochen. Kiew wies dies stets zurück, räumte aber zumindest für die Gruppierung bei Pokrowsk eine schwierige Lage ein. Ukrainische Soldaten hatten örtlichen Medien aber ebenso bestätigt, dass die Bergarbeiterstadt kaum zu halten sein werde. Ukraine braucht noch 750 Millionen Dollar für Gasimporte Die Ukraine benötigt ihrem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge noch 750 Millionen Dollar (rund 650 Millionen Euro), um die Gasimporte für den kommenden Winter sicherzustellen. Die Regierung will die Erdgasimporte um etwa 30 Prozent erhöhen. Russland hat in den vergangenen Wochen seine Angriffe auf den ukrainischen Energiesektor, insbesondere auf Gasanlagen, deutlich verstärkt. Dieselbe Taktik, die auch auf die Zermürbung der Zivilbevölkerung abzielt, wandte Russland in den vorangegangenen Kriegswintern an. Selenskyj: Ukraine will Büro für Rüstungsexport in Berlin eröffnen Die Ukraine will nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch in diesem Jahr in Berlin ein Büro für den Export ihrer Rüstungsgüter sowie für eine gemeinsame Waffenproduktion eröffnen. Auch in Kopenhagen solle ein solches Büro bis Jahresende entstehen, sagt Selenskyj vor der Presse. Zu den Waffensystemen, die die Ukraine exportieren könne, gehörten Marinedrohnen und Artilleriesysteme. Die Ukraine plane zudem, die Massenproduktion ihrer im Inland entwickelten Raketen vom Typ Flamingo und Ruta bis Ende des Jahres aufzunehmen. Montag, 3. November Ukraine startet Ablenkungsmanöver nahe Pokrowsk Die ukrainischen Truppen eroberten nach Angaben von Armeechef Olexandr Syrskyj nahe der Stadt Dobropillja 188 Quadratkilometer von Russland zurück. Zudem sei die Kontrolle über weitere 250 Quadratkilometer übernommen worden, die zuvor von keiner Seite gehalten worden sei, teilt Syrskyj weiter mit. Der Vormarsch soll die russischen Streitkräfte zwingen, ihren Fokus von der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk abzulenken. Dobropillja liegt etwa 35 Kilometer nördlich von Pokrowsk. Russland war nach eigenen Angaben zuletzt in alle Bezirke der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk vorgerückt. Russlands Truppen eroberten im Oktober 461 Quadratkilometer, wie aus Berechnungen auf Basis von Zahlen des in Washington ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) hervorgeht. Dies ist etwas mehr als im September, als 447 Quadratkilometer ukrainischen Territoriums von der russischen Armee eingenommen wurden. Großbritannien liefert der Ukraine wohl neue Marschflugkörper London will die Ukraine vor dem Winter stärken: Großbritannien hat Kiew wohl erneut mit Marschflugkörpern des Typs Storm Shadow beliefert. Das berichtet das Nachrichtenportal Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit betraute Personen. Damit soll die Ukraine ihre Angriffe auf russisches Gebiet fortsetzen können – insbesondere vor dem Hintergrund möglicher Winteroffensiven Moskaus. Die genaue Zahl der gelieferten Raketen ist nicht bekannt. Die britischen Waffen, die zuletzt eine russische Chemiefabrik getroffen haben sollen, gelten als besonders präzise und werden mit US-Zieldaten effektiver eingesetzt. Premierminister Keir Starmer äußerte sich zuletzt vorsichtig optimistisch über die Entwicklung in der Ukraine – auch wegen neuer US-Sanktionen gegen russische Ölfirmen. Nach neuen Sanktionen: China meidet offenbar russisches Öl Die Sanktionen des Westens gegen russische Energiekonzerne zeigen offenbar Wirkung: Laut dem Nachrichtenportal Bloomberg meiden immer mehr chinesische Ölraffinerien Lieferungen aus Russland. Besonders betroffen ist das beliebte Rohöl der Sorte ESPO, dessen Preis deutlich gefallen ist. Grund sind US-Sanktionen gegen die russischen Energieriesen Rosneft und Lukoil sowie gegen einige ihrer internationalen Kunden. Sowohl staatliche Unternehmen wie Sinopec und PetroChina als auch kleinere private Raffinerien haben russische Lieferungen storniert oder ausgesetzt. Die kleineren Anlagen fürchten demnach zusätzliche Strafen wie jene, die kürzlich Shandong Yulong Petrochemical trafen. Die Raffinerie wurde von der EU und Großbritannien mit Sanktionen belegt. Die Auswirkungen sind erheblich: Schätzungen zufolge importieren die chinesischen Raffinerien rund 400.000 Barrel pro Tag weniger – fast die Hälfte der russischen Öllieferungen nach China. Zwar bleibt Russland Chinas wichtigster Ölversorger, doch westliche Strafmaßnahmen lassen die Rabatte für russisches Öl steigen – und zwingen Abnehmer zum Umdenken. Russland meldet Vormarsch in Pokrowsk Russland meldet einen Vormarsch seiner Truppen in der ukrainischen Stadt Pokrowsk. Die eigenen Truppen hätten eingekesselte ukrainische Verbände in der Nähe des Bahnhofs und des Industriegebiets besiegt, teilte das Verteidigungsministerium mit. Zudem seien über Nacht bei massiven Angriffen ein Militärflugplatz und militärisch-industrielle Anlagen getroffen worden. Auch um die Stadt Kupjansk seien ukrainische Truppen aus ihren Stellungen verdrängt worden. Toter und Verletzte nach russischem Angriff auf Sumy Bei neuen russischen Drohnenangriffen ist in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine mindestens ein Mensch getötet worden. Einsatzkräfte zogen die Leiche aus den Trümmern eines Hauses, drei Verletzte wurden lebend geborgen, wie die Gebietsverwaltung mitteilte. Die Region ist immer wieder Ziel russischer Angriffe. Die ukrainische Flugabwehr teilte mit, dass Russland in der Nacht mit 138 Drohnen und mit einem Dutzend Raketen, darunter auch die Typen Kinschal und Iskander, angegriffen habe. Die meisten Drohnen und eine Rakete seien abgefangen worden. Einschläge habe es in elf Orten gegeben, hieß es. Details nannten die Luftstreitkräfte nicht. Berichte über russische Raketenangriffe gab es von den Behörden aus der Stadt Dnipro. Dort sei ein Firmengebäude beschädigt worden, es gebe einen Verletzten. In der südukrainischen Stadt Mykolajiw sei bei einem Drohnenangriff ein Supermarkt in Brand geraten, teilte die Gebietsverwaltung mit. Das russische Verteidigungsministerium gab bekannt, dass die Angriffe in der Ukraine Rüstungsbetrieben und der Energieinfrastruktur zur Versorgung militärischer Produktionsstätten gegolten hätten. Auch Militärflughäfen seien beschossen worden, hieß es in der Moskau veröffentlichten Mitteilung. Ukraine greift erneut wichtige Ölraffinerie an Die Ukraine hat erneut die russische Industriestadt Saratow an der Wolga mit Drohnen beschossen. Dabei soll eine bereits zuvor angegriffene Ölraffinerie getroffen worden sein, wie in sozialen Netzwerken berichtet wurde. Veröffentlicht wurden auch Videos von einer Explosion. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte zwar die Attacken in Saratow. Offizielle Angaben zur Ölraffinerie gab es aber nicht. Auch die russische Luftfahrtbehörde meldete, dass die Arbeit des Flughafens in Saratow wegen Luftalarms mehr als sechs Stunden eingeschränkt war. Das für die Produktion von Treibstoffen wichtige Werk in Saratow war bereits im September Ziel ukrainischer Drohnenangriffe. Laut dem Verteidigungsministerium in Moskau wurden in der Nacht zum Montag insgesamt 67 ukrainische Drohnen über russischen Zielen abgeschossen. Zu Schäden machte das Ministerium wie immer keine Angaben. Die Ukraine nimmt die russische Ölindustrie regelmäßig mit Drohnen unter Beschuss. Sie will damit zum einen den Nachschub für das russische Militär und seinen Angriffskrieg stören. Zum anderen wirken sich die Explosionen in den strategisch wichtigen Produktionsstätten auf die Lage und den Handel aus. So ist etwa der Export von Benzin und Diesel eingeschränkt, mit dem das Land wichtige Einnahmen auch für die Fortsetzung des Kriegs erzielt. Die russische Führung räumt zwar Probleme ein, betont aber, die Lage sei trotzdem unter Kontrolle und stabil. Spionage für Russland: Verdächtiger in Lettland festgenommen Die Sicherheitsbehörden in Lettland haben einen Staatsbürger des baltischen EU- und Nato-Landes wegen des Verdachts der Spionage für Russland festgenommen. Gegen die Person werde wegen der Sammlung von Informationen über den lettischen Verteidigungssektor für den russischen Militärgeheimdienst GRU ermittelt, teilte die Sicherheitspolizei in Riga mit. Darunter seien etwa Angaben zur privaten Luftfahrtinfrastruktur und der Präsenz von Nato-Truppen in Lettland gewesen. Nähere Angaben zum Geschlecht oder zur Identität der Person, die sich derzeit in Untersuchungshaft befinde, machten die Behörden nicht. Die Ermittlungen dauerten an. Neue EU-Sanktionen: Hofreiter fordert Ausstieg von Gasimporteur Sefe aus Russland-Vertrag Der Grünen-Abgeordnete Anton Hofreiter fordert die Bundesregierung auf, das Russland-Geschäft des staatlichen deutschen Gasimporteurs Sefe zu beenden. Das im Oktober verabschiedete 19. Sanktionspaket der EU mache Sefes Ausstieg aus seinem Kaufvertrag für russisches Flüssigerdgas (LNG) möglich, sagte der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag dem "Tagesspiegel Background" (Montagsausgabe). Der Vertrag mit dem russischen Unternehmen Yamal über 2,9 Millionen Tonnen LNG pro Jahr läuft bis 2040. "Ab dem 1. Januar 2027 gilt ein vollständiges Importverbot für russisches LNG aus langfristigen Verträgen", sagte Hofreiter. "Damit liegt die rechtliche Grundlage vor, dass Sefe den Vertrag mit Yamal Trade Pte. Ltd. vorzeitig beendet." Er erwarte von der Bundesregierung, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft würden "und der Vertrag endlich beendet wird." Mit dem Kauf von russischem LNG trage Sefe zur Finanzierung des Angriffskriegs gegen die Ukraine bei, sagte Hofreiter. Russland baut Beziehungen zu China angesichts von Sanktionen aus Um die Beziehungen zu China vor dem Hintergrund westlicher Sanktionen zu vertiefen, ist der russische Ministerpräsident Michail Mischustin am Montag zu einem zweitägigen Besuch nach China aufgebrochen. Der Kreml misst der Reise nach eigenen Angaben eine "sehr große Bedeutung" bei. Geplant sind Gespräche mit Premierminister Li Qiang und Präsident Xi Jinping. Kurz vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatten beide Länder im Februar 2022 eine Partnerschaft "ohne Grenzen" vereinbart. Seither wendet sich Moskau verstärkt Peking zu, um die Wirkung der Sanktionen abzumildern. Bereits am Sonntag hatten Vertreter beider Regierungen über eine Ausweitung des Handels mit Rohstoffen wie Kupfer und Nickel sowie Agrargütern beraten. Sonntag, 2. November Selenskyj: "Ich danke Deutschland und Kanzler Merz" Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj ihren Patriot-Schutzschirm gegen russische Luftangriffe mit deutscher Hilfe ausgebaut. "Ich danke Deutschland und persönlich Bundeskanzler Friedrich Merz für diesen gemeinsamen Schritt zum Schutz von Menschenleben vor dem russischen Terror", erklärte Selenskyj auf Facebook und der Plattform X. Details zu dem deutschen Beitrag zu den Flugabwehrsystemen nannte er nicht. "Wir haben diese Verstärkung der Flugabwehr seit einiger Zeit vorbereitet, und nun sind die getroffenen Vereinbarungen umgesetzt." Die Ukraine verfügte bislang nur über wenige Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot, die vor allem aus Deutschland oder mit deutscher Hilfe geliefert wurden. Sie haben sich als wirkungsvollster Schutz gegen russische Raketen erwiesen. Insgesamt sollten Medienberichten zufolge im Oktober zehn Patriot-Batterien in der Ukraine gewesen sein, darunter auch aus Deutschland. Im Juli hatten Kanzler Merz und Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Støre bei einem Treffen im Berlin beschlossen, die Verstärkung der ukrainischen Flugabwehr mit zwei Patriot-Systemen gemeinsam zu finanzieren. Anfang August teilte die Bundesregierung mit, dass die Lieferung der Patriot-Systeme anlaufen könne. Ursprünglich war geplant, zwei Systeme für jeweils etwa eine Milliarde Euro in den USA zu kaufen und direkt in die Ukraine zu bringen. Da sie aber nicht sofort lieferbar waren, sollte die Bundeswehr zunächst zwei ihrer noch neun Patriots an die Ukraine abgeben und dann Ersatz aus den USA bekommen. Russen sollen ins Zentrum von Pokrowsk vorgestoßen sein Russische Truppen sind bei schweren Kämpfen um die ostukrainische Stadt Pokrowsk weiter in das Stadtinnere vorgerückt. Das berichtete der als regierungsnah geltende ukrainische Militärkanal Deep State auf Telegram, ohne weitere Details zu nennen. Zuvor hatte der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj darauf verwiesen, dass die Operation zur Vertreibung der russischen Einheiten aus der Stadt fortgesetzt werde. Mehrere hundert russische Soldaten waren in den vergangenen Tagen durch die ukrainischen Linien rund um die Stadt gesickert und hatten sich im Zentrum von Pokrowsk festgesetzt. Russische Truppen stürmen seit mehr als einem Jahr mit hohen Verlusten gegen die Bergbaustadt Pokrowsk im Donbass an, die vor dem Krieg etwa 60.000 Einwohner hatte. Den ukrainischen Truppen in Pokrowsk und der Nachbarstadt Myrnohrad droht die Einkesselung. Mit Spezialkräften hinter den russischen Linien versucht die Ukraine angeblich, den Fall von Pokrowsk aufzuhalten. Ein Kommandotrupp sei mit dem Hubschrauber abgesetzt worden und solle die Nachschublinien nach Pokrowsk und Myrnohrad freikämpfen, berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf Quellen im Militärgeheimdienst HUR. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau behauptete, die ukrainischen Spezialkräfte seien "vernichtet" worden, das wies Kiew zurück. Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier .