Kremlchef Putin lobt den US-Präsidenten. Kanzler Merz lehnt Gespräche mit dem russischen Staatschef ab. Alle Entwicklungen im Newsblog. Samstag, 28. Juni Russland erobert ukrainisches Lithium-Vorkommen Russische Truppen haben in der Region Donezk offenbar ein Gebiet eingenommen, in dem sich große Lithium-Vorkommen befinden. Mehrere Kriegsberichterstatter meldeten russische Gebietsgewinne in der Umgebung von Schewschenko im Westen der Region. Laut einem Bericht soll es sich bei dem dortigen Lithium-Vorkommen um eine besonders dichte Anreicherung handeln. Lithium wird in Batterien verwendet, die in Mobiltelefonen, Elektrogeräte und in Autos eingebaut sind. Die Einnahme des Gebietes macht es der Ukraine auch schwieriger, einen Deal mit den USA einzugehen. Denn US-Präsident Trump hatte gefordert, dass die Ukraine als Ausgleich für Waffenlieferungen Bodenschätze den USA liefert. Dabei ist Lithium eines der Metalle, die die USA als wichtig für die eigene Wirtschaft erachten. Russische Drohnen greifen Odessa an Russische Kampfdrohnen haben in der Nacht die südukrainische Hafenstadt Odessa angegriffen. In der Stadt habe es eine Reihe von Explosionen gegeben, dazu seien in einigen Stadtteilen Brände ausgebrochen, berichteten die ukrainischen Medien sowie Bürgermeister Hennadi Truchanow. "Odessa, sei wachsam. Begebt euch an sichere Orte", schrieb Truchanow auf der Plattform Telegram. Die russischen Kampfdrohnen seien über dem Schwarzen Meer angeflogen, hieß es. Die Flugabwehr sei aktiv geworden. In den örtlichen Medien wurden nach einem Abflauen der Angriffe gegen Mitternacht erste Videos, deren Echtheit nicht überprüft werden konnte, von Bränden in der Stadt veröffentlicht. Über eventuelle Opfer in der Bevölkerung gab es zunächst keine Informationen. Freitag, 27. Juni Kiew meldet Zerstörung russischer Kampfflugzeuge Russland greift die Ukraine immer wieder aus der Luft an – und setzt dabei auch auf sein Übergewicht an Flugzeugen. Doch diese nimmt Kiew nun vermehrt ins Visier, wenn sie am Boden sind. Lesen Sie den ganzen Artikel hier . Atomwaffenfähige Jets in Estland? Russland reagiert Estland will atomwaffenfähige F-35-Kampfjets von Nato-Verbündeten aufnehmen. Der Kreml reagiert mit deutlichen Worten. Lesen Sie den ganzen Artikel hier . Putin: Bin bereit für Treffen mit Trump Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump für dessen Bemühungen um eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine und eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen gelobt. Zugleich stellte er ein Treffen mit Trump in Aussicht. "Ich bin immer offen für Kontakte und Treffen", sagte Putin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Rande eines Gipfels der Eurasischen Wirtschaftsunion in Minsk. Solche Treffen müssten aber vorbereitet werden, um ein neues Niveau bei der Kooperation zu erreichen, dämpfte er Spekulationen über ein Treffen in unmittelbarer Zukunft. Putin betonte, dass es Trump zu verdanken sei, dass die diplomatischen Beziehungen beider Länder überhaupt wieder in Gang gekommen seien. Es gebe zwar weiterhin Probleme, aber immerhin funktioniere der Kontakt zwischen den Außenministerien und den Sicherheitsorganen wieder. Dies sei wichtig bei der Terrorbekämpfung. Zur Ukraine wiederholte Putin, er sei dialogbereit. Allerdings räumte er ein, dass die von Moskau und Kiew bei der vergangenen Verhandlungsrunde vorgelegten Forderungskataloge zur Beendigung des Kriegs völlig entgegengesetzt seien. Trotzdem würden die Gespräche nach Abschluss des Gefangenenaustauschs fortgesetzt, versicherte er. US-Präsident Trump hatte vor seinem Wahlsieg immer wieder postuliert, er könne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden. Bislang konnte er jedoch nicht viel ausrichten. Merz: Noch lange Abstand halten von Telefonat mit Putin Bundeskanzler Friedrich Merz will vorerst nicht mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren. Der CDU-Chef sagte der "Süddeutschen Zeitung" auf die Frage, sein Vorgänger Olaf Scholz (SPD) habe ab und zu mit Putin telefoniert und ob er das auch plane: "Der jüngste Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten in Moskau wurde von Russland mit schwersten Bombardements auf Kiew und auf ein Krankenhaus beantwortet. Auf das letzte Telefonat mit meinem Amtsvorgänger folgten Bomben auf ein Kinderkrankenhaus. Wenn das also das Ergebnis solcher Telefonate ist, würde ich noch lange davon Abstand nehmen." Merz sagte weiter auf die Frage, ob er bei US-Präsident Donald Trump beobachte, dass sich dieser von Putin distanziere: "Der US-Präsident zeigt eine wachsende Skepsis und wird kritischer. Das ist ein Prozess. Es gibt in Europa eine große Übereinstimmung in der Bewertung dieses Krieges. Ich glaube, Präsident Trump nähert sich dieser Einschätzung an." Russland bestellt deutschen Botschafter ein Im Streit um den Umgang mit Korrespondenten russischer Staatsmedien in Deutschland ist der deutsche Botschafter in Moskau einbestellt worden. Das russische Außenministerium berief Alexander Graf Lambsdorff ins Ministerium, "um ihn über Vergeltungsmaßnahmen als Reaktion auf die Verfolgung russischer Journalisten zu informieren", wie ein Sprecher der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass sagte. Lesen Sie hier mehr dazu. Ukraine meldet russischen Angriff mit über 360 Drohnen Die Ukraine meldet wieder einen massiven russischen Luftangriff. Russland habe in der Nacht mit 363 Drohnen und acht Raketen angegriffen, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Die Luftabwehr habe davon 359 Drohnen sowie sechs Raketen abgeschossen. Der Angriff habe sich hauptsächlich gegen die westliche Kleinstadt Starokostjantyniw gerichtet, in der sich ein wichtiger Luftwaffenstützpunkt befindet. Die Stadt ist häufig Ziel russischer Luftangriffe. Bei dem landesweiten Angriff habe es drei direkte Treffer gegeben, erklärte die Luftwaffe weiter. Zudem seien acht Gebiete von herabfallenden Trümmern nach Abschüssen getroffen worden. Ob der Luftwaffenstützpunkt beschädigt wurde oder wo sonst Schäden entstanden sind, wurde nicht erklärt. Russland hat seine Luftangriffe in den vergangenen Wochen verstärkt, trotz der beiden Runden direkter Verhandlungen mit der Ukraine in der Türkei Mitte Mai und Anfang Juni. Kursk: Chinesischer Journalist angeblich bei Drohnenangriff verletzt In der westrussischen Region Kursk ist nach Angaben eines chinesischen Fernsehsenders einer seiner Journalisten bei einem ukrainischen Drohnenangriff verletzt worden. Einer seiner Reporter sei am Donnerstagnachmittag "am Kopf verletzt" und zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden, erklärte der staatliche Fernsehsender Phoenix TV am Freitag. Der Vorfall ereignete sich demnach, als der Journalist Lu Yuguang aus der Nähe der angegriffenen Einrichtungen berichtete. In einer im russischen Staatsfernsehen am Freitag verbreiteten Aufnahme ist Lu zu sehen, wie er mit einem weißen Verband am Kopf mit Journalisten spricht. Nach Angaben des russischen Außenministeriums befand sich der chinesische Reporter zum Zeitpunkt des ukrainischen Angriffs mit einem Filmteam in dem Dorf Korenewo. Das Ministerium warf Kiew vor, Journalisten "gezielt anzugreifen", und forderte die "verantwortlichen Regierungen auf, dies zu verurteilen". Das Außenministerium in Peking reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme. Hinsichtlich des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stellt sich China als neutral dar. Westliche Länder werfen Peking allerdings vor, Moskau wirtschaftlich und politisch entscheidend zu unterstützen. Ukraine: Russisches Radarsystem auf der Krim angegriffen Ukrainische Drohnen haben in der Nacht zum 26. Juni auf der Krim mehrere Komponenten eines russischen Luftabwehrsystems beschädigt. Das teilte der ukrainische Militärgeheimdienst HUR mit. Demnach waren Radargeräte und ein Startgerät des Systems S-400 Triumph betroffen. Die Aktion sei von der Spezialeinheit "Ghosts" des Geheimdienstes durchgeführt worden, hieß es weiter. Ein auf dem offiziellen Telegram-Kanal veröffentlichtes Video zeigt Drohnen, die auf ihre Ziele zufliegen und einschlagen. Die Aufnahmen stammen laut HUR von dem nächtlichen Einsatz auf der von Russland besetzten Halbinsel. Zerstört worden seien unter anderem zwei Multifunktionsradare vom Typ 92N2E sowie zwei Aufklärungsradare vom Typ 91N6E. Auch ein Startgerät des S-400-Systems sei getroffen worden. Diese Bauteile gelten laut HUR als entscheidend für die Funktionsfähigkeit der russischen Flugabwehr. Rheinmetall liefert Ukraine moderne Hermelin-Fahrzeuge Das deutsche Rüstungsunternehmen Rheinmetall liefert der Ukraine im Auftrag der Niederlande moderne Fahrzeuge, die sowohl bemannt als auch unbemannt eingesetzt werden können. Das Unternehmen gab bekannt, dass es einen Auftrag über 20 Hermelin-Fahrzeuge erhalten habe. Sie sollen zur Evakuierung von Verwundeten in Frontnähe eingesetzt werden. Die Fahrzeuge sollen bis zum ersten Quartal 2026 ausgeliefert werden. Die Fahrzeuge können ferngesteuert betrieben werden und sind für den autonomen Betrieb vorbereitet. Dank der Hybridtechnologie sind je nach Fahrzeugkonfiguration bis zu einer Tonne Nutzlast, eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h möglich. EU verlängert Sanktionen gegen Russland Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich bei ihrem Gipfel in Brüssel auf eine Verlängerung der Sanktionen gegen Russland um weitere sechs Monate geeinigt. Das verlautete am Donnerstagabend aus Verhandlungskreisen. Die EU-Länder müssen ihre Sanktionen alle sechs Monate einstimmig verlängern. Die EU hat vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine bereits 17 Sanktionspakete gegen Moskau beschlossen. In der Vergangenheit hatte Ungarns rechtsnationalistischer Regierungschef Viktor Orbán wiederholt mit einer Blockade gedroht. Donnerstag, 26. Juni Fico blockiert Pläne für neue Russland-Sanktionen der EU Die Slowakei blockiert Pläne für neue Russland-Sanktionen der EU. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico kündigte am Rande eines Gipfeltreffens in Brüssel an, ein Veto einzulegen, wenn an diesem Freitag wie geplant über die Strafmaßnahmen abgestimmt werden sollte. Mehr dazu lesen Sie hier . Ukrainische Armee rekrutiert erstmals gezielt Frauen Der Frauenanteil in der ukrainischen Armee ist relativ gering und die Soldatinnen sind häufig Vorurteilen ausgesetzt. Das soll eine Kampagne nun ändern. Mehr dazu lesen Sie hier. Seoul: Nordkorea entsendet Tausende weitere Soldaten Nordkorea schickt nach südkoreanischen Angaben Tausende weitere Soldaten zur Unterstützung Russlands in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Nordkorea sendet weitere Truppen und liefert Waffen an Russland", sagte der südkoreanische Abgeordnete Lee Seong Kweun am Donnerstag nach einem Geheimdienst-Briefing in Seoul vor Journalisten. In der Vergangenheit habe diese Unterstützung "eine bedeutende Rolle bei Moskaus Bemühungen" gespielt, die russische Grenzregion Kursk zurückzuerobern. Lee führte aus, nachdem Nordkorea im vergangenen Oktober bereits 11.000 Mann entsandt habe, habe Pjöngjang mittlerweile den Einsatz von 4.000 weiteren nordkoreanischen Soldaten sowie 6.000 Wiederaufbau-Kräften in Kursk zugesagt. Ihre Stationierung könne nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes bereits im "Juli oder August" erfolgen. Als Beleg für diese Einschätzung wertet Südkoreas Geheimdienst laut Lee unter anderem jüngste Berichte, wonach Nordkorea bereits mit der Auswahl von Soldaten für die Stationierung begonnen hat. Auch der Besuch des Sekretärs von Russlands Nationalem Sicherheitsrat, Sergej Schoigu, vergangene Woche in Pjöngjang könnte darauf hindeuten. Schoigu habe auch bei früheren Truppenentsendungen Nordkoreas nach Russland etwa einen Monat vorher das Partnerland besucht. Masala: Nato "in einem sehr prekärem Stadium" Der Nato-Gipfel in Den Haag hat nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers und Militärexperten Carlo Masala nicht viel gebracht. "Das war sicherlich kein Gipfel, bei dem man sagen kann, die Nato geht gestärkt daraus hervor", sagte Masala der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Die Ukraine habe bei dem Gipfel keine Rolle gespielt, und die russische Bedrohung sei nicht klar genug benannt worden. Damit habe die Nato im Grunde einen Schritt zurück gemacht. "Ich würde die Nato momentan in einem sehr prekären Stadium sehen." Dass die Nato-Länder ab 2035 fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben wollen, sei vor allem ein Zugeständnis an US-Präsident Donald Trump. "Denn diese fünf Prozent kommen ja nicht aus der europäischen Diskussion heraus, sondern sie kommen daher, dass man Angst hat, dass wenn man sie nicht liefert, die USA ihre Sicherheitsgarantie zurückziehen werden." Es sei abzuwarten, ob sich die Mitgliedsstaaten wirklich an diese Fünf-Prozent-Abmachung hielten. Spanien und die Slowakei opponierten offen dagegen, und auch Italien sei nicht wirklich glücklich damit. Heftige Kritik übte Masala an Nato-Generalsekretär Mark Rutte, der Trump eine schmeichelnde SMS geschickt hatte , die dieser daraufhin veröffentlichte. "Was Rutte gemacht hat, auch bei seiner Pressekonferenz mit Trump, ist an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten", so Masala. "Dass man vieles tut, um die Amerikaner in Europa zu halten, kann ich verstehen, aber in der Unterwürfigkeit, in der Rutte das macht, ist das einem Nato-Generalsekretär absolut nicht angemessen." Man müsse davon ausgehen, dass Russland gegen Ende dieses Jahrzehnts einen Nato-Staat angreift, um zu testen, ob die Allianz diesem Land dann wirklich zu Hilfe kommt. Es bleibe also nicht viel Zeit, deshalb forderte Masala: "Tempo, Tempo, Tempo. Wir brauchen eine europäische Strategie, wie wir das ersetzen können, was bisher die USA geleistet haben." Zentral sei dabei "die Lösung des Personalproblems", so Masala. "Wenn es da über die Freiwilligkeit nicht geht, muss schnell die Wehrpflicht eingeführt werden." Russland: Drohnen auf dem Weg nach Moskau abgeschossen Die russische Luftabwehr hat dem Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge zwei Drohnen zerstört. Diese seien auf dem Weg in Richtung Hauptstadt gewesen, schrieb er in der Nachrichten-App Telegram. Spezialisten würden die Trümmerteile untersuchen. Der internationale Flughafen Wnukowo in Moskau setzte wegen Drohnenalarms den Flugverkehr aus, wie russische Nachrichtenagenturen die Luftfahrtaufsichtsbehörde Rosawiatsija zitieren. Auch auf den Flughäfen entlang der Wolga gab es zeitweise Beschränkungen. Selenskyj will Putin vor Gericht sehen Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert Gerichtsverfahren wegen russischer Kriegsverbrechen – auch gegen Kremlchef Wladimir Putin. "Es bedarf einer starken politischen und rechtlichen Zusammenarbeit, um sicherzustellen, dass jeder russische Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt wird, einschließlich Putin", sagte Selenskyj am Mittwoch in Straßburg. In der französischen Stadt unterzeichneten die Ukraine und der Europarat ein Abkommen zur Einrichtung eines Sondertribunals für russische Verbrechen. Es soll im niederländischen Den Haag ansässig sein. "Dies ist wirklich ein sehr wichtiger Schritt", sagte Selenskyj. "Jeder Kriegsverbrecher muss wissen, dass es Gerechtigkeit geben wird, und das gilt auch für Russland." Nun werde die juristische Arbeit verstärkt. "Es liegt noch ein langer Weg vor uns", sagte der Präsident. "Die heutige Einigung ist erst der Anfang." Nun müssten konkrete Schritte folgen. Mittwoch, 25. Juni Trump trifft Selenskyj beim Nato-Gipfel in Den Haag Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump sind am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag zusammengekommen. Selenskyj schrieb nach dem Treffen in Onlinediensten, die Unterredung mit Trump sei "lang und substanziell" gewesen. "Wir haben darüber gesprochen, wie wir einen Waffenstillstand und echten Frieden erreichen können", erklärte Selenskyj. "Wir haben darüber gesprochen, wie wir unser Volk schützen können." Bei dem Treffen sei es auch um den Kauf von Rüstungsgütern aus den USA gegangen, "in erster Linie um den Kauf von Luftabwehrsystemen", erklärte Selenskyj. Sein Land sei "bereit, diese Ausrüstung zu kaufen und amerikanische Rüstungsunternehmen zu unterstützen". Auch über eine mögliche Zusammenarbeit bei der Drohnenproduktion habe er mit Trump gesprochen. Trump antwortete bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels vage auf die Frage, ob er der Ukraine Patriot-Raketen liefern werde. Er werde "sehen, ob wir einige zur Verfügung stellen können". Der US-Präsident zog aber ebenfalls eine positive Bilanz des Treffens mit Selenskyj. Das Gespräch "hätte nicht angenehmer sein können", sagte Trump und fügte mit Blick auf Selenskyj an: "Zwischen uns hat es ja manchmal ein bisschen gerumpelt, aber er hätte nicht netter sein können." Estland meldet Luftraumverletzung durch russisches Flugzeug Das baltische EU- und Nato-Mitglied Estland hat die Verletzung seines Luftraums durch ein russisches Transportflugzeug gemeldet. Die Maschine des russischen Katastrophenschutzministeriums vom Typ IL-76 sei am Sonntagmorgen nahe der Ostsee-Insel Vaindloo unerlaubt in den estnischen Luftraum eingedrungen und habe sich etwa vier Minuten darin aufgehalten. Dies teilte die estnische Armee in Tallinn mit. Das Flugzeug hatte demnach die elektronische Kennung eingeschaltet und einen Flugplan mitgeteilt. Zum Zeitpunkt des Verstoßes habe der Pilot aber keinen Funkkontakt mit der Flugsicherung gehalten, hieß es in der Mitteilung. Die Maschine sei danach im russischen Luftraum weitergeflogen. Medwedew: EU ist zu direkter Bedrohung Russlands geworden Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, bezeichnet die Europäische Union als "direkte Bedrohung" für sein Land. Die EU habe sich zu einem regelrechten Feind Russlands entwickelt. Dennoch solle die bilaterale Zusammenarbeit mit einzelnen EU-Mitgliedstaaten fortgesetzt werden. Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin warnt zudem vor einem EU-Beitritt der Ukraine. Oberster US-General glaubt an Sieg über Russland – im Gegensatz zu Trump Der von Präsident Donald Trump nominierte Kandidat für den Posten des obersten US-Generals in Europa hat sich optimistisch zur Lage der Ukraine im Krieg gegen Russland geäußert. Bei seiner Anhörung vor dem US-Senat am 24. Juni sagte Luftwaffengeneral Alexus Grynkewich, er halte einen Sieg der Ukraine für möglich. Das geht aus einem Bericht über seine Bestätigungsanhörung hervor. Wörtlich erklärte Grynkewich: "Ich denke, die Ukraine kann gewinnen." Zugleich betonte er den besonderen Kampfeswillen der Bevölkerung: "Ich denke, jedes Mal, wenn das eigene Heimatland bedroht ist, kämpft man mit einer Entschlossenheit, die für uns schwer vorstellbar ist." Trump hatte wiederholt betont, es sei kein Sieg für die Ukraine möglich. Trump und Selenskyj treffen sich am Mittwoch bei Nato-Gipfel in Den Haag Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump werden sich am Mittwoch während des Nato-Gipfels in Den Haag treffen. Das Gespräch solle um 13.30 Uhr beginnen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Kreisen des ukrainischen Präsidialamts. Vor Beginn des Gesprächs möchten demnach beide kurze Erklärungen vor der Presse abgeben. Zuvor hatte Trump verkündet, er werde seinen ukrainischen Kollegen "wahrscheinlich" in Den Haag treffen. Merz: Russland bedroht "gesamte politische Ordnung" Europas Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat angesichts der geplanten massiven Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato-Länder erneut vor der Bedrohung durch Russland gewarnt. "Russland bedroht nicht nur die Ukraine, Russland bedroht den gesamten Frieden, die gesamte politische Ordnung unseres Kontinents", sagte Merz am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag. Die Nato-Partner hätten "übereinstimmend" festgestellt, "dass sich die Bedrohungslage geändert hat und die Bedrohung heißt insbesondere Russland", fügte er hinzu. Merz betonte erneut, die Nato treffe ihre Entscheidungen nicht, "um irgendjemandem einen Gefallen zu tun". Diese Entscheidungen würden "aus eigener Erkenntnis, aus eigener Überzeugung" getroffen. So müssten insbesondere die europäischen Nato-Partner "in den nächsten Jahren mehr tun", um die eigene Verteidigungsfähigkeit zu sichern. Oppositionspartei: Moskau schützt Stalin-Relief vor Protest Moskauer Behörden haben nach Angaben der liberalen russischen Oppositionspartei Jabloko Protest gegen ein Stalin-Denkmal an einer Metrostation untersagt – und dies mit Coronavorschriften begründet. Mit einer Serie von Mahnwachen wollte Jabloko gegen das neu aufgestellte Relief mit dem Titel "Dankbarkeit des Volkes gegenüber dem Führer und Kriegsherrn" protestieren. Die Partei erhielt aber keine Genehmigung, teilte sie mit. Sie veröffentlichte ein Foto eines entsprechenden Dokuments. "Die Behörden berufen sich nach wie vor auf einen Erlass des Moskauer Bürgermeisters vom 8. Juni 2020, der das früher erlassene Verbot von Massenveranstaltungen wegen der Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie erhält", hieß es in der Mitteilung. Jabloko will demnach dagegen klagen und sammelt Unterschriften für die Demontage des Denkmals. Dienstag, 24. Juni Selenskyj: Bisher fast 30.000 Schahed-Drohnen aus Russland Russland hat die Ukraine nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seit Kriegsbeginn mit 28.743 Kampfdrohnen des iranischen Bautyps "Schahed" angegriffen. Allein in diesem Juni seien es 2.736 gewesen, sagte er in einer Rede vor dem niederländischen Parlament, die er anschließend in den sozialen Medien veröffentlichte. Das russische Militär setzt die Drohnen in seinem seit mehr als drei Jahren andauernden Angriffskrieg vor allem bei nächtlichen Angriffen ein, die regelmäßig Wohngebiete treffen. Ohne das "iranische Regime" wäre Russland dazu nicht in der Lage gewesen, sagte Selenskyj. "Moskau respektiert niemals wirklich ein Bündnis und verrät stets seine sogenannten 'Partner', baut aber dennoch Beziehungen zu blutigen Regimen auf. Mit solchen 'Freunden' verbessert Russland lediglich seine Fähigkeit zu töten." Ohne die Unterstützung ihrer Partner wäre die Ukraine dagegen nicht in der Lage gewesen, den Großteil dieser Drohnen abzuschießen, unterstrich Selenskyj an die Niederländer und andere westlichen Verbündeten gerichtet. Ukraine beginnt mit Massenproduktion von Kurzstreckenrakete Die Ukraine hat offenbar mit der Massenproduktion der ballistischen Kurzstreckenrakete Sapsan begonnen. Das erklärte der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, im Gespräch mit der britischen "Times". Die Produktion laufe "sehr gut", und Russland müsse sich auf einige "Überraschungen" einstellen. Sapsan wird offiziell Hrim-2 genannt und soll über einen 480 Kilogramm schweren Sprengkopf verfügen. Die Exportvariante hat laut dem Bericht eine Reichweite von 300 Kilometern. Doch die heimische Version könne bis zu 500 Kilometer weit fliegen. Theoretisch könnte mit dieser Rakete von der Ukraine aus auch Moskau erreicht werden, wenn die Abschussbasen nahe an die Grenze verlegt würden. Dem Bericht zufolge wurde die Waffe im vergangenen Monat erstmals eingesetzt. Mutmaßungen, dass sie bereits in den vergangenen Jahren vereinzelt abgefeuert wurde, bestätigten sich nicht. Kiew bemüht sich schon seit längerer Zeit um Raketen von westlichen Partnern, doch da Lieferungen im nötigen Umfang ausbleiben, wurde auch die eigene Produktion hochgefahren. Kurzstreckenraketen sind schwerer abzufangen und könnten der Ukraine damit einen Vorteil verschaffen. Das Land selbst verfügt allerdings auch über zu wenige Flugabwehrsysteme, um alle russischen ballistischen Raketen abzufangen. Nato: Russlands Aufrüstungstempo ist beängstigend Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat kurz vor Beginn des Bündnisgipfels in Den Haag für eine zügige Umsetzung der geplanten neuen Zielvorgabe für Verteidigungsausgaben geworben. Die Geschwindigkeit, mit der sich Russland militärisch neu aufstelle, sei "wirklich atemberaubend und beängstigend", sagte Rutte bei einer Fragerunde in Den Haag. Wenn man sich nicht darauf vorbereite, werde man sich in drei bis fünf Jahren nicht mehr verteidigen können. Als einen Bereich, in dem die Nato aufholen muss, nannte Rutte die Kapazitäten für die Produktion von Artilleriemunition. Die Russen produzierten derzeit in drei Monaten so viel, wie die gesamte Nato in einem Jahr – obwohl ihre Wirtschaft 25-mal kleiner sei, sagte er. Dies könne langfristig nicht so weitergehen. Wenn man Krieg verhindern wolle, müsse man investieren. Russische Rakete schlägt in Dnipro neben Passagierzug ein In der südostukrainischen Großstadt Dnipro sind durch russische Raketenangriffe mindestens neun Menschen getötet worden. Über 100 wurden teils schwer verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebietes Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mit. In der nahe gelegenen Stadt Samar wurden zudem zwei weitere Menschen getötet und gut ein Dutzend verletzt. Bei den Angriffen schlug auch eine Rakete in der Nähe eines wartenden Passagierzugs ein. "Infolge eines terroristischen Schlags Russlands auf das Gebiet Dnipropetrowsk wurde der Zug Odessa - Saporischschja beschädigt", teilte die ukrainische Eisenbahn bei Telegram mit. Die Passagiere seien in Sicherheit gebracht worden und es werde ein Ersatzzug nach Saporischschja bereitgestellt. In sozialen Netzwerken kursierten Bilder, die Waggons mit zerstörten Fenstern zeigen. Der Zug stand zu dem Zeitpunkt in einem Industriegebiet, dem der Angriff offenbar galt. In der Industriestadt Dnipro waren zuvor mehrere russische Raketen eingeschlagen. Behördenangaben zufolge wurden dabei mehr als ein Dutzend Schulen und Kindergärten sowie ein Krankenhaus und eine Poliklinik beschädigt. Kreml wirft Nato vor ihrem Gipfel "zügellose Militarisierung" vor Russland hat der Nato vor ihrem Gipfel in Den Haag eine hemmungslose Militarisierung vorgeworfen. Die Allianz gehe "den Weg einer zügellosen Militarisierung", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag vor Journalisten in Moskau. Dies sei "die Realität, die uns umgibt". Der Nato-Gipfel in Den Haag beginnt am Dienstagabend mit einem Empfang des niederländischen Königspaars im Schloss Huis ten Bosch, zu dem auch US-Präsident Donald Trump erwartet wird. Bericht: Drei Tote bei russischem Drohnenangriff in Sumy Bei einem russischen Drohnenangriff im Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine sind einem Medienbericht zufolge drei Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern sei ein Achtjähriger, berichtete die "The Kyiv Independent" unter Berufung auf den Militärgouverneur des Gebiets, Oleh Hryhorow. Auch ein Mann und eine Frau seien bei dem Angriff auf ein Dorf ums Leben gekommen. Drei weitere Menschen wurden demnach aus den Trümmern gezogen und kamen ins Krankenhaus. Einer befinde sich in ernstem Zustand, zitierte der Bericht aus dem Telegram-Kanal des Gouverneurs. Zudem seien Häuser beschädigt worden und es habe gebrannt. Bei weiteren Drohnenangriffen weiter östlich in Charkiw wurden drei Menschen verletzt, wie die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine unter Berufung auf Behördenangaben berichtete. Drohnenangriffe auf Moskau – Wohnhaus getroffen Eine ukrainische Drohne hat ein Wohnhaus bei Moskau getroffen und zwei Menschen verletzt. Dies meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die örtlichen Behörden. Die Drohne habe in der Stadt Krasnogorsk westlich der Hauptstadt ein Feuer im 17. Stock des Gebäudes ausgelöst, teilt der Gouverneur der Region, Andrej Worobjow, mit. Zwei weitere Drohnen seien westlich von Moskau abgeschossen worden. Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, vor Mitternacht neun Drohnen über den Grenzregionen Kursk und Brjansk zerstört zu haben. Russland greift Kiew und Odessa an – Mindestens 13 Tote Bei einem russischen Angriff auf Kiew sind in der Nacht zum Montag ukrainischen Angaben zufolge zehn Menschen getötet worden, darunter ein Kind. Bei einem separaten Raketenangriff in der Region um die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer kamen drei weitere Menschen ums Leben, acht wurden verletzt. Die ukrainische Luftwaffe teilt mit, sie habe bei den Angriffen auf vier Regionen 339 von 352 Drohnen und 15 von 16 Raketen abgeschossen. Montag, 23. Juni Geheimdienst berichtet von Mordplänen gegen Selenskyj Geheimdienste berichten vor allem dann über ihre Arbeit, wenn sie Erfolg haben – so auch der ukrainische SBU. Wenn die Geschichte gut ist, wird sie sogar zweimal erzählt. Mehr dazu lesen Sie hier . Russland schießt Rakete auf Schule – zwei Tote Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der Südukraine mindestens zwei Menschen getötet worden. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete bei Telegram den Schlag gegen ein Gymnasium in der Stadt Bilhorod-Dnistrowskyj im Gebiet Odessa als "absolut wahnsinnig". Der Angriff sei mit einer ballistischen Rakete erfolgt. Wegen der Schulferien waren keine Kinder im Gebäude. Behördenangaben nach wurden etwa ein Dutzend Menschen verletzt. Selenskyj forderte vom Ausland, den Druck auf Russland zu erhöhen und stärkere Sanktionen zu verhängen. "Wenn es nicht gelingt, Russland zum Frieden zu zwingen, muss man über den Schutz von Gymnasien, Krankenhäusern und gewöhnlichen Wohnhäusern in anderen Ländern Europas nachdenken", mahnte er. Zahl der Todesopfer nach russischen Angriffen auf Kiew steigt Bei russischen Luftangriffen auf die Ukraine sind gemäß offiziellen Angaben mindestens neun Menschen getötet worden. Sechs Menschen kamen laut dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko bei einem nächtlichen Angriff auf die Hauptstadt ums Leben, 31 wurden dort verletzt. In der Region wurde nach offiziellen Angaben eine Person getötet, zwei weitere in der nordukrainischen Region Tschernihiw. Dort gab es demnach außerdem zehn Verletzte. Selenskyj reist für Verteidigungsgespräche nach Großbritannien Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Montag für Gespräche über die Verteidigung gegen Russland mit Verbündeten in Großbritannien zusammentreffen. "Bei meinem heutigen Besuch im Vereinigten Königreich werde ich mit unseren Partnern genau dieses Thema erörtern – unsere Verteidigung, die das Fundament einer deutlich stärkeren gemeinsamen Sicherheit werden muss", erklärte Selenskyj am Montagmorgen in Onlinediensten. "Wir werden auch über neue und kraftvolle Schritte verhandeln, um den Druck auf Russland wegen dieses Krieges zu erhöhen", fügte Selenskyj hinzu. Selenskyj: Russland greift Ukraine mit 352 Drohnen an Russland hat die Ukraine in der Nacht zum Montag nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit 352 Drohnen angegriffen. Zudem habe die russische Armee 16 Raketen abgefeuert, erklärte Selenskyj in Onlinenetzwerken. Sieben Menschen wurden nach Selenskyjs Angaben bei Attacken auf die Hauptstadt Kiew und ihre Umgebung getötet. Offenbar seien bei den Angriffen auch "ballistische Waffen aus Nordkorea eingesetzt worden", erklärte der ukrainische Präsident. Der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Timur Tkatschenko, hatte zuvor von einem "weiteren massiven Angriff" auf Kiew gesprochen. Wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten, waren in Kiew starke Explosionen zu hören. Tote und Verletzte bei Angriff auf Großraum Kiew Bei russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf Kiew und Umgebung wurden nach Angaben der Regierung in der Nacht fünf Menschen getötet. Zahlreiche weitere Personen seien verletzt worden. Der Eingangsbereich eines Hochhauses wurde zerstört, teilt der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram mit. "Es befinden sich noch Menschen unter den Trümmern." Ein Ausgang der U-Bahn-Station im Kiewer Stadtteil Swjatoschynskyj wurde beschädigt, melden Behörden. Die U-Bahn-Stationen werden als Luftschutzbunker genutzt. "Der Stil der Russen bleibt unverändert – sie treffen dort, wo sich Menschen aufhalten könnten", schreibt der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Timur Tkatschenko, auf Telegram. "Wohngebäude, Ausgänge von Schutzräumen – das ist der russische Stil." Hier lesen Sie ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine.