Die Schwedinnen offenbaren schonungslos die Schwächen des DFB-Teams bei der EM. Nach dem völlig verpatzten Vorrundenabschluss hat das Wück-Team eine Woche Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen. Nach der höchsten Niederlage der deutschen EM-Geschichte sitzt der Frust bei den deutschen Fußballerinnen tief. "Wir sind ganz klar in dieses Spiel rein und wollten Erster in der Gruppe werden. Und deswegen liegen wir jetzt auch so ein bisschen am Boden", sagte Bundestrainer Christian Wück nach dem enttäuschenden 1:4 in Zürich gegen Schweden. "Wir geben das Spiel in 10 bis 15 Minuten her, das ist unglaublich bitter", klagte Nationalstürmerin Klara Bühl . "Es ist natürlich ernüchternd. Also so einen Tag würde man am liebsten nicht haben im Verlauf einer Europameisterschaft", sagte die erstmals bei dieser EM in der Startelf stehende Spielmacherin Laura Freigang. "Aber ich habe ihn lieber heute als an jedem anderen Tag, denn jetzt gibt es K.o.-Spiele." Erst droht Frankreich, dann Spanien Statt des vermeintlich leichteren Turnierweges als Gruppenerster drohen nun Frankreich im Viertel- und Weltmeister Spanien in einem möglichen Halbfinale - die bislang stärksten Teams dieser Europameisterschaft. "Wir werden uns schütteln und werden dann freudig und mit vollem Mut in dieses Viertelfinale gehen. Egal gegen wen - ob das jetzt die Franzosen oder die Engländer oder die Niederlande sind", kündigte Wück nach dem verpatzten Vorrundenabschluss an. Immerhin die Pause bis zum ersten K.o.-Spiel ist nun länger für die DFB-Elf: Erst am Samstag tritt das Team in Basel an. Das Halbfinale am 23. Juli würde in Zürich stattfinden. "Wir haben sieben Tage Zeit, uns vorzubereiten. Die werden wir nutzen", versprach die Frankfurterin Freigang. Rote Karte als Knackpunkt Als Knackpunkt sahen die Deutschen den Platzverweis gegen Rechtsverteidigerin Carlotta Wamser an. "Die Rote Karte war entscheidend, dass wir nicht mehr zurückgekommen sind", analysierte Wück. Allerdings sah die Abwehr bei den beiden Gegentoren vor Wamsers Hinausstellung wegen Handspiels auf der Torlinie auch schon schlecht aus. Dabei war der achtfache Titelgewinner durch Jule Brand früh in Führung gegangen und überzeugte durch eine starke Anfangsphase. "Ich hatte total Lust auf das Spiel und nach den ersten zehn Minuten auch das Gefühl, dass es genauso läuft, wie wir uns das erhofft hatten", sagte Freigang. Am Ende sei es aber "ein mannschaftlich gebrauchter Tag" gewesen. "Ich dachte, es wird ein geiles Spiel. Wir sind drin", sagte Torschützin Brand, für die es das zweite Turniertor war. Mit Blick auf die weiteren Herausforderungen stellte die Flügelflitzerin fest: "Es kommen keine schwächeren Mannschaften." Über die Stimmung in der Kabine konnte sie nichts berichten - sie habe eine Dopingkontrolle gehabt.