Das hatte sich Jan-Lennard Struff anders vorgestellt. In seinem größten Match bei den US Open bleibt er chancenlos. Novak Djokovic bestraft die Fehler des Deutschen. Jan-Lennard Struff mühte sich im mächtigen Arthur Ashe Stadium nach Kräften, Edelfan Mats Hummels feuerte von der Box aus an – doch es reichte nicht. Der Überraschungsmann hat bei den US Open die Sensation gegen Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic klar verpasst. Nach einer einseitigen Partie musste sich Struff im Achtelfinale mit 3:6, 3:6, 2:6 geschlagen geben. "Ich bin sehr zufrieden mit der Performance", sagte Djokovic, der nach einer starken Leistung bereits nach 1:49 Stunden seinen zweiten Matchball verwandelte: "Es hilft, wenn man gut aufschlägt. Ich habe einen der Spieler mit den meisten Assen im Turnier beim Service übertroffen." Nach dem überraschend frühen Scheitern von Alexander Zverev ist damit auch der letzte verbliebene deutsche Tennisprofi beim Turnier in New York ausgeschieden. Djokovic (38) jagt hingegen weiter dem 25. Major-Titel nach und trifft nun im Viertelfinale, das er in New York zum 14. Mal erreichte, auf den US-Amerikaner Taylor Fritz. Struff nimmt 400.000 Dollar Preisgeld mit Für Struff, der große Probleme mit seinem Aufschlag offenbarte, klappte es auch im achten Anlauf nicht mit einem Sieg über den Serben, nach einem zuvor überragenden Turnier tritt der Qualifikant aber immerhin mit 400.000 US-Dollar Preisgeld die Heimreise an. Er hatte auf seinem Weg ins Achtelfinale unter anderem den Dänen Holger Rune und den Vorjahreshalbfinalisten Frances Tiafoe ausgeschaltet. Kurz nach 19 Uhr Ortszeit betrat Struff zu einem der größten Matches seiner Karriere den Court - mit einem grimmigen Lächeln im Gesicht und hochkonzentriert. "Der Körper fühlt sich gut an, ich bin bereit für das Match", sagte er, doch zu Beginn klappte nicht viel. Der entschlossene Djokovic bestrafte Struffs gehäufte Fehler gnadenlos und zog schnell auf 4:0 davon. Der Deutsche meldete sich mit einem Break dann zwar endlich in der Partie an – auch zur Freude von Ex-Nationalspieler Hummels, der in der Box applaudierte – doch der erste Satz war kurz darauf weg. Weil den etwas eingeschüchtert wirkenden Warsteiner, anders als bei den Überraschungssiegen gegen Rune und Tiafoe, sein Service auch im Anschluss im Stich ließ, bekam Djokovic erneut einen Fuß in die Tür. Die insgesamt schwache Quote beim ersten Aufschlag und ein Doppelfehler zur Unzeit kosteten Struff den zweiten Satz. Bereits nach 75 Minuten stand er mit dem Rücken zur Wand und erholte sich davon nicht mehr.