Verstopfte Nase nachts ohne Erkältung: Ursachen

latest news headlines 3 wochen vor
Flipboard
Ist nachts die Nase verstopft, kann das den Schlaf beeinträchtigen. Welche Ursachen kommen infrage, wenn keine Erkältung vorliegt? Sind die Nasengänge verstopft, erschwert das die Nasenatmung. Bei manchen Betroffenen ist die Nase im Stehen oder aufrechten Sitzen zwar frei, beim Schlafen beziehungsweise im Liegen geht sie jedoch zu, obwohl keine Erkältung besteht. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Wir klären über häufige Ursachen auf. Einfluss von Körperhaltung und Nasenzyklus Dass die Nase im Liegen verstopft scheint, ist zum Teil anatomisch beziehungsweise physiologisch erklärbar. Wechselt der Körper vom Stehen ins Liegen, werden die Nasenschleimhäute stärker durchblutet. Dadurch können sie anschwellen und den Luftstrom in der Nase behindern. Bei manchen Menschen geschieht das übermäßig stark, sodass die Nasenatmung im Liegen deutlich beeinträchtigt wird. Fachleute sprechen hierbei von einer vasomotorischen Rhinopathie. Nächtliches Husten ohne Erkältung: Mögliche Ursachen Postnasal-Drip-Syndrom loswerden: Was hilft? Hinzu kommt eine weitere physiologische Besonderheit: der sogenannte Nasenzyklus. Die Nasenschleimhäute werden natürlicherweise alle paar Stunden wechselseitig stärker durchblutet, sodass die rechte und die Seite abwechselnd freier beziehungsweise verengter sind. Im Liegen kann dies stärker spürbar werden und das Gefühl einer einseitig verstopften Nase hervorrufen. Auch beim Schlafen auf der Seite fühlt sich die unten liegende Nasenseite mitunter verstopft an. Dieses Gefühl wechselt, wenn Betroffene sich auf die andere Seite drehen. Trockene Raumluft im Winter Ist die Raumluft im Schlafzimmer zu trocken, weil etwa geheizt wird, kann das die Schleimhäute reizen und mitunter bewirken, dass die Nase nachts zugeht. Allergien als Auslöser Wenn die Nase nachts immer verstopft, steckt in manchen Fällen eine Allergie dahinter, etwa gegen Hausstaubmilben. Die Nase geht dann beim Schlafen zu, weil sich die Auslöser der Allergie, die sogenannten Allergene, im Raum befinden. Bei einer Hausstauballergie geht die Nase typischerweise im Verlauf der Nacht und besonders gegen Morgen zu. Darüber hinaus können weitere Beschwerden wie Niesreiz oder eine laufende Nase auftreten. Im Spätherbst und Winter beziehungsweise mit Beginn der Heizsaison ist die Belastung in der Regel besonders stark, da die Allergene im Raum bei trockener Luft leichter aufwirbeln. Anatomische Veränderungen der Nase Eine verkrümmte Nasenscheidewand oder Nasenpolypen können den Luftweg in der Nase beeinträchtigen. Das kann sich im Liegen stärker bemerkbar machen. Hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft Während der Schwangerschaft bewirkt der veränderte Hormonspiegel, dass sich die Blutgefäße im Körper weiten. Das kann im Liegen dazu führen, dass die Nasenschleimhäute leichter anschwellen und die Atmung stören. Nächtlicher Reflux Eine verstopfte Nase in der Nacht kann auch durch den Rückfluss von Magensaft im Liegen bedingt sein (sogenannter Reflux). Dabei steigen feinste Tröpfchen in die Speiseröhre und mitunter bis in die Atemwege oder sogar in den Nasenrachenraum auf und reizen diese. Mögliche Symptome können dann neben Sodbrennen auch Hustenreiz oder eine verstopfte Nase sein, was vor allem im Liegen beziehungsweise nachts spürbar wird. Verstopfte Nase nachts (ohne Erkältung): Was hilft? Was gegen eine verstopfte Nase in der Nacht hilft, hängt hauptsächlich davon ab, wodurch sie verursacht wird. Hilfreich können Maßnahmen wie diese sein: Bei trockener Luft im Schlafzimmer regelmäßig lüften. Nasensprays mit Meerwasser oder regelmäßige Nasenduschen mit Kochsalzlösung können eine trockene Nase befeuchten. Mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen, kann sowohl dazu beitragen, dass die Nasenschleimhäute lagebedingt weniger anschwellen, als auch bei Reflux die Beschwerden verringern. Liegt ein Reflux vor, kann neben Medikamenten, die die Magensäure hemmen, zudem ein veränderter Lebensstil (magenfreundliche Ernährung, Stressmanagement, Gewichtsabnahme im Falle von Übergewicht) hilfreich sein. Im Falle einer Hausstauballergie ist es neben einer medikamentösen Behandlung (wie etwa mit Allergietabletten, kortisonhaltigem Nasenspray ) ratsam, die Bettwäsche regelmäßig bei 60 °C zu waschen, einen milbendichten Matratzenbezug zu verwenden und den Boden regelmäßig feucht zu wischen. Bei einer verkrümmten Nasenscheidewand oder bei Nasenpolypen kann unter Umständen ein operativer Eingriff ratsam sein. Im Falle einer vasomotorischen Rhinopathie verschreibt der Arzt womöglich ebenfalls ein kortisonhaltiges Nasenspray. Vorsicht vor abschwellenden Nasensprays Wenn nachts die Nase immer zuschwillt, mag der erste Impuls sein, sich ein abschwellendes Nasenspray zu besorgen (zum Beispiel mit dem Wirkstoff Xylometazolin). Ein solches ist zwar schnell wirksam, sollte jedoch höchstens drei bis zehn Tage am Stück verwendet werden. Es ist nicht für den Dauergebrauch geeignet. Bei einer längeren Nutzung können sich die Schleimhäute an die Wirkstoffe gewöhnen und dadurch die Beschwerden letztlich sogar verschlimmern. Verstopfte Nase nachts (ohne Erkältung): Wann zum Arzt? Kommt es nachts regelmäßig zu einer verstopften Nase, verschlimmern sich die Beschwerden oder zeigen sich weitere Symptome, sollten Betroffene ärztlichen Rat suchen. So lässt sich klären, wieso die Nasenatmung nachts erschwert ist, und eine passende Behandlung finden.
Aus der Quelle lesen