Nach fast 40 Jahren schaltet Vodafone im September 2028 sein 2G-Netz ab. Einige Nutzer müssen handeln – andere profitieren. Vodafone hat seine Pläne für die Abschaltung seines 2G-Netzes bekannt gegeben. Wie der Mobilfunkkonzern mitteilt, wird er die fast 40 Jahre alte Technologie im September 2028 für Privat- und Geschäftskunden deaktivieren. Die Abschaltung betrifft alle Kunden, die noch ältere Handys ohne 4G- oder 5G-Unterstützung nutzen. Diese müssen bis dahin auf modernere Geräte umsteigen, um weiterhin telefonieren und SMS verschicken zu können. Ob ein Handy 4G oder 5G unterstützt, verrät meist ein Blick auf das Display. "Tauchen dort die Kürzel 4G, LTE oder 5G auf, besteht für Kunden kein Handlungsbedarf", erklärt Vodafone-Technikchefin Tanja Richter. Telekom plant Abschaltung bereits früher Vodafone ist nicht der einzige Anbieter, der das Ende des 2G-Netzes plant. Die Deutsche Telekom hatte bereits angekündigt, ihr GSM-Netz zum 30. Juni 2028 komplett abzuschalten – und liegt damit zwei Monate vor Vodafone. Vodafone startet Frequenz-Umbau: Das müssen Kunden wissen Für besonders kritische IoT-Geräte – dazu zählen zum Beispiel Strom- und Gaszähler oder Aufzug-Notrufsysteme – gewährt Vodafone eine Schonfrist. Industriekunden können 2G-Dienste noch bis Ende 2030 nutzen, um einen reibungslosen Übergang auf neue Technologien zu gewährleisten. Mehr Tempo für alle anderen Kunden Das Ende von 2G soll Vorteile für alle übrigen Nutzer bringen. Die freigewordenen Frequenzen verstärken andere Netze um rund zehn Prozent, erklärt das Unternehmen. "Dadurch gewinnen wir zusätzliche Kapazitäten, um unser LTE- und 5G-Netz vor allem für die Menschen auf dem Land noch besser und schneller zu machen", so Richter. Vodafone will die letzten Netzbereiche, die bisher nur 2G-Versorgung haben, noch vor der Abschaltung mit 4G oder 5G ausrüsten. An diesen Standorten sollen Kunden dann erstmals schnelle Datenverbindungen und eine verbesserte Sprachqualität nutzen können. Das Ende einer technischen Ära Mit der 2G-Abschaltung endet ein wichtiges Kapitel der Mobilfunkgeschichte. Das Global System for Mobile Communications (GSM) war vor mehr als 30 Jahren der erste digitale Mobilfunkstandard in Deutschland. Bereits 2021 hatte Vodafone das 3G-Netz abgeschaltet. Damals war es das erste Mal, dass in Deutschland ein komplexes Mobilfunknetz vollständig deaktiviert wurde. Der Großteil der Vodafone-Kunden nutzt nach Unternehmensangaben bereits Geräte, die 4G und 5G unterstützen. Heute erfolge Sprachtelefonie weitestgehend über die moderneren Technologien VoLTE und VoNR, die zugleich eine wesentlich bessere Sprachqualität böten als das alte 2G-Netz.